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Geködert

Geködert

Titel: Geködert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Billy irgendwas Aufregendes zum Geburtstag mitzubringen.«
    »Bring dich selbst wieder mit«, sagte Gloria und küsste mich zärtlich. »Ich mach’ mir Sorgen … wenn sie dich so

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    plötzlich irgendwohin schicken mit diesem verdammten
    ›Instruktionen bei Ankunft‹-Stempel, mache ich mir Sorgen um dich.«
    »Es wird nichts Gefährliches sein«, entgegnete ich. »Ich werde bestimmt das ganze Wochenende über an irgendeinem Swimmingpool herumsitzen.«
    »Sie haben ausdrücklich dich verlangt, Bernard«, sagte sie.
    Ich nickte. Die Tatsache hatte nichts Schmeichelhaftes, aber sie war nicht zu leugnen. Nicht wegen meiner
    gesellschaftlichen Kontakte oder wegen meiner Gelehrsamkeit hatten sie ausdrücklich mich angefordert. »Ich werde mir Schwimmflügel umbinden und im Nichtschwimmerbereich bleiben«, versprach ich.
    »Was wirst du tun, wenn du ankommst?«
    »Es hieß ›Instruktionen bei Ankunft‹, Liebes, das heißt, sie wissen es selber noch nicht.«
    »Aber wie wirst du sie überhaupt erkennen?«
    »So läuft das nicht, Liebling. Sie werden ein Foto von mir haben. Ich werde sie erst erkennen, wenn sie sich vorstellen.«
    »Und wie wirst du wissen, dass du’s mit den richtigen Leuten zu tun hast?«
    »Er wird mir mein Foto zeigen.«
    »Das ist ja alles sehr sorgfältig geplant«, sagte sie in beifälligem Ton. Es gefiel ihr, wenn alles sorgfältig geplant war.
    »Steht alles im Kleingedruckten.«
    »Aber immer dieselbe Fluglinie, Bernard? Aus
    Sicherheitsgründen sollten sie doch ab und zu wechseln, oder?«
    »Sie werden schon ihre Gründe haben«, sagte ich. »Wie wär’s, wenn du mir eine Tasse Kaffee machst, während ich packe?«

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    »Es ist alles gewaschen. Deine Hemden hängen auf Bügeln im Kleiderschrank, fang also nicht an herumzuschreien, wenn du die Kommode leer findest.«
    »Wegen der Hemden werde ich nicht herumschreien«, versprach ich und gab ihr einen Kuss. »Und wenn ich’s tue, reiß einfach noch mehr Knöpfe ab.«
    »Ich liebe dich, Bernard.« Sie legte die Arme um mich und drückte sich an mich. »Ich will dich für immer und ewig.«
    »Dann soll es auch so sein«, sagte ich mit der gedankenlosen Tollkühnheit, die mich immer dann überfällt, wenn man mich so früh morgens aus dem Schlaf reißt.
    Einen Augenblick lang drückte sie mich, dass mir fast der Atem wegblieb, dann flüsterte sie mir ins Ohr: »Und ich liebe die Kinder, Bernard. Mach dir ihretwegen keine Sorgen.«
    Den Kindern fehlte natürlich die eigene Mutter, und ich wusste, wie sehr sich Gloria bemühte, sie ihnen zu ersetzen. Es war nicht leicht für sie. Die Aussicht auf Cambridge, wo nichts als harte Arbeit von ihr gefordert wurde, muss mitunter verlockend gewesen sein.

    In der ersten Klasse war fast jeder Platz besetzt. Hellwache junge Männer mit gutgeschnittenen Anzügen und großen goldenen Armbanduhren blätterten in Papieren, die aus schweinsledernen Aktentaschen kamen, oder tippten auf winzige Taschencomputer mit ausklappbaren Bildschirmen.
    Viele von ihnen lehnten den angebotenen Champagner ab und ließen nicht einmal, während das Essen serviert wurde, von der Arbeit: lasen Berichte, hakten Listen ab und markierten, was ihnen wichtig vorkam, mit verschiedenfarbigen Leuchtstiften.
    Mein Nachbar war von der gleichen Art, aber erheblich weniger hingebungsvoll. Er hieß Edwin Woosnam – »ein walisischer Name, obwohl ich nie im Leben in Wales gewesen bin, ob Sie’s glauben oder nicht« –, war übergewichtig, hatte dicke Augenbrauen, dünne Lippen und eine Nase, wie sie für

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    Laienaufführungen von »Julius Caesar« dem Hauptdarsteller angeklebt wird. Mein Plan, ein wenig von dem verlorenen Schlaf nachzuholen, scheiterte an der Freundlichkeit dieses Nachbarn.
    Er war, erzählte er mir, der Seniorpartner einer
    »Entwicklungsgesellschaft« in Glasgow. Seine Firma baute acht Hotels zu je sechshundert Zimmern in verschiedenen Städten rund um die Welt, und er erzählte mir alles darüber.
    »Ein Swimmingpool im Freien, das ist wichtig. Die Hotelbesitzer brauchen in der Reklamebroschüre ein Bild, das so aussieht, als sei das Wetter das ganze Jahr über warm genug zum Baden im Freien.« Mit einem amüsierten kleinen Lachen nahm er einen Schluck Champagner. »Oben drauf muss ein Penthouse, unten drunter ein Freizeit-Center, und natürlich jedes Zimmer mit eigenem Bad. Wichtig ist nur, dass das Grundstück billig ist – und groß, wirklich groß –, sobald dann das Hotel gebaut ist, kann man

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