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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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machen, daß Leute Fehler machen, die sie euch in die Schuhe schieben, oder anderer Dinge anklagen. Ich bin kein Kind mehr, Justin. Ich weiß, was ich tue. Ich habe bloß noch nicht allzuviel echte Macht. Darum kann ich nicht über meinen Flügel hinaus meine Freunde beschützen, deshalb bleibt nichts anderes als etwas so Dummes übrig, euch in den Bereich meines Sicherheitsdienstes zu bringen - euch und einige andere meiner Freunde.«
    »Uns. Grant und mich. Na klar, Ari. Seien wir einen Moment mal ehrlich. Führst du hinter dem Rücken deiner Onkel irgendein Manöver durch - oder hat Giraud das vorgeschlagen?«
    »Nein. Ich vertraue euch.«
    »Dann wärst du ziemlich blöd. Und das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Du hast es erfaßt. Du und Grant seid die einzigen erwachsenen Mitarbeiter, die ich einstellen kann; erstens weil mir nichts anderes übrig bleibt, denn ich brauche euch; und zweitens seid ihr die einzigen, die ich ständig überprüfen kann, weil ihr auf etwas angewiesen seid, das nur ich bieten kann und wozu nur ich bereit bin. Natürlich kann ich mir Hilfe holen. Aber das kann meine Gegenseite auch.«
    »Das kann deine Gegenseite auch - meinen Vater bedrohen.«
    »Nicht an meinen Leuten vorbei. Und zu denen gehörst du auch. Du brauchst es mir nur zu sagen, wenn du meinst, daß er bedroht wird. Und überlege dir eins: Bist du auf dich gestellt sicherer? Oder Grant? Auf keinen Fall. Abgesehen davon: Wenn deine Sicherheit von meiner abhängt, ist es doch nicht sehr wahrscheinlich, daß dein Vater etwas gegen Reseune unternehmen würde, oder?«
    Justin starrte sie schockiert an; und zuckte schließlich die Achseln, biß noch ein Stück Toast ab und spülte es hinunter.
    »Weißt du, ich habe dasselbe bei deiner Vorgängerin versucht, als ich siebzehn war«, sagte er. »Erpressung. Du weißt, was mir das eingebracht hat.«
    »Das ist keine Erpressung. Ich sage nur, was der Fall ist. Ich sage, wenn du durch diese Tür gehst und ich dich aus meinem Flügel entlasse...«
    »... werde ich's von Giraud schneller bekommen, als ich mich umschauen kann, ich und Grant, sobald er einen Vorwand findet. Das ist ganz klar. Danke.«
    »Justin - es könnte sein, daß Giraud einen Fall fingiert. Es ist mir unangenehm, dies zu sagen. Giraud hat einiges für sich. Aber er ist zu solchen Dingen fähig. Und er wird bald sterben. Sag das aber niemandem. Ich dürfte es nicht wissen. Aber dieser Umstand hat viele seiner Motive verändert. Er und Jordan sind nie miteinander ausgekommen - weder persönlich noch beruflich, überhaupt nicht; sie hatten einen furchtbaren Streit, als Jordan noch mit Ari zusammenarbeitete - einen wirklich schrecklichen, erbitterten Streit. Er lehnt das ab, was er als eine typische Haltung der Warricks betrachtet - ein Einfluß auf den ganzen Gang der Arbeit, eine Art interventionistische Vorgehensweise, die seiner Meinung nach die Ausbildungsabteilung unterwandert und durch, seinen Worten nach, ›Warricks Einfluß‹ in die Bänder eingegangen ist. Was nicht stimmt. Ari wußte, was sie tat. Sie wußte ganz genau, was sie tat, und was Giraud eigentlich zuwider ist, ist ihre Vorgehensweise - aber das kann man ihm nicht begreiflich machen. In Girauds Augen war Jordan der Ausgangspunkt der ganzen Entwicklung - ich glaube sogar, daß Jordan aus seiner Sicht dasselbe annimmt -, was aber nie zutraf. Aber Giraud würde das nicht glauben. Er will unbedingt die Zentristen etablieren, bevor er stirbt, weil Denys auch in die Jahre kommt, und weil er eine Zeit voraussieht, da seine Generation ausgestorben sein wird, und ich immer noch angreifbar sein werde. Er betrachtet deinen Vater als eine Schachfigur, die die Zentristen benutzen können. Und dich als ein Reservoir des Warrickschen Einflusses in Reseune, mich als ein Kind, das sich von seinen Gelüsten leiten läßt, und er setzt alles daran, dich von mir fernzuhalten. Deshalb muß ich mich nun selbst davon überzeugen, daß du sauber bist, und Denys und Giraud klarmachen, daß ich ganz genau weiß, was ich tue. Ich kann's mit ihnen aufnehmen, so verrückt sich das auch anhören mag ... ich werde ihnen nämlich sagen, daß ich Aris Notizen über deinen Fall habe.«
    Er schluckte heftig.
    »Stimmt das?«
    »Das werde ich ihnen jedenfalls sagen.«
    »Ich habe schon gehört, was du ihnen sagen willst! Ich weiß auch, daß du mir gerade ausgewichen bist. Du hast sie wirklich, was?«
    »Du weißt auch, daß ich, ganz gleich, was ich mir gelegentlich auch als die

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