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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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vorsichtiger. Blieb auf Abstand. Wartete wahrscheinlich, dass er die Initiative ergriff. Tiefe blutige Furchen verunstalteten ihren Bauch bis hinauf zum Brustkorb. Er konnte das blutverschmierte Weiß der unteren Rippen sehen. Blut färbte den grauen Stoff ihrer Hose dunkel. Sie fixierten einander. Lauerten darauf, dass einer von ihnen einen Fehler beging. Angst zeigte. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und Leo stürmte mit gezogenem Messer herein.
    „Lass sie in Ruhe, du Bastard!“
    Der Incubus war sich nicht im Klaren darüber, in welche Gefahr er sich brachte, indem er sich zu Morrighans Retter aufschwang. Er ahnte nicht, in was sie sich verwandelt hatte. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, Leo war somit völlig arglos. Er sah nicht, wie sich Morrighans Gesicht zu einer fremden, hasserfüllten Fratze verzerrt hatte. Der unerwartet loyale Incubus sah lediglich Quinns Fänge, seine blutigen Klauen, während Morrighan nur mit Hose und BH bekleidet war, einem weit überlegenen Rugadh vermeintlich hilflos ausgeliefert.
    „Hau ab. Das ist etwas zwischen ihr und mir“, knurrte Quinn, ohne Morrighan aus den Augen zu lassen.
    Ihre Lippen schlossen sich ein wenig über den Fängen, verzogen sich zu einem kalten Lächeln. „Hilf mir, Leo. Er will mich umbringen.“
    „Verschwinde, Leo. Sie ist eine Bestie. Sie wird dich töten.“
    „Er lügt! Er ist die Bestie. Sieh ihn dir an!“
    Quinn erkannte die Verunsicherung in den Augen des Incubus und zu seinem Besten zögerte er, Morrighan zu helfen. Diese merkte, dass ihr Schwindel aufgeflogen war, und drehte sich langsam zu Leo um. Kaum erblickte er ihr wahres Gesicht, wurde er kreidebleich. Sie fauchte ihn an. Ihr Körper spannte sich zum Sprung an, um sich auf Leo zu stürzen. Der starrte sie fassungslos an, unfähig, sich zu bewegen. Quinn überwand die Entfernung zu Morrighan mit einem einzigen kraftvollen Satz und begrub sie unter sich. Trieb ihr die Luft aus den Lungen. Leo erwachte aus seiner Erstarrung, hörte auf Quinns Rat und warf die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss.
    Morrighan bäumte sich auf. Sog die Luft ein. Versuchte, sich unter ihm herauszuziehen. Ihre Krallen gruben sich in das Holz des Fußbodens, doch sie entkam nicht so einfach der Umklammerung durch seine Oberschenkel und dem Druck seiner Hand zwischen ihren Schulterblättern. Sie fauchte und drehte langsam den Kopf, um ihn über ihre Schulter anzusehen.
    „Geh von mir runter, Blutsäufer“, zischte sie. „Du bekommst sie nicht wieder. Du fügst ihr nur grausame Schmerzen zu. Willst du das? Willst du, dass ich sie weiterhin all das hier spüren lasse? Jeden verdammten Schlag?“
    „Pleoid Gruaim“, fluchte Quinn und zog ihren Kopf zurück, um seinen Mund dicht an ihr Ohr zu bringen. Morrighan wehrte sich, seine Krallen zogen ihr Haar in dicken Strähnen aus ihrer Kopfhaut. Es tat ihm mehr weh als ihr, aber er durfte dem Schmerz nicht nachgeben.
    „Deine Scamall wollte mich auch schon dorthin schicken“, wisperte sie in einer grotesken Imitation Morrighans, „aber sie ist diejenige, die in der Ewigen Finsternis verfaulen wird.“
    „Wenn ich Morrighan nicht haben kann, bekommt sie niemand“, entgegnete er ebenso leise, schloss die Augen und rammte ihren Kopf mit aller Kraft auf den Boden. Ihm war, als spürte er den Schmerz, als ihr Schädelknochen mit einem Knacken zerbrach. Ihr Körper erschlaffte augenblicklich unter ihm. Ihre bedrohlichen Krallen zogen sich zurück. Quinn erhob sich, drehte sie auf den Rücken und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. An ihrer Schläfe war die Haut bis auf den zerbrochenen Knochen aufgeplatzt. Das Blut verlor sich in den dunklen Wellen ihres Haares. Ihre Augen waren geschlossen. Der Kranz der Wimpern war regungslos. Er fuhr mit dem Daumen über ihre leicht geöffneten Lippen. Die Fänge waren verschwunden. Er zog sie in die Arme und erhob sich. Ihr Kopf wollte nicht an seiner Schulter bleiben, fiel wie der einer Marionette mit durchgeschnittenen Fäden in den Nacken. Ihr langes Haar schwang bei jedem seiner Schritte mit. Er legte sie auf die Decken, beugte sich über sie und küsste ihre kalten Lippen.
    „Quinn.“
    Angriffsbereit zuckte er zurück. Seine Fänge schossen aus dem Zahnfleisch. Ihre Augen waren geöffnet. Helles Silber statt finsteren Anthrazits. Er bedeckte ihre Hand an seiner Wange mit seiner und schmiegte sich in ihre Berührung.
    „Verzeih mir, Muimin.“
    Trotz sichtlicher Schmerzen schaffte sie es, ihren Kopf leicht zu

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