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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Wut im Bauch zu leben als mit der Wahrheit.
    Zu meiner Erleichterung konnte mir der Fremde nicht sagen, was mit meinem Vater geschehen war. Er wusste auch nur das, was mir ständig gesagt worden war: Dass mein Vater offiziell als vermisst galt.
    Er sagte mir, dass mein Vater und er sich zwar nur kurz kennengelernt haben, aber eine intensive Freundschaft beschlossen hätten.«
    »Klingt ziemlich ungewöhnlich«, warf ich ein.
    »Genau das dachte ich auch. Jedenfalls haben die beiden einen Pakt geschlossen. Sie tauschten jeweils eine kleine Erinnerung aus ihrer Heimat, die sie bei sich trugen. Sollte einer von beiden im Krieg fallen, dann sollte der andere es den Hinterbliebenen überbringen mit einer persönlichen Botschaft.
    Der Fremde, der sich mit Mr. Tippert vorstellte, erklärte mir, dass er nie davon ausgegangen war, dass einer von ihnen den Schwur je würden einlösen müssen. Erst nach diesen vielen Jahren erinnerte er sich wieder an diesen Pakt. Er erfuhr, dass mein Vater nicht nachhause zurückgekehrt sei. Also beschloss er, nach unserer Familie zu suchen. Und nach monatelanger Suche fand er mich.«
    »Und das Andenken? Hatte er es bei sich?«
    »Nein, das Andenken hatte er verloren. Er konnte sich nicht einmal erinnern, was es genau war, weil es in ein kleines Leinentuch eingewickelt gewesen sei.«
    »Und die Botschaft?«
    Elizabeth grinste: »Was glauben Sie?«
    »Er hatte sie vergessen.«
    »Er konnte sie nicht mehr im Wortlaut wiedergeben. Ich bin mir sicher, dass er das Meiste davon selber dazu erfunden hat. Aber das war mir alles überhaupt nicht wichtig. Dieser fremde Mann hatte monatelang nach mir und meiner Familie gesucht, um mir zu sagen, dass er vor über einem Jahrzehnt mit meinem Vater eine Vereinbarung getroffen hatte, um unserer Familie im Ernstfall Trost spenden zu können.
    Das veränderte mich vollkommen. Ich begann zu verstehen, dass es unsinnig war, auf meinen Vater zornig zu sein. Er hatte mich nicht verlassen, weil er es wollte, sondern weil die Umstände es erforderten, auch wenn diese mir nicht bekannt sind. Ich weiß nicht, wo er war, ich weiß nicht, wie er gestorben ist, und ob er eine Wahl hatte umzukehren oder nicht. Es spielte plötzlich für mich keine Rolle mehr.
    Ich musste erst erwachsen werden, um das zu verstehen und dankbar zu sein für die Zeit, die ich mit ihm hatte.
    Das klingt sicher merkwürdig. Aber können Sie mich verstehen, Jack?«
    »Ich denke schon«, sagte ich, auch wenn ich nicht ganz davon überzeugt war.
    Elizabeth stand von ihrem Stuhl auf, was ich als Aufforderung verstand, mich ebenfalls von meinem Sitz zu erheben. Sie griff nach meinen Händen, weil sie jetzt zu ihrem Fazit kommen wollte, das ich nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
    »Ich habe wohl ein wenig weit ausgeholt. Verzeihen Sie das einer alten Frau.«
    »Sie sind nicht alt«, unterbrach ich sie.
    »Was ich Ihnen eigentlich damit sagen wollte, ist, dass ihre kleine Tochter sich irgendwann ihre eigenen Gedanken über Sie und ihr Weggehen machen wird. Sie haben mir gesagt, dass Sie Amy im Moment nicht erreichen können, weil ihre Ex-Frau sie gekonnt vor Ihnen abschirmt und Widerstand gegen Sie formiert.«
    Ich nickte und schluckte schwer.
    »Mit der Brechstange werden Sie da nichts erreichen können. Die Einzigen, die darunter leiden würden, sind Sie und Amy. So schwer es mir auch fällt, Ihnen das raten zu müssen, aber vielleicht braucht es einfach Zeit. Zeit, die Amy braucht, um sich ein eigenes Bild zu machen und selbstständig zu werden. Haben Sie keine Angst davor, dass sie Ihnen nicht verzeihen könnte. Ich bin mir sicher, sie wird es können. Eines Tages.«
    Jetzt hatte es Mrs. Trelawney geschafft, mich in Verlegenheit zu bringen, weil ich mir verlegen die Augen mit meinem Taschentuch trocknen musste.
    »Es gibt nichts, worüber Sie sich schämen müssen, Jack.«
    Ich schnäuzte mir die Nase. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Was Sie gesagt haben klingt hart. Aber vielleicht ist es eine Möglichkeit, damit zu leben.
    Ich habe Sie heute von einer ganz anderen Seite kennengelernt, Elizabeth. Warum bin ich nicht gleich zu Ihnen zu kommen?«
    »Sie können das schaffen. Daran glaube ich ganz fest.«
    »Danke. Ich werde darüber nachdenken.«
    »Gut. Und vergessen Sie nicht: Nehmen Sie sich nicht alles zu sehr zu Herzen. Sonst gerät das, was in Ihrem Haus geschieht, außer Kontrolle.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte ich, während mir die Worte außer Kontrolle gerät

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