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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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da wie immer. Alles war wieder so, wie es sein sollte.
    Und dennoch stimmt irgendwas nicht!
    Dann sah ich mir seine Tochter eingehend an. War bei ihr auch alles so wie immer? Strahlte sie wie sonst auch?
    Ich zweifelte daran.
    Als sie das Buch in eine Tüte gepackt und mir das Wechselgeld überreichen wollte, bemerkte sie meinen bohrenden Blick, den ich auf sie gerichtet hatte, als ob ich ihr an die Wäsche wollte. Sie reagierte sichtlich irritiert.
    »Mr. Rafton?«, fragte sie mit heruntergezogen Augenbrauen.
    Hektisch löste ich mich aus meiner Starre und nahm das Wechselgeld entgegen.
    »Und Melissa, geht es dir gut? Hast du schon mit dem Schreiben ein wenig weitergemacht?«, fragte ich instinktiv.
    »Ja, ich habe tatsächlich ein paar Seiten geschafft. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß das macht«, sagte sie und strahlte mich wieder an, dass es fast weh tat.
    Ich zögerte. Selten in meinem Leben war ich mir so sicher, dass mich mein Gegenüber angelogen hat. Melissa hatte nicht eine Zeile geschrieben. Wieso log sie mich an? Ich bekam wieder diese Unruhe. Mein Herz schlug schneller als zuvor.
    »Haben Sie noch was vergessen?«, fragte sie.
    »Nein, nein. Ich habe noch eine Verabredung. Wir sehen uns ja bestimmt bald wieder. Tschüss. Wiedersehen, Mr. Beaver«, sagte ich und flüchtete regelrecht aus dem Laden.
    Ich ging ein paar Schritte, bis ich außer Sichtweite war und blieb stehen, um tief durchzuatmen.
    Mit mir stimmte etwas nicht. Mit Melissa stimmte etwas nicht. Ich griff zum Handy und wollte Beverly anrufen, um unser Date heute abzusagen. Ich war kurz davor, eine Panikattacke zu bekommen. Ich wollte jetzt niemanden sehen. Aber es war schon zu spät. Ein Auto hielt neben mir und hupte zweimal fröhlich.
    Es war Beverly.
     
     
    3
     
    Sie ließ das Fenster der Beifahrerseite herunter und winkte mich heran.
    »Na los hüpf rein! Wir fahren zusammen zur Bucht.«
    »Beverly, ich wollte dich gerade anrufen.«
    »Ja? Willst du vorher noch was erledigen?«
    Ich war zu durcheinander, um mir in diesem Moment eine plausible Begründung für eine Absage einfallen zu lassen.
    »Nein. Ich wollte nur fragen, ob du mit dem Auto kommst, sonst hätte ich dich abgeholt, aber das hat sich ja erledigt.«
    »Mit deinem Auto? Wo ist es?«
    Es war zuhause, weil ich gar nicht vorhatte Beverly abzuholen. Mir brummte der Schädel. »Vergiss es einfach.«
    Ich stieg zu ihr in den Wagen. »Fahren wir«, sagte ich.
    Beverly hatte sich ihre Sonnenbrille in die Haare gesteckt, und ein beigefarbenes Halstuch umgeschlungen. Man hätte sie fast mit einer Touristin verwechseln können. Sie sah erholt aus, als sei sie gerade aus dem Urlaub gekommen. Ich dagegen musste wie ausgekotzt ausgesehen haben.
    Überflüssigerweise musste Beverly mich auch genau darauf hinweisen. »Jack, du siehst ja furchtbar aus!«
    »Vielen Dank, du siehst auch toll aus«, ärgerte ich mich und rollte mit den Augen.
    »Sag' mal, was ist denn mit dir los?«
    »Nichts!«, blaffte ich sie an.
    »Ich höre wohl nicht recht! Habe ich dir irgendwas getan?«
    Ich nahm die Brille ab und rieb mir die Augen. Am liebsten wollte ich wieder aussteigen.
    Beverly stellte den Motor ab. Sie sah mich besorgt an.
    »Hey! Was ist denn los. Ist was mit Peter?«
    »Nein, es ist nichts mit Peter!«
    »Jack, vergiss bitte nicht, dass ich dir nur helfen möchte, wenn ich dich frage, was mit dir los nicht. Ich bin bestimmt die Letzte, die dir auf den Wecker gehen möchte.«
    Ich setzte meine Brille wieder auf und sah Beverly schuldbewusst in die Augen. »Das würde ich auch niemals anzweifeln. Entschuldige. Bei mir sind ein paar merkwürdige Sachen passiert. Ich bin irgendwie völlig fertig.«
    Beverlys Augen wurden groß. »Was meinst du mit merkwürdig?«
    Alles in mir sträubte sich dagegen, ausgerechnet Beverly zu beichten, dass ich Angst hatte, von einem Poltergeist heimgesucht zu werden.
    Daher schwieg ich.
    Ein Truck fuhr hupend an uns vorbei, weil Beverlys Wagen halb auf der Straße stand. Aber wir beide achteten nicht darauf.
    Beverly stimmte in das Schweigen ein. Sie wollte mich zwingen, jetzt wieder etwas zu sagen.
    »Ich habe komische Dinge gesehen und gehört. In meinem Haus«, sagte ich, wobei ich die Worte regelrecht hervorwürgen musste.
    Beverly hielt sich vor Staunen die Hand vor den Mund und lehnte sich ein Stück zurück.
    »Sag bloß«, begann sie mit einem staunenden Gesicht, »du hast einen Geist gesehen.«
    Ich sah sie ernst an. Und sie verstand sofort, dass

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