Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
grub ihre mit Gold besetzten Hacken in den Fußboden, um mehr Halt zu haben, als er in sie hineinglitt, immer tiefer und tiefer in sie hinein, bis er seine Ladung abschoss, ein tiefes Stöhnen ausstieß, erschauderte und dann ganz still hielt.
Sie saßen schweigend eine Weile so da und erholten sich auf dem antiken Stuhl, der vermutlich einst das Ankleidezimmer einer reichen Frau geziert hatte. Ted zog die Spange aus Melanies Haar und fuhr mit den Fingern durch ihre langen schwarzen Locken.
»Du bist unfassbar schön«, meinte er. »Kein Wunder, dass Hannah wollte, dass ich dich ficke.«
»Dann führt ihr beide also eine offene Ehe. Das war bestimmt deine Idee«, neckte ihn Melanie.
»Eigentlich war es ihre. Hannah ist in Bezug auf Sex sehr abenteuerlustig. Sie hat mir von Anfang an gesagt, dass sie zu jung wäre, um sich festbinden zu lassen. Sie wollte, dass wir beide frei sind und unsere eigenen Erfahrungen machen können.«
»Oh Mann, Hannah muss wirklich erwachsen geworden sein. Das klingt ganz und gar nicht nach dem schüchternen, linkischen Mädchen, an das ich mich erinnere. Ich würde sie gern mal wiedersehen.«
»Das wirst du auch. Wie wäre es mit Samstagabend? Wir würden dich gern zum Essen einladen. Es wird keine große Sache, wir kochen einfach was Leckeres.«
Ein leckeres selbst gekochtes Mahl klang sehr verlockend für Melanie, die aufgrund der vielen Arbeit in der letzten Zeit nur selten etwas Nahrhafteres als Instantnudeln zu sich genommen hatte. Zwar war sie, seitdem sie sich zur Antwort der Stadt auf Aphrodite gewandelt hatte, einige Male zum Essen eingeladen worden, doch auch Restaurants konnten einen irgendwann langweilen. Und sie verspürte das zunehmende Verlangen, Teds und Hannahs Sexleben mit eigenen Augen zu sehen.
»Ich komme gern«, antwortete Melanie.
»Das bist du doch längst, du gieriges Mädchen«, entgegnete Ted und verpasste ihr einen raschen Klaps auf den Hintern.
»Wie wäre es mit einer Zugabe? Ich fühle mich in letzter Zeit irgendwie undiszipliniert«, meinte Melanie und wackelte verlockend auf Teds Schoß herum.
»Später«, meinte Ted und küsste sie auf die Wange. »Wenn du Samstagabend kommst, dann bekommst du so viel Disziplin eingetrichtert, wie du willst.«
Als Ted gegangen war, packte Melanie noch einige neue Waren aus, die am Nachmittag geliefert worden waren. Entschlossen, die Grenzen des Geschmacks ein wenig zu erweitern, hatte sie etwas bestellt, das schlüpfriger war als sonst: einen Dildo mit integriertem Lederharnisch. Der künstliche Penis war derart naturgetreu gestaltet, dass Melanie fast daran geleckt hätte, nur um sicherzugehen, dass er nicht wirklich aus Fleisch bestand. Als sie ihn jetzt in den Händen hielt, stellte sie fest, dass er zu obszön war, um öffentlich ausgestellt zu werden. Eine dreiundzwanzig Zentimeter lange Silikonbestie wie diese passte nicht wirklich zu den exotischen Hartholz-Paddles, den Hasenfellhandschuhen und den Plexiglasdildos. Daher beschloss sie, ihn nur einigen ausgewählten Kundinnen zu präsentieren.
Als sie den Dildo zurück ins Lager trug, schoss auf einmal ein höchst seltsames Bild durch Melanies Kopf. Mit absoluter Klarheit sah sie vor ihrem inneren Auge Hannah, die diesen Dildo trug. Die Riemen des Lederharnischs saßen eng um ihre runden Hüften und den Hintern, und der Phallus erhob sich stolz aus ihrer Lendengegend und bildete einen heißen Kontrast zu ihren weiblichen Rundungen. Mit vor Lust glänzenden Augen näherte sie sich Ted von hinten und hielt ihren Ehemann dann fest, während sie ihm den falschen Schwanz in den Spalt zwischen seinen Pobacken stieß.
Die Details dieses Bildes standen ihr überdeutlich vor Augen: Hannah mit ihrem roten Haar, das lockig herabfiel, ihre blassen Brüste, die sich gegen Teds Rücken drückten, Hannahs Hand, die nach vorn griff und Teds echten Schwanz packte, während sie ihn mit dem künstlichen fickte –, sodass Melanie kurz stehen bleiben und sich wieder sammeln musste, bevor sie zurück in den Laden ging. Sie konnte nicht wissen, worauf Hannah oder auch Ted standen, wenn sie sie nicht zunächst in ihrer alltäglichen Umgebung beobachtete.
Melanie konnte an diesem Abend nicht mehr aufhören, an Hannah zu denken. Wie war es einem Mädchen, das so gesund aussah, dass es direkt aus den Waltons entsprungen zu sein schien, gelungen, sich in einen bisexuellen Freigeist zu verwandeln, der in einer offenen Ehe lebte? Sie empfand es als seltsam, dass man aufgrund
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