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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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altenglische Seminar?«, fragte der Junge. Kat hatte sich entschuldigt und war zur Toilette gegangen. »Eigentlich siehst du nicht wie der Typ aus, der sich freiwillig mit so was bestraft.«
    »Nun, ich interessiere mich für alte - Dinge«, sagte sie, weil ihr keine bessere Bezeichnung einfiel. Wie sollte sie einem Fremden erklären, sie würde alte Flüche und Zaubersprüche erforschen, in der Hoffnung, ihr Leben zu verlängern? »Und du? Irgendwie habe ich das Gefühl, du würdest eher in einen Computerkurs passen.«
    Chris zuckte die Achseln. »In diesem Semester will ich möglichst mühelos A-Noten sammeln.«
    »Das verstehe ich, aber - in Altenglisch? Aus was für einem Elternhaus kommst du?«
    »Aus einem, in dem’s gesprochen wird.«
    »Was?« Cassandra blinzelte ungläubig. »Wer redet denn heutzutage altenglisch?«
    »Wir. Wirklich.« Dann fügte er etwas hinzu, das sie nicht verstand.

    »Hast du mich soeben beleidigt?«
    »Keineswegs«, betonte er ernsthaft. »So etwas würde ich niemals tun.«
    Lächelnd schaute sie auf seinen Rucksack hinab. Und plötzlich stockte ihr Atem. In einer Tasche mit geöffnetem Reißverschluss steckte ein schmutzig-brauner Kalender, an dem ein burgunderrotes Band mit einem interessanten Emblem hing. Es zeigte einen runden Schild mit zwei gekreuzten Schwertern und über diesen Waffen die Initialen D.H.
    Seltsam, so etwas ausgerechnet an diesem Tag zu sehen, an dem sie unentwegt an eine andere Sorte von D.H. dachte.
    Nun, vielleicht war es ein Omen. »D.H.?«, fragte sie, berührte das Emblem und drehte es herum. Beinahe blieb ihr Herz stehen, als sie die eingravierten Worte las. » Dark-Hunter.com .«
    »Wie, bitte?« Chris blickte auf ihre Finger hinab. »Oh - eh …«, murmelte er, von neuer Nervosität erfasst. Hastig nahm er ihr das Emblem aus der Hand, stopfte es in die Rucksacktasche und zog den Reißverschluss zu. »Das ist nur was, mit dem ich manchmal spiele.«
    Warum wirkte er so angespannt, so unbehaglich? »Bist du sicher, dass du nichts Illegales tust, Chris?«
    »Klar. Vertrau mir. Wenn ich jemals auf illegale Gedanken gekommen wäre, hätte ich einen gewaltigen Tritt in den Hintern gekriegt.«
    Skeptisch runzelte sie die Stirn und nahm die Rückkehr ihrer Freundin kaum wahr.
    Dark-Hunter.com .
    Sie hatte nicht versucht, sich mit einem Bindestrich zwischen den Wörtern einzuloggen. Jetzt kannte sie die Adresse einer Website.

    Ein paar Minuten lang schwatzten sie noch über das College und die Professoren. Dann verabschiedete sich Chris, um seine Besorgungen vor dem Seminar am Nachmittag zu erledigen, und Kat chauffierte ihren Schützling zum Campus.
    Eine Vorlesung pro Tag durfte Cassandra versäumen. Aber zwei?
    Nein, was das Studium anging, war sie sehr pflichtbewusst.
    Bald ging sie im Hörsaal zu ihrem Platz. Ringsum erklang das lebhafte Stimmengewirr der Studenten. Kat saß in einem Nebenraum und las einen Roman von Kinley McGregor.
    Während Cassandra auf die Ankunft des Professors wartete, öffnete sie ihren Palm Pilot und beschloss, ein bisschen im Netz zu surfen. Sie tippte »Dark-Hunter. com.«
    Ein paar Sekunden später schluckte sie.
    Oh, das war richtig gut.

4
    Seufzend ging Chris zum Altenglisch-Seminar. Das war ein typischer Tag voller Scheiße und Frust. Eigentlich müsste er ein großartiges Leben führen. Er hatte Geld, so viel er nur wollte, jeder nur erdenkliche Luxus wurde ihm geboten. Auf diesem Planeten gab es nichts, was er sich wünschte und nicht bekommen würde.
    Im letzten Frühling hatte Wulf sogar Britney Spears einfliegen lassen, weil sie an Chris’ einundzwanzigstem Geburtstag singen sollte. Da hatte es nur ein einziges Problem gegeben. Die einzigen Gäste waren er selber, seine Bodyguards und Wulf, der den ganzen Abend herumrannte und aufpasste, damit sich sein Knappe nirgendwo den Kopf anstieß oder zu tief ins Glas schaute.
    Ganz zu schweigen von Wulfs etwa tausend Versuchen, ihn mit Britney ins Bett zu schicken. Schließlich gab Chris sich geschlagen und schlug ihr wenigstens ein Date vor. Das hatte sie mit schrillem Gelächter, das ihm immer noch in den Ohren gellte, abgelehnt.
    Inständig sehnte er sich nach einem normalen Leben - vor allem nach seiner Freiheit.
    Das waren die beiden einzigen Wünsche, die ihm nicht erfüllt wurden.
    Niemals konnte er ohne seine Bodyguards aus dem Haus gehen. Und er durfte nur irgendwohin fliegen, wenn Acheron - der Anführer der Dark Hunter höchstselbst - ihn abholte und die ganze Zeit

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