Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
den letzten Monaten nervös gemacht. Doch wenn sie die Genehmigung erhielt, könnte sie den Alkoven in eines der Schlafzimmer im ersten Stock verlegen und so gleich zwei Probleme auf einmal lösen: Der Platzmangel wäre behoben, und sie könnte ihre neugierigen, aber noch nicht volljährigen Kunden davon fernhalten. Am späten Nachmittag musste Melanie nämlich momentan sehr viel Zeit in dessen Bewachung investieren, und es war wirklich nicht leicht, ihre jüngere Kundschaft von den erotischen Artikeln abzuschirmen. Wäre Morne Bay nicht derart engstirnig, was die einfachsten baulichen Veränderungen an Gebäuden, die über fünfzig Jahre alt waren, anging, dann hätte sie in diesem Haus schon längst eine Wand eingerissen.
»Das ist ja großartig, Harrison. Ich kann es kaum erwarten.«
»Mir gefällt insbesondere deine Idee, dass du mit dem neuen Museum zusammenarbeiten möchtest. Wenn du deinen Bestand an antiker Kleidung erhöhst, würde das ihr Anliegen perfekt ergänzen.«
»Es ergibt doch durchaus Sinn, dass ein Besuch im Museum die Touristen auf den Geschmack bringt, sich die entsprechende Kleidung zuzulegen. Wir kaufen den Großteil unserer Waren in der näheren Umgebung ein. Und man bekommt kein besseres Beispiel für die lokale Geschichte als die Kleidung, die die Menschen hier früher getragen haben.«
»Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich denke, dass beide Parteien von deinem Ausbau profitieren würden. Daher möchte ich, dass du dich mit dem neuen Kurator des Museums, Nathaniel Wentworth, triffst. Er ist ein guter Wissenschaftler und denkt durchaus innovativ. Wir waren zusammen in Harvard.«
»Das würde mich sehr freuen«, erwiderte Melanie höflich, für die ein Treffen mit einem von Harrisons alten Collegefreunden allerdings ebenso spannend klang, als müsste sie ihren Badezimmerboden mit einer Zahnbürste schrubben. Dann senkte sie die Stimme und wandte sich von ihrer Verkäuferin Luna ab, die von der anderen Seite des Raumes aus versuchte, das Telefonat mit anzuhören. »Du solltest aber nicht davon ausgehen, dass du mir dank dieser Neuigkeiten entwischst, Harrison.«
»Oh nein, davon wäre ich niemals ausgegangen«, entgegnete dieser und lenkte die Unterhaltung damit in eine Richtung, in der Melanie die Oberhand hatte.
»Ich weiß, dass du den Analplug nicht gern in der Öffentlichkeit trägst, aber du kannst mir glauben, dass du das Endergebnis lieben wirst. Man braucht schon einen gewissen Mut, um seine Fantasien auszuleben.«
Melanie lächelte, als sie an diesen seltsamen Nachmittag vor einigen Wochen zurückdachte. Harrison war in den Laden gekommen, um nach einem Geschenk für seine Frau Ausschau zu halten. Melanie hatte ihn beraten, und schließlich hatte er eine Brosche aus miteinander verwobenen Rubinen und Perlen erstanden, doch als sie diese für ihn in Geschenkpapier verpackte, gestand ihr Harrison, der dabei einige Male peinlich berührt räuspern musste, dass er sich außerdem gern selbst etwas im Alkoven aussuchen würde. Sobald sie hinter dem Perlenvorhang standen, gab er sein erotisches Geheimnis preis: Er träumte schon seit vielen Jahren davon, von einer dominanten Frau dazu gezwungen zu werden, einen Analplug zu tragen. Und so hatte sie sich bereit erklärt, ihm dabei zu helfen, sich nach und nach an das Gefühl eines Fremdkörpers zu gewöhnen, bis er schließlich an dem Punkt war, dass er diesen in der Öffentlichkeit tragen konnte.
Harrison war ziemlich gut aussehend, wenn man auf den geradlinigen Bankertypen stand, aber auf Melanie hatte er schon immer ebenso erotisch gewirkt wie ein Telefonmast. Daher erstaunte es sie umso mehr, dass er eine derart heiße Fantasie besaß. Harrisons zierliche Frau passte nun wirklich nicht in die Rolle der autoritären Analplug-Instruktorin, daher war Melanie letzten Endes bereit, diesen Part für ihn zu übernehmen. Zuerst hatte sie ihm in einer privaten Sitzung gezeigt, wie er den Plug in seinen unglaublich sauberen, fest zusammengepressten Hintern einführen konnte. Danach erhielt er von ihr eine Einweisung, die unter anderem besagte, dass er den Plug an diesem Tag noch eine Weile zu tragen hatte und dies später auch in Situationen tun sollte, die das Risiko einer unangenehmen Enthüllung mit sich brachten. Er hatte Fortschritte gemacht und den Plug zunächst nur getragen, wenn er alleine zu Hause war, und später auch, wenn er zusammen mit seiner Frau beim Abendessen saß. Jetzt konnte er sogar schon einen Abendspaziergang in
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