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Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaine Hood
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angenommen, der Melanie Angst einjagte. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass er schon einiges getrunken hatte. Wahrscheinlich hatte er sich während seiner abendlichen Cocktailrunde weggeschlichen, um sie anzurufen, und gehofft, mit Melanie in Ruhe über sein Analtraining reden zu können, während seine Frau gerade bei ihrem Strickkreis oder Aerobic-Kurs war. Die Planungskommission war vermutlich das Letzte, woran er gerade dachte. Aber Melanie war nicht in der Stimmung für einseitigen Telefonsex mit einem angetrunkenen Investmentbanker.
    »Hör mal, Harrison, ich würde mich gern mit dir unterhalten, aber ich hatte einen langen Tag. Ich möchte nur noch nach Hause und ins Bett.«
    »Was trägst du denn im Bett? Oder schläfst du nackt?«
    »Wie kannst du es wagen, mich das zu fragen, du ungezogener Mann!« Melanie war sofort wieder in ihrer Rolle als »Analherrin«. Sie konnte hören, wie Harrison vor Wonne erschauerte. »Was ich im Bett trage, geht dich überhaupt nichts an. Und als Bestrafung für deine Dreistigkeit wirst du den Plug morgen den ganzen Tag tragen! Und ich möchte, dass du an dein ungehöriges Benehmen denkst, wenn du in der Bank an deinem Schreibtisch sitzt und dir die Unterlagen deiner Klienten ansiehst. Gute Nacht!«
    »Leg nicht auf«, flehte sie Harrison an. »Ich muss dich sehen.«
    Melanie fuhr der Schreck in die Glieder. Sie hoffte, dass er das nur gesagt hatte, weil er bereits einiges getrunken hatte. Betrunkene Verführungsversuche waren gut und schön, aber das Letzte, was sie wollte, war, dass sich Harrison in sie verliebte.
    »Ich bin momentan sehr beschäftigt.«
    »Es ist wirklich wichtig. Ich muss mit dir über deinen Vorschlag reden.«
    »Warum besprechen wir das nicht gleich jetzt?« Melanie gefiel die auf einmal mitschwingende Hinterlist überhaupt nicht.
    »Weil ich dich jemandem vorstellen möchte.«
    »Wem?«
    »Nathaniel Wentworth. Wir sind für Samstag zum Brunch verabredet. Ich möchte, dass du auch hinkommst. Wir werden über deine Pläne reden und versuchen, herauszufinden, wie gut sie zu denen des Museums passen.«
    Melanie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr einziger Trost war, dass Harrison sich nicht alleine mit ihr treffen und ein intimes Rendezvous haben wollte. Es war schon riskant genug gewesen, sich mit ihm wegen des Analtrainings zu treffen.
    »Und? Triffst du dich mit uns im Golden Loon? «
    »Ich denke, eine Stunde kann ich erübrigen.«
    »Dann Samstagmorgen um zehn Uhr dreißig.«
    Erleichtert legte Melanie auf. Nach dem Gespräch war sie durcheinander und verwirrt. Das Golden Loon war ein abgelegenes Hotel an der Küste, in dem sich wichtige Geschäftsleute mit ihren Liebhabern aus der Arbeiterklasse trafen, um diskret miteinander ins Bett zu gehen. Im Speisesaal fanden an Wochenenden Champagner-Brunches statt, die dafür berüchtigt waren, zu sehr vielen samstagnachmittäglichen Verabredungen zu führen. Was hatte Harrison nur vor?
    Sie hatte gar keine Gelegenheit gehabt, Harrison zu erzählen, dass sie dem neuen Kurator bereits begegnet war. Harrison würde erwarten, dass sie von seinem Harvard-Kommilitonen begeistert wäre, während sich Melanie die größte Mühe geben musste, sich ihre Abneigung nicht zu deutlich anmerken zu lassen. Daher ging sie davon aus, während des Essens sehr viel von dem Champagner, den es im Golden Loon gratis gab, trinken zu müssen.
    »Hoffentlich wisst ihr zu schätzen, was ich für euch tue«, sagte Melanie an die schönen Kleider gerichtet, die in dem schummerigen Licht wie Geister wirkten. Dann hob sie ihren Stock wieder auf und ging nach Hause, um sich sehr lange unter die heiße Dusche zu stellen.
    Am Freitagnachmittag fuhr Melanie zum Beardsley College und war dankbar, Morne Bay und seiner armseligen Kleinstadtpolitik vorübergehend entfliehen zu können. Die Fahrt nach Somerhill war zu dieser Jahreszeit ausgesprochen langweilig, da das prächtige Blätterdach einer Landschaft gewichen war, die ebenso trostlos wirkte wie ein Korb voller Schmutzwäsche. Die Stadt mit ihren schmucken Kirchtürmen und Kopfsteinpflasterstraßen war hingegen so malerisch wie immer, aber Melanie rechnete nicht damit, dass das auch für Jasons Haus gelten würde. Sie nahm eher an, dass er in einem typischen College-Rattenloch wohnen würde, einem heruntergekommenen Haus mit einem vernachlässigten Garten und einer Piratenflagge, die aus einem der Fenster im ersten Stock hing. Daher war sie angenehm überrascht, als sie ihren Wagen vor

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