Geliebte des Feuers
fast abzuschälen waren.
»Das war kein Traum, Dean.«
»Ich würde aber gern so tun, als wäre es einer gewesen. Die Vorstellung, dass ich tatsächlich gebrannt habe ...«
»Glaubst du, dass Lysander dir das angetan hat?«
»Am Anfang schon. Aber jetzt? Ich weiß es nicht, Baby. Es passt irgendwie nicht zusammen. Außerdem habe ich damals eher eine ... weibliche Gegenwart wahrgenommen.«
»Weiblich«, sagte sie. »Aha.«
Dean runzelte die Stirn. »Das meine ich nicht. Es war nur ... Ach, Mist, ich weiß es einfach nicht.«
»Quäl dich nicht.« Miri verbarg ein Lächeln. »Aber es ist einfach seltsam.«
Die Jade fühlte sich immer noch warm an. Miri blickte hinab, hob den Stein ins Licht, betrachtete die Einkerbungen. Dann sah sie auf Deans Brust, auf die Narbe, und kniff die Augen zusammen, als sich etwas in ihrem Hirn regte. Ein merkwürdiger Gedanke. Sie hob die Jade an seine Brust.
»Du machst mich nervös«, sagte Dean, betrachtete ihr Gesicht und dann den Stein in ihrer Hand. »Was denkst du?«
»Etwas Verrücktes«, erwiderte sie. »Etwas ganz Unmögliches.«
»Miri ...«
»Dieser Schnitt in deiner Brust, Dean; er passt zu einer Einkerbung in der Jade.« Sie fuhr mit dem Fingernagel über die eingekerbte Linie und hielt ihm den Jadestein hin. »Da. Siehst du?«
»Du machst Witze.« Er sah die Jade gar nicht an. »Baby, da kann es unmöglich eine Verbindung geben.«
Miri starrte ihn an. »Meinst du das im Ernst? Nach allem, was heute Abend geschehen ist? Wie kannst du so etwas von vornherein ausschließen?«
»Weil es einfacher ist, als die Alternative zu überdenken. Ich strahle wie eine Glühbirne? Und brenne wie die Hölle?«
»Gibt es da ein Muster?«
Dean zögerte. »Es muss etwas mit Magie zu tun haben. Wann immer sich magische Gestalten mir nähern, schreit irgendwas in meiner Brust.«
»Wow«, meinte Miri. »Tolles Alarmsystem.«
Seine Miene verfinsterte sich, aber etwas in seinem Blick brachte sie dazu, sich aufzusetzen und ihn forschend anzusehen. »Was hast du?«
Dean schloss die Augen. »Ich muss dir etwas sagen, Miri. Und es wird dir nicht gefallen.«
»Nach so einer Einleitung würde ich darauf wetten.«
Er seufzte. »Kurz bevor ich das Dach des Mausoleums erreicht hatte, wo Bai Shen dich festgehalten hat, hatte ich eine Begegnung mit dem ... Geschäftspartner eines Freundes. Er hat einiges über uns gesagt. Unter anderem meinte er, wir seien die >Schlüssel< zu diesem Geheimnis, und die Jade sei nur von untergeordneter Bedeutung.«
»Okay«, antwortete Miri gedehnt. »Das ist aber eine tolle Aussage. Weiß denn der Kerl überhaupt, wovon er spricht? «
»Keine Ahnung. Ich habe diesen Typen, diesen Rictor, heute zum ersten Mal getroffen, und die Dinge, die ich zuvor von ihm gehört habe, werfen nicht gerade ein günstiges Licht auf ihn. Kurz gesagt, besonders vertrauenswürdig scheint er nicht zu sein.«
»Aber du denkst, dass an seinen Worten doch etwas dran sein könnte, sonst hättest du es mir jetzt nicht erzählt.«
Dean schüttelte den Kopf. »Nein, er redet nur Unsinn. Genau genommen weiß ich das auch.«
Aber immer noch lag ein schmerzlicher Ausdruck in seinen Augen, als er das sagte, und Miri kaute nachdenklich auf ihrer Wange.
»Du hältst noch etwas zurück«, sagte sie schließlich. Deans Blick flackerte, aber Miri schüttelte den Kopf, bevor er es abstreiten konnte. »Du kannst weglaufen, aber dich nicht verstecken. Was hat er noch gesagt?«
Sie dachte, er würde es ihr verschweigen wollen und sie zwingen, mit ihm um die Wahrheit zu kämpfen. Aber nach kurzem Zögern antwortete Dean: »Er sagte mir, dass ich dich töten müsste.«
Miri starrte ihn an. Dann überlief es sie eiskalt, und sie lehnte sich zurück, um eine imaginäre Distanz zwischen sich und die Worte zu bringen, die sie da gerade gehört hatte. Doch Dean folgte ihr, streckte die Hand über den Gang. Er berührte ihre Finger, ihren Nacken.
»Ich würde dir niemals etwas antun«, sagte er. »Miri, hörst du mir zu?«
Sie schüttelte ihn mit einem ärgerlichen Schulterzucken ab. »Also wirklich. Ich halte dich doch nicht für einen Idioten!«
Dean atmete geräuschvoll aus. »Tut mir leid, dass ich es dir erzählt habe, aber ich musste ständig darüber nach- denken. Ich wäre bald geplatzt, wenn ich es dir nicht hätte sagen können. Und, nein, einen Grund hat er nicht genannt.«
»Dann leg ihn unter >verrückt< ab, und vergiss es«, riet ihm Miri, während sie ihr Unbehagen zu
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