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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Haley. Geben Sie ihm das gottverdammte Handy!«
    Obwohl er Unmögliches verlangte, öffnete sie die Balkontür und drückte Remy das Handy in die Hand. Ein paar Sekunden lang hörte er zu, dann schleuderte er das Telefon in die Finsternis.
    »Bald brauche ich dich wieder, Haley«, keuchte er und erschauerte. »Lily ist so wütend …«
    Und Lily war dabei, ihn langsam zusammenbrechen zu lassen – in sämtliche Einzelteile zerlegt, bis seine letzte Barriere nicht mehr standhalten könnte …
    »Das ist es«, wisperte sie. »Ja, das ist es! Halt durch, Remy!«
    Haley stürmte ins Zimmer zurück zu ihrer Ausrüstung, und inspizierte dort die neuesten Bilder, Projektionen und Beobachtungen. Nachdem sie einige Zahlen in den Computer gehackt hatte, nahm sie Remys Handy und rief die NOAA an, die National Oceanic and Atmospheric Administration. Dann wurde ihr fast schwindlig vor Hoffnung. Nach einem kurzen Abstecher ins Badezimmer war sie bereit und öffnete die Balkontür.
    »Du kannst jetzt aufhören.«
    »Das haben wir bereits besprochen, Haley.«
    »Hör mir zu, du Blödmann!«
    Die Hände geballt, die Zähne gefletscht, fuhr er zu ihr herum – klatschnass und nackt und maßlos erregt.
Trotz ihrer zahlreichen Orgasmen wuchs ihr eigenes Verlangen. »Nein, ich – höre – nicht – auf!«
    »Ich habe einen Plan. Wenn du dich jetzt ausruhst und Lily einfach wüten lässt, kannst du neue Kräfte sammeln.« Als er den Mund öffnete, um zu protestieren, hob sie eine Hand. »Hurrikane bewegen sich in einem Zyklus, in dem ihr Zentrum immer wieder ersetzt wird. Dabei zerstört der äußere Wall den inneren …«
    »Haley«, unterbrach er sie in warnendem Ton, der ihr verriet, wie nah am Nervenzusammenbruch er tatsächlich war.
    »Ja, ich komme schon zur Sache.« Nach einem tiefen Atemzug fügte sie hinzu: »In dieser Phase ist der Hurrikan geschwächt. Sobald der Zyklus vollendet ist, gewinnt der Sturm neue Kräfte. Womöglich wird er stärker denn je. Wenn du dich ausruhst und wartest, bis Lily ihren schwachen Punkt erreicht – wenn du zuschlägst, während du am stärksten bist, könntest du sie bezwingen. Die Schwächeperiode hat schon begonnen.«
    In der Tiefe seiner Augen leuchteten Blitze, und sie spürte, er würde sich gegen ihren Plan sträuben. In seinem eigenen Zyklus gefangen, in einem Wirbelsturm voller Kampfgeist und Zorn, würde er weder wanken noch weichen. Der Soldat in ihm hatte den Feind ausgemacht, und er würde ihn attackieren, bis einer von beiden den Sieg errang.
    »Ich kann den Hurrikan nicht näher heranlassen.«
    »Hör mir zu, Remy. Wir haben die Chance, Lily zu schwächen. Klar, sie wird uns immer noch angreifen, aber nur wie ein ganz kleiner Hurrikan. Vielleicht sogar wie ein gewöhnlicher Tropensturm.«

    »Das weißt du nicht mit Sicherheit. Wenn ich es dagegen schaffe sie zurückzuhalten …«
    »Dann brichst du zusammen, verdammt nochmal!« Seine Sturheit zerrte an ihren Nerven. »Und was soll dann aus uns werden?«
    »Dieses Biest halte ich von der Küste fern, Haley. Von dir – ich beschütze dich.«
    Sie schluckte schwer. Nun musste sie ihre Trumpfkarte ausspielen. »Gewiss, du riskierst dein Leben, so wie ich meines riskieren würde. Aber wir müssen auch an ein anderes Leben denken.«
    Verwirrt blinzelte er. »Was?«
    »Ich bin schwanger, Remy«, sagte sie und streckte eine Hand nach ihm aus.
    Einige Sekunden lang stand er reglos da, von Regen und heulendem Wind umtost. Wann er die Information registrierte, wusste Haley ganz genau, denn plötzlich war die Luft ringsum ganz still. Kein Regen. Kein Wind. Sogar der Donner klang gedämpft.
    »Bist du sicher?«
    Sie lächelte. »Ja.«
    Und dann lag sie auch schon in seinen Armen und er machte eine Drehung, ließ sie durch die Luft schwingen. Als er sie auf ihre Füße stellte, krampfte die hingebungsvolle Glut in seinem Blick ihr Herz zusammen. Niemals – niemals würde sie an seiner Liebe zweifeln.
    »Nachdem ich endlich deine ungeteilte Aufmerksamkeit erzielt habe – komm herein.« Sie nahm seine Hand und führte ihn zu ihrer Ausrüstung, wo die neueste Satellitenschleife auf dem Bildschirm eine deutliche Störung in Lilys Zentrum zeigte. »Schau mal, es fängt an.
Warten wir, bis der Sturm sein schwächstes Stadium erreicht. Dann erledigst du ihn.«
    »Und wenn ich’s nicht schaffe?« Schon wieder erschien dieser halsstarrige Ausdruck in seinen Augen.
    »Lilys Zentrum ist hundertfünfzig Meilen weit draußen. Wenn du sie nicht

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