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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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zurückzukehren, sie Nathair aus den Armen zu reißen und mitzunehmen. Doch er allein gegen die zahlreichen Lakaien Nathairs wäre aussichtsloser Irrsinn, der seine Existenz beenden und Morrighan nicht im Geringsten helfen würde.
    Er brauchte Hilfe und er wusste, wo er sie finden konnte.

Kapitel 13
    D orcha Daingean, der Sitz der Bráthair an Dorchadas, der Bruderschaft der Dunkelheit, war keine von Menschenhand errichtete Festung. Vor Jahrhunderten tief in den Fels des Mhuir Sliabh, des Schwarzen Berges, getrieben, der auf keiner Karte Irlands zu finden ist, war sie ein Werk der Rugadh. Geschützt wurde der Stammsitz der Kriegerkaste und Residenz des Großmeisters der Bruderschaft seit jeher durch einen mächtigen Zauber, der die Festung vor neugierigen Augen verbarg. Sogar vor denen des eigenen Volkes, das die Krieger zunehmend für einen Anachronismus hielt. Eine Altlast in einer Zeit, in der allein die Entdeckung durch ihre menschlichen Nachbarn von der Mehrheit der Rugadh als einzig existente Gefahr gesehen wurde. Erst wenn diese Gefahr unmittelbar drohte, entsann man sich der Krieger als einer Art schnelle Eingreiftruppe, die nach getaner Arbeit in der Versenkung verschwand. Der Bruderschaft war das nur recht, je weniger die Zivilbevölkerung oder gar die Menschen, zu deren Schutz sie ursprünglich geschaffen wurden, wussten, umso besser. Je weniger sie von den Dingen ahnten, die tatsächlich um sie herum geschahen.
    Dingen, wie den Tiontaigh. Der Fluch war in einer Hinsicht auch ein Segen. Er half, die starren Strukturen der Bráthair an Dorchadas aufzubrechen, die elitäre Abgrenzung gegenüber anderen Spezies aufzugeben. Nicht jedoch gegenüber den Menschen, die blieben seit der Tiontaigh-Katastrophe außen vor. Cahir Dál Goran, Quinns Vater, war ein strikter Verfechter der Spezies-übergreifenden Allianz gegen das Böse gewesen. Gleichgültig, in welcher Gestalt. In den letzten Jahrhunderten war es überwiegend in Gestalt der Tiontaigh-Seuche dahergekommen.
    Eine Seuche, die pandemische Ausmaße angenommen hatte, lange bevor die Tiontaigh die Wissenschaft zu ihrer neuesten Waffe im Kampf gegen ihre Erschaffer erkoren. Die unnatürliche Verbreitung durch wahllose Wandlung von Menschen erwies sich auf Dauer als die erfolgreichere Reproduktionsstrategie im Vergleich zu der klassischen der Rugadh. Aber das genügte ihnen nicht, sie wollten ihre Spezies von ihren Unzulänglichkeiten befreien. Allen voran der Makel der mehr als zweifelhaften Unsterblichkeit. Ihre Unvergänglichkeit beruhte nämlich allein darauf, bereits tot zu sein. Die Wissenschaft sollte das ändern. In geheimen Laboren arbeiteten sie am Erhalt und der Verbesserung der eigenen Rasse. Ein Gerücht, das sich immer mehr verdichtete, bis es zur Gewissheit wurde. Bis die Bruderschaft die ersten Labore aufbrachte, in denen mit dem biologischen Material aller möglichen Spezies herumexperimentiert wurde. Und die Front der Tiontaigh wurde stetig breiter. Ihre wachsende Macht wirkte auf nicht Wenige ähnlich anziehend, wie Aas in der Mittagssonne auf Schmeißfliegen. Die Schlimmsten unter ihnen waren sicher die Geschäftemacher, die selbst Angehörige der eigenen Art als Laborratten verhökerten. Menschen und Namhionann, womöglich sogar Rugadh, waren sich erstaunlich ähnlich.
    Während die Rugadh-Gesellschaft also glaubte, sich in ihrer Idylle zurücklehnen zu können, drohte draußen mehr als ihre Entdeckung. Es tobte ein Krieg. Nun war es nicht dieser Krieg, der Quinns Weg zum Hauptquartier lenkte, dennoch erhoffte er sich von seinen Waffenbrüdern Hilfe. Unterstützung, die er nur ungern als Sohn des ehemaligen Großmeisters Cahir Dál Goran einfordern wollte. Aber er würde es tun, wenn das Erbe seines Vaters tatsächlich das Einzige wäre, was er nach all der Zeit in Diensten der Bruderschaft in die Waagschale werfen konnte. Eigentlich zweifelte Quinn nicht am Rückhalt seiner Brüder, obwohl seine Bitte vermessen war. Er hatte einen heiligen Schwur geleistet, die Sceathrach, die die Ewige Finsternis ausspie, zu vernichten. Nicht zuletzt, um zu verhindern, dass sie eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen Gut und Böse im Allgemeinen und Rugadh und Tiontaigh im Besonderen herbeiführte. Doch die Bruderschaft würde sich geschlossen hinter ihn stellen, wenn sie erführe, dass die Prophezeiung nicht zutraf. Dass Morrighan es wert war, gerettet zu werden.
    Quinn brachte den Defender vor dem Haupttor der Dorcha Daingean zum Stehen. Er

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