Gekroent

Astralprojektion, etwas, das die Priesterinnen Partholons den Magischen Schlaf nennen. Mit anderen Worten, die Seele der Auserwählten (moi) kann überall hinprojiziert werden, wo es Epona gerade gefällt. Das ist genauso cool und verstörend, wie es sich anhört. Epona hat mich schon überall hinprojiziert. Mitten in eine blutige Schlacht gegen die Fomorianer, in der mein körperloser Geist das Leben meinesEhemannes gerettet hat. Zu einer partholonischen Geburt, die von singenden, lachenden Frauen begleitet wurde, und auf der ich das Wunder neuen Lebens erleben durfte.
    Während meiner Schwangerschaft hatte Epona meinen Magischen Schlaf jedoch auf ein Minimum beschränkt. Das heißt, nachdem Nuada besiegt, Rhiannon eingesperrt und ich nach Partholon zurückgekehrt war (wo ich definitiv hingehöre). Also war ich überrascht, als mein Traum, in dem Hugh Jackman mir die Füße massierte, während Brandon Routh meine verspannten Schultern knetete (beide trugen natürlich ihr Superheldenkostüm, und ich überlegte, wer von ihnen meiner gesteigerten Aufmerksamkeit würdiger sei, ich neigte zu Brandon), plötzlich dadurch unterbrochen wurde, dass mein Geist mit einem Mal durch die Decke von Eponas Tempel schoss wie ein Pfropfen aus einem Fass meines liebsten Rotweins.
    „Meine Güte.“ Ich atmete die Nachtluft in tiefen Zügen ein (ja, ich weiß, dass ich in diesen Träumen keinen echten Körper habe, aber vertraut mir – es fühlt sich so an, als hätte ich ihn). „Bäh, mir wird schlecht … schwindelig …“ Plötzlich wusste ich, weshalb ich so verwirrt war. Ich grinste. „Ich bin nicht mehr schwanger!“
    Eponas silberhelles Gelächter schwebte wie Musik um mich.
    Hast du erwartet, dich auch nach der Geburt noch schwanger zu fühlen, Geliebte?
    „Nein, das nicht, aber es wird noch eine Weile dauern, bis ich wieder in diese kleinen ledernen Reithosen passe, die ich so süß finde. Also schätze ich, ich dachte, ich würde mich nach der Geburt weiterhin fett und aufgedunsen fühlen.“
    Der Geist erholt sich schneller von einer Geburt als der Körper.
    Ich war entspannt und genoss die vertraute Stimme meiner Göttin in meinem Kopf, doch mein zielloses Schweben hatte bei Eponas nächsten Worten ein abruptes Ende.
    Und es ist gut, dass der Geist sich schnell erholt. Heute Nacht wirst du eine schwierige Reise antreten, eine, die im letzten Stadium deiner Schwangerschaft für dich nicht sicher gewesen wäre.
    „Was ist es? Nicht wieder die Fomorianer, oder?“ Ich versuchte, meine Angst unter Kontrolle zu behalten, aber allein der Gedanke an diese Kreaturen, während meine neugeborene, hilflose Tochter schlief …
    Es sind nicht die Fomorianer.
    Ich gönnte mir einen Moment der Erleichterung, dann erinnerte
    ich mich an das, was passiert war, kurz bevor ich nach den Anstrengungen der Geburt erschöpft einschlief. „Rhiannon.“
    Rhiannon , stimmte die Göttin zu.
    „Aber sie ist tot!“
    Ja, Geliebte. Rhiannon ist tot.
    „Ich … ich wusste nicht, dass sie lebendig in diesem Baum gefangen war.“ Der Gedanke daran verursachte mir immer noch Übelkeit. Ich hatte meinen Teil dazu beigetragen, dass sie dort gelandet war, und Clint auch. Seine Beteiligung hatte ihn allerdings das Leben gekostet.
    Rhiannon entschied sich selbst dafür, lebendig begraben zu werden. Das warst nicht du – und auch nicht Clint.
    Wie üblich schien Epona meine Gedanken lesen zu können.
    Du solltest wissen, Geliebte, dass das, was in Rhiannons Seele zerbrochen war, vor ihrem Tod endlich geheilt wurde.
    „Da bin ich froh“, sagte ich leise und meinte es auch so.
    Sie ist geheilt und ihre Seele ist vor dem dunklen Gott gerettet worden, aber Pryderi lüstet es immer noch danach, jemanden zu kontrollieren, der das Blut meiner Auserwählten in sich trägt.
    „Myrna!“ Ich keuchte. „Er hat es auf mein Baby abgesehen.“
    Vielleicht, Geliebte. So wie er versucht hat, dich mir zu entziehen.
    Ich schnaubte. „Keine Chance.“
    Mit dir und ClanFintan an ihrer Seite besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass Myrna das dunkle Flüstern Pryderis erhört.
    „Wir werden auf keinen Fall die Fehler wiederholen, die bei Rhiannons Erziehung gemacht worden sind.“ Rhiannon war verwöhnt und verhätschelt worden und hatte nie das Wort nein gehört. (Notiz an mich: Daran denken, Myrna mit Anlauf in den Hintern zu treten, falls/wenn sie großmäulig wird.) „Myrna wird auf jeden Fall die Bedeutung von ‚nein, darfst du nicht, kleines