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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Mehr über mich und mehr über das, was in meinem Haus vor sich ging.
    »Ja?«, sagte sie auffordernd, meinen Satz zu beenden.
    »Dass ich an meinem Verstand zweifle«, sagte ich und musste beinahe heulen. Aber ich hatte mich schnell wieder im Griff.
    Elizabeth legte mir tröstend ihre Hand an mein Gesicht. Und es war tatsächlich überraschend tröstend.
    »Sie wissen wohl mehr über diese Dinge als ich«, sagte ich.
    Sie lächelte. »Ich bin nur eine alte Frau. Selbst, wenn ich etwas wüsste, wer würde mir schon glauben?«
    »Ich zum Beispiel. Ich wäre für jeden Rat dankbar. Sei er noch so abwegig.«
    Mir fiel es schwer, mich über Dinge zu unterhalten, die ich früher noch als Unsinn angesehen hatte.
    Auch Elizabeth schleppte Erinnerungen mit sich herum, die man nicht mit jemandem teilen konnte, ohne sich der Lächerlichkeit preiszugeben.
    »Ich lebe schon eine ganze Weile in Lost Haven. Immer wieder bin ich Menschen begegnet, die glaubten, etwas Unheimliches gehört oder gesehen zu haben. Dinge, die sie sich nicht erklären konnten. Genau wie Sie, Jack. Manche konnten es ignorieren, andere damit gut leben. Aber einige kommen damit nicht klar. Sie beginnen sich zu quälen und nach Ursachen zu forschen. Diese Suche führt sie nur immer tiefer in die Verzweiflung. Und ich möchte nicht, dass Ihnen dasselbe widerfährt.«
    Ich dachte über ihre Worte nach.
    »Und ich habe nie wirklich ernsthaft geglaubt, dass dieser Ort ein Hort von Gespenstern sein könnte. Jetzt bin ich wohl eines Besseren belehrt worden.«
    »Wissen Sie, wovon viele Menschen früher hier überzeugt waren?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Viele glaubten, dass nicht die Menschen, die hier leben, es sind, die sich Lost Haven aussuchen, sondern dass Lost Haven sich die Menschen aussucht, die hier leben.«
    »Eine unheimliche Vorstellung«, sagte ich.
    »Für viele war es aber eine tröstliche.«
    »Ich würde lieber selber über mein Leben bestimmen.«
    Elizabeth musste lachen. »Verzeihen Sie mir Jack, aber das habe ich schon so oft gehört. Unser aller Leben wird von so vielen Faktoren beeinflusst, auf die wir gar keinen Einfluss haben. Die meisten davon sind uns nicht einmal bewusst.
    Niemand hat die völlige Kontrolle über sein Leben. Wer denkt, er hätte sie, tut das nur, weil er ohne diese Illusion nicht leben könnte.«
    »Dann ist das Leben nur eine große Illusion, die für uns das Leben erträglich macht?«
    Mrs. Trelawney ließ mein Resümee so stehen und schwieg.
    Ich richtete mich in meinem Stuhl auf. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Elizabeth, dann wollen Sie mir raten, dass ich die Dinge so laufen lassen soll, wie sie sind? Dass ich sie nicht hinterfragen soll, weil sie sich meiner Kontrolle entziehen?«
    »Das wäre ein Anfang«, sagte sie und wirkte erleichtert, dass ich ihre Worte wohl in die korrekte Richtung interpretiert hatte.
    »Ein Anfang?«, fragte ich.
    »Sie müssen sie nicht nur laufen lassen. Sie müssen versuchen, sie zu ignorieren. Egal, was in Ihrem Haus geschehen ist. Es will nur Ihre Aufmerksamkeit. Und je mehr es davon von Ihnen bekommt, desto mehr Macht bekommt es. Das dürfen Sie nicht zulassen. Sie dürfen sich nicht auf einen Kampf mit ihm einlassen. Sie werden ihn verlieren, Jack. Im Gegensatz zu Ihnen hat der Geist einen langen Atmen, denn er ist schon tot.«
    Elizabeth hatte vollkommen Recht. Alles fing mit einer quietschenden Tür an. Meine Angst und meine Fantasie provozierten danach nur noch heftigere Erscheinungen.
    »Als Beverly bei mir übernachtet hatte, ist gar nichts geschehen. Sie hat mich so abgelenkt, dass ich nicht mehr darüber nachdachte, was in mein Haus eingedrungen ist«, sagte ich.
    »Sehen Sie. Ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein Beverly und nicht irgendeinem Geist, der Ihnen das Leben zur Hölle machen will.«
    Ich nickte nachdenklich aber zuversichtlich.
    »Sie haben Beverly gern, nicht wahr?«
    Ich sah Mrs. Trelawney mit einer Spur von Entrüstung an. Mein Verhältnis zu Beverly brauchte ich mit niemandem zu analysieren.
    »Schon gut«, sagte Elizabeth schnell. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten Jack.«
    »Ich weiß, dass Sie es nur gut gemeint haben. Aber es stimmt, was Sie gesagt haben. Ich habe in der Zeit, in der Beverly bei mir war, fast nur positive Gedanken gehabt. Das scheint geholfen zu haben. Aber ich tat es unbewusst. Mit dem Wissen, das ich jetzt von Ihnen habe, sieht die Sache ein wenig anders aus.«
    »Nur wenn es Ihnen gelingt, es zu ignorieren, wird es

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