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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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rechte Licht für ihn rücken.
    Das war sein Privileg in den letzten Wochen der von ihm höchstpersönlich verordneten Therapie gewesen. Er nährte sie, machte Übungen mit ihr, die die Gehirntätigkeit anregten, und erteilte ihr einen Einführungskurs ins Vampir-Sein, oder besser Fiannah-Sein – Quinn mochte den menschlichen Begriff so wenig wie mit Dracula oder Vlad Ţepeş III in einen Topf geworfen zu werden.
    In jedem dieser Punkte war seine Unterstützung dringend notwendig. Insbesondere, was ihren Kopf anging. Ihr Gehirn war durch die Mishásta so schwer geschädigt worden, dass nicht einmal ihre angeborenen – oder wiedergeborenen – Selbstheilungskräfte ausreichten. Allein der Kombination aus Quinns Blut, seinen Heilkräften und den Übungen, die er im Internet recherchiert hatte, verdankte sie, nicht brabbelnd im Bett zu liegen.
    Zu Anfang der Rehabilitation hatte Quinn ihnen beiden auch ein generelles Sex-Verbot verordnet, bis sie ihn überzeugte, dass diese körperliche Betätigung völlig zu Unrecht im Verdacht stand, sich negativ auf das Denkvermögen auszuwirken. Es war nicht sehr schwer, ihn zu überzeugen und so kam sie in den Genuss seiner speziellen Rehabilitation, die von seiner Jahrhunderte umspannenden Erfahrung auf diesem Gebiet zeugte. Er schloss lückenhafte Verknüpfungen in ihrem Gehirn, die eindeutig nicht Folge der Mishásta waren. Kaum war sie jedoch weitgehend genesen, drängte Quinn sie, eine Laufbahn wieder aufzunehmen, von der sie vor einiger Zeit nicht einmal etwas geahnt hatte. Eine Kriegerin sollte sie wieder werden und sie war ziemlich gut in diesem Job. Das attestierte er ihr täglich. Genügte das nicht als Motivation, drohte er, sie so lange nicht von der Insel zu lassen, bis sie zu alter Form zurückgekehrt war. Der Besitz seiner Familie war wunderschön, die Zeit mit ihm wollte sie nicht missen, aber sie wollte auch die Welt, die sich da draußen verborgen hielt, besser kennenlernen und sich nicht nur auf Quinns Erzählungen beschränken. Sie wollte ein Teil seiner Welt sein. Und sie wollte unter keinen Umständen, dass er den Gefahren dieser Welt, die sich durch ihre Existenz noch vermehrt hatten, allein begegnete.
    Also übte sie Schießen, Nahkampf, Rugalainn und grub in den Erinnerungen, die sie als Mhór Rioghain gesammelt hatte. Ihre Schwestern waren irgendwo da draußen. Davon waren nicht nur sie und Quinn überzeugt. Auch Cináed. Während sie sich dank Quinns liebevoller Therapie erholte, war der Lykaner Augen und Ohren für sie. Seine ausgedehnten Ausflüge aufs Festland trugen langsam Früchte. Cináed grub alte Schriften aus, Berichte über die Fiannah. Selbst die schlimmste menschliche Verdrehung der Tatsachen schleppte er an. Nun, da ihr Verstand weitestgehend wiederhergestellt war, brannte sie vor Ungeduld, alles zu lesen, was sich in Quinns Arbeitszimmer stapelte.
    Cináed brachte auch Beunruhigendes von seinen Ausflügen mit. Nachrichten von Réamann, dessen Hass sich auf sie konzentrierte, und den Tiontaigh, deren Interesse an den Fiannah erwacht war. Keine Nachrichten brachte er von Nathair oder der Hexe. Dass Cailleach nur vorübergehend geschlagen war, hatte Morrighan bereits in dem Moment gewusst, als die Hexe von der Klippe gesprungen war. Ja, sie sprang. Das war kein Sturz, das verfluchte Miststück hatte sich feige davongemacht. Zu ihrem Glück, meinten Cináed und Quinn einmütig. Sie war noch nicht so weit gewesen, um mehr als einen Überraschungsschlag gegen die Schwarze Hexe führen zu können. Es widerstrebte Morrighan, ihnen zuzustimmen, weil es sich wie eine verpasste Chance anfühlte, aber wahrscheinlich sollte sie in diesem Punkt auf die Erfahrung ihrer beiden Profis in diesem Geschäft vertrauen. Von denen einer ihr sogar in die Hand versprochen hatte, dass sie ihre Wiedergutmachung für ihre Schwestern bekäme, vielleicht früher, als ihr lieb sein konnte. Aus Gründen, die er partout nicht nennen wollte, war Cináed der festen Überzeugung, dass die Schwarze Hexe nicht sehr lange brauchen würde, sich von ihrer Niederlage zu erholen. Morrighan vermutete, dass der Lykaner, der ein wenig von Magie zu verstehen angab, sich in dieser Sache eher auf seinen Instinkt berief als auf Fakten. Jedes Mal, wenn sie ihn darauf ansprach, reagierte er seltsam, beinah aggressiv. Sie hatte ihn als jemanden kennengelernt, der das Leben im Großen und Ganzen leichtnahm, aber in dieser Sache war Quinns Freund recht kompromisslos. Also hörte sie auf, ihn

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