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Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaine Hood
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für keine gute Idee«, warf Luna ein. »Die Demonstranten könnten nochmal wiederkommen.« Doch zum ersten Mal seit Ausbruch der Auseinandersetzungen zeigte sich ein Hoffnungsschimmer in ihren Augen.
    »Macht euch deswegen keine Sorgen«, versicherte Nathan ihnen. »Ich bleibe hier und passe auf, dass sich der Zwischenfall von heute Morgen nicht wiederholt.«
    »Ich glaube sowieso nicht, dass die wiederkommen«, fügte Pagan hinzu. »Inzwischen werden sie alle bei den Fußballspielen ihrer Kinder sein oder ihre Brotbackmaschinen anwerfen. Außerdem denken die bestimmt, dass sie uns solche Angst eingejagt haben, dass wir den Laden dichtmachen.«
    »Nur einer von uns hat Angst bekommen«, murmelte Nathan mit finsterer Miene und dachte an das, was er mit Melanie anstellen würde, wenn er sie je in die Finger bekam. So viel zu ihren vollmundigen Ankündigungen, ihre Rechte verteidigen zu wollen – sobald ihr die Sache über den Kopf gewachsen war, hatte sie feige den Schwanz eingezogen.
    An diesem Morgen verkauften sie nicht sehr viel, aber gegen Mittag kam eine Reisegruppe aus New York in der Stadt an und sah sich auch im Chimera um. Die Touristen waren von allem, was sie im Laden erblickten, fasziniert und staunten über das Secondhand-Dior-Kleid, die Dildos in allen Regenbogenfarben und die auffälligen Gemälde an der Wand. Ein junges Paar in schicker Stadtkleidung kaufte zwei von Nathans Taschen-Paddles, einen Cockring, eine im Schritt offene Lederhose und ein viktorianisches Nachthemd mit hohem Kragen, das von oben bis unten mit winzig kleinen Knöpfen verschlossen wurde. Ihr glattes urbanes Auftreten wich jedoch einem pubertierenden Gekicher, als sie sich flüsternd über ihre Einkäufe unterhielten. Nathan konnte nur vermuten, was sie mit einer solch erlesenen Auswahl an Gegenständen anfangen wollten. Als er Zeuge ihrer Verwandlung wurde, verstand er, warum Melanie ihre Arbeit so sehr liebte und warum sie noch viel größeren Spaß daran hätte, wenn Morne Bay sie nicht mit all diesen Gemeinheiten überschütten würde.
    Dennoch konnte er Melanie nicht verzeihen, dass sie an diesem Morgen einfach abgehauen war. Ihre beiden Angestellten waren völlig überfordert mit der Aufgabe, den Laden an solch einem entmutigenden Tag alleine führen zu müssen, und um fünfzehn Uhr schon völlig ausgelaugt, sodass sie beschlossen, das Geschäft heute früher zu schließen.
    »Aber was ist, wenn Melanie zurückkommt und wir bereits weg sind?«, fragte Pagan. »Dann wird sie denken, wir hätten sie im Stich gelassen.«
    Als er Pagan und Luna ansah, die wie enttäuschte Kinder zu ihm aufblickten, wurde Nathan noch wütender auf Melanie, die sie einfach hatte hängen lassen.
    »Keine Sorge«, entgegnete er. »Ihr müsst euch da wirklich keine Vorwürfe machen.« Er dachte einen Augenblick lang nach. »Falls Melanie mal eine Auszeit bräuchte, beispielsweise um Urlaub zu machen, wo würde sie eurer Meinung nach hingehen?«
    Die Mädchen sahen einander an.
    »Na, kommt schon, mir könnt ihr es doch sagen«, versuchte Nathan, sie zu überreden. »Ihr wollt schließlich auch wissen, wo sie ist, oder? Und ihr habt doch nicht vor, den Laden hier jeden Tag alleine zu schmeißen, solange sie weg ist.«
    »Sie macht bestimmt einen Shoppingtrip«, platzte es aus Pagan heraus. »Da bin ich mir sicher. Wenn Melanie gestresst ist, dann muss sie immer erst mal ordentlich Geld ausgeben.«
    »Shopping? Und wo geht sie da am liebsten hin?«
    »Um diese Jahreszeit würde ich auf Boston tippen«, schlug Luna vor. »Am liebsten schlendert Melanie durch die Faneuil Hall, die gerade zur Weihnachtszeit einfach toll aussieht.«
    »Ich würde vorschlagen, wir geben ihr einen oder zwei Tage, um Dampf abzulassen. Kommt ihr so lange alleine klar?«
    »Ich denke schon«, meinte Pagan, deren Schultern jedoch bereits einsackten.
    »Ihr kriegt das schon hin. Und ich weiß, wie ich sie davon überzeugen kann, wieder nach Hause zu kommen«, sagte Nathan.
    »Wie wollen Sie das denn anstellen?«
    »Ich werde sie aufspüren, sie entführen und ihr den Hintern versohlen, bis ihr die Lust aufs Einkaufen vergangen ist. Dann hat sie keine andere Wahl, als mit mir nach Hause zu kommen, oder?«, erklärte Nathan heiter.
    In dem Glauben, er hätte einen Witz gemacht, grinsten Pagan und Luna und mussten lachen.
    Hannah wusste nicht, was sie Ted sagen sollte. Sie saß an ihrem Schlafzimmerfenster und beobachtete Melanies Wagen, der mit Koffern vollgeladen die Auffahrt

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