Geliebte des Blitzes
wär’s am besten für dich, wenn du einfach mitkommst. «
Ohne eine Antwort abzuwarten, warf er sie über seine Schulter und trug sie in den winzigen Raum, in dem der Boiler war. Mit seinem Gehirn justierte er die Überwachungskamera, damit sie sich unbeobachtet in einer Ecke verstecken konnten. Vorerst, bis das Chaos erst mal vorbei war.
»Zum Teufel, Faith, für wen arbeitest du?«
»Für wen arbeitest du denn? Sicher würde die Frau, die dir das Leben gerettet hat, zur Abwechslung mal die Wahrheit verdienen.« Zweifellos war sie eine Agentin, das verriet schon ihre coole Gelassenheit, typisch für eine erfahrene Spionin. Wieso zum Henker hatte er das nicht sofort gemerkt, gleich in der ersten Nacht? Jedenfalls hatte er die Nase voll davon, nicht Bescheid zu wissen.
»Beinahe hättest du mich getötet.« Er stemmte über ihrem Kopf eine Hand gegen die Wand und drückte seinen Körper an ihren. Sogar jetzt, in dieser gefährlichen Situation, begehrte er sie mit einer heißen Leidenschaft, die er kaum zu zügeln vermochte.
»Noch sind wir nicht aus dem Schneider.«
Als sie die Arme um seine Taille schlang, hob er eine Braue. »Seit wann heißt es wir ?«
»Seit du mir erklärt hast, kein anderer Mann dürfte mich anfassen. Oder war das ein Scherz?«
Da küsste er sie, presste sie dabei eng an sich und zeigte ihr so, dass es kein verdammter Scherz gewesen war. Nachgiebig schmiegte sie sich an ihn, und seine Zunge erforschte ihren Mund, bis sie endgültig sicher war, dass alles, wirklich alles, was er zu ihr sagte oder mit ihr machte, sein voller Ernst war.
»Wir stecken ganz schön in der Klemme«, mahnte sie atemlos, nachdem er sich aus dem Kuss gelöst hatte. Damit meinte sie nicht nur Sean. »In deiner Nähe kann ich mich auf nichts konzentrieren.«
»Mit dir geht’s mir genauso, Faith«, murmelte er an ihrer Wange. »Wir sollten von der Bohrinsel verschwinden. Sofort.«
»Erst wenn du mir verraten hast, für wen du arbeitest. Sogar Agenten, die sich anheuern lassen, müssen sich vor irgendwem verantworten.«
»Für ACRO. Also für die Guten.« Da sie jetzt ohnehin zusammenarbeiten mussten, wäre eine Lüge sinnlos gewesen. Und er fand es besser, wenn sie wusste, dass sie es mit einem der einflussreichsten Geheimdienste zu tun bekam, der ihr empfindlich schaden konnte.
Noch immer reagierte sie verdammt cool, ein schwaches Lächeln umspielte ihre schönen Lippen. »Also hast du es auf die Wettermaschine abgesehen.«
»Die werde ich zerstören. Danach hauen wir ab.«
»Das kann ich dir leider nicht durchgehen lassen.«
»O Baby, erzähl mir bloß nicht, du würdest für Itor arbeiten, für meinen Erzfeind. Sonst müsste ich dir den Hals umdrehen.«
»Ich arbeite nicht für Itor. Und ich will die Wettermaschine haben, ich habe da meine ganz persönlichen Gründe.«
»Aus diesem Stück Scheiße, von Menschenhand entworfen, kommt nichts Gutes raus, Faith. Gar nichts Gutes.«
Die Geräusche außerhalb des Raums wurden lauter, Alarmsirenen schrillten. Reglos standen Faith und Wyatt in der dunklen Ecke, eng aneinandergepresst, seine Stirn berührte ihre. Dann schien die Gefahr vorerst vorüber.
»Offenbar müssen wir noch eine Weile warten.« Faith wies mit dem Kopf zur Tür, durch die das Stimmengewirr der Sicherheitsbeamten drang.
»Allzu lange wird’s nicht dauern«, murmelte Wyatt. »Die dürfen nicht riskieren, die Aufmerksamkeit der Bohrarbeiter zu erregen, bis die noch Verdacht schöpfen. «
»Ganz egal, wie lange wir warten, die wollen dich lieber tot sehen«, meinte sie, und er lächelte, denn – verdammt, er war ja schon zweimal gestorben.
»Und du? Möchtest du mich lieber tot sehen?«
»Wenn ich das wollte, hätte ich dich in der Zelle umgebracht, als du auf die Folterbank gefesselt warst.«
Sie rieb sich an ihm, und seine Hüften antworteten. Rhythmisch bewegten sie sich, bis heiße Flammen in beiden Körpern loderten. In diesem Moment war das vielleicht kein besonders sinnvoller Zeitvertreib, was seine Situation betraf, aber für Wyatt immerhin eine stets wirksame Vernehmungsmethode.
Bevor Faith auf ihn reagierte, musste er nicht einmal von Liebe reden.
Und sie erinnert sich an alles, was zwischen uns geschehen ist.
Die Hände auf seinen Hinterbacken, drückte sie ihn noch fester an sich. »Da im Büro, mit Sean, da hast du etwas sehr Eigenartiges gemacht«, sagte sie, und er nickte. »Habe ich mich deshalb so komisch gefühlt, als ich reingekommen bin? Wie unter
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