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Geködert

Geködert

Titel: Geködert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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grinste.
    »Funiculi«, sang Buddy unter ständigem Kauen,
    »Funicula.«
    Ist man einmal von dem »International Airport«, seinem auf mañana eingestellten Personal und den störrischen Beamten weg, dann empfängt einen das südliche Kalifornien. Die warme Sonne, die San-Gabriel-Berge in der Ferne, der trockene Wind aus der Wüste, der bittere Duft des blühenden Gestrüpps, die grellroten Mohnblumen auf den saftig grünen Feldern, die noch nicht von der grausamen Hitze des Sommers verbrannt sind: All das ermuntert mich zu dieser Jahreszeit, für immer hier zu bleiben.
    Von der Schnellstraße aus, die auf Stelzen über die Dächer hinläuft, überblickt man ganz Los Angeles vom Meer bis zum Gebirge. Ansammlungen von Hochhäusern in Century City und entlang des Broadway ragen aus einer Herde bescheidener kleiner Vororthäuser empor, die sich zwischen Swimmingpools und Palmen quetschen. Buddy blieb jedoch nicht lange auf der Stadtautobahn, wir fuhren wieder in die Stadt hinunter, durchquerten sie, um an der Küste auf dem Pacific Coast Highway nach Norden zu fahren, den Schildern folgend, die den Weg nach Santa Barbara und San Francisco weisen. Bei Malibu wurde der Verkehr spärlicher, und wir passierten eine schier endlose Kulisse von Strandhäusern in allen erdenklichen

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    Formen und Farben. Bis wir auch an dem letzten Fischrestaurant vorbei waren und die Straße dem äußersten Rand des Kontinents folgte. Gegen die Felsen zu unserer Linken donnerten unablässig riesige grüne Brecher, die sich in weißen Schaum und einen Sprühnebel aus winzigen Wassertropfen verwandelten und dabei einen solchen Lärm machten, dass sie den Motor des Jeeps übertönten, und sogar die Musik.
    Buddy nahm den Kaugummi aus dem Mund und schnippte ihn auf die Straße. »Man hat mir gesagt, dass Sie Fragen stellen würden«, vertraute er mir an.
    »Nein«, sagte ich.
    »Und man hat mir gesagt, ich sollte Ihnen nichts sagen.«
    »Na, dann läuft doch alles wie geschmiert«, sagte ich.
    Er nickte und wich einem riesigen Sattelschlepper aus, dessen Ladekasten für Budweiser Reklame machte, ehe er das Gaspedal bis zum Boden durchtrat und mir zeigte, was aus dem Jeep herauszuholen war.
    Wir kamen an einer Stelle vorbei, wo sich sportliche Gestalten, an Hängegleitern baumelnd, von den hohen Klippen stürzten und über dem Highway und dem Stillen Ozean Achter flogen, ehe sie auf dem schmalen Strand landeten, der ihre einzige Überlebenschance war. Wir kamen an Ölbohrtürmen vorbei, deren Plattformen wie ankernde Flugzeugträger aus dem Dunst der Brandung ragten. Als wir endlich von der Küstenstraße herunter in einen engen »Sieben-Meilen-Canon«
    hineinfuhren, waren wir bereits jenseits der Grenzen des Stadtkreises von Los Angeles in Ventura County. Ich wurde langsam hungrig.
    Wir fuhren auf eine schmale Privatstraße voller Schlaglöcher. An der Ecke stand ein Pfahl, an den ein halbes Dutzend unterschiedlich verwitterter Schilder genagelt war.
    »Schuster Ranch«, »Greentops Pferdezucht – Besuch unerwünscht«, »Orgakov«, »D und M Bishop«, »Rattlesnake

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    Computerlabor« und »Highacres«. Während der Jeep die staubige Straße in den Canon hinaufkletterte, fragte ich mich, unter welcher dieser Adressen man wohl meinen Besuch erwartete. Aber nachdem wir an allen Briefkästen am Straßenrand vorbeigefahren waren, wurde klar, dass wir zu irgendeinem nicht ausgeschilderten Anwesen in Gipfelnähe unterwegs waren.
    Wir waren etwa drei Meilen den Canon hinaufgefahren und schon hoch genug, hin und wieder das Meer in der Tiefe liegen zu sehen, als wir ein Tor in einem hohen Maschendrahtzaun erreichten, der ein großes Gebiet einzufrieden schien, jedenfalls war nach beiden Seiten kein Ende davon abzusehen.
    Neben dem Tor hing ein Schild mit der Aufschrift: »La Buona Nuova. Privatbesitz. Warnung vor den Hunden.« Buddy hielt neben einem kleinen Kasten auf einem Metallrohr. Er drückte auf einen roten Knopf und sprach in den Kasten: »Hallo, hallo!
    Buddy hier, mit dem Besucher. Macht mal jemand auf?«
    Zögernd, ruckartig und unter dem lauten Kreischen eines verborgenen Mechanismus öffneten sich langsam die Flügel des Tors. Eine blecherne Stimme aus dem Kasten sagte: »Wart noch, bis das Tor wieder einrastet, Buddy. Der Regen letzte Woche ist ihm anscheinend nicht gut bekommen.«
    Wir fuhren also hinein, und Buddy wartete, bis das Tor wieder richtig zu war. Ich konnte nirgends ein Gebäude sehen, aber ich hatte das Gefühl,

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