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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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sich Augen und Mund. Speichel. Sie hatte gesabbert. Entzückend.
    »Hast du geträumt?«, fragte Dean.
    Was für eine interessante Frage, vor allem von ihm. Er wirkte müde, und um seine Augen lagen dunkle Ringe.
    »Ich hatte schon einen Traum«, gab sie zu. »Und zwar einen sehr merkwürdigen. Ich war an einem finsteren Ort, es war kalt, und ich wartete auf etwas. Du warst ebenfalls da. Wir haben beide gewartet.«
    »Und?«
    »Dann wurdest du von mir weggerissen. Und ich wachte auf.«
    Dean sagte nichts. Unmittelbar neben ihm war kein Sitz, also begnügte sich Miri damit, über den Gang zu greifen und seine Hand zu berühren. Sie hätte gern noch mehr getan. »Hast du geschlafen?«
    Dean schüttelte den Kopf und hob einen Zipfel der Decke in seinem Schoß. Miri sah hin und erkannte den roten Jadestein.
    »Hältst du ihn warm?«, erkundigte sie sich.
    »Sehr witzig. Ich wollte ihn nah an meinem Körper halten, weil ich dachte, dass dies die Verbindung vielleicht stärken würde.«
    »Und? Hat es funktioniert?«
    Dean zuckte die Achseln. »Vielleicht. Ich hatte zwar keine Visionen, aber ich fühle ... der Jadestein strahlt etwas aus. Ich kann nur nicht richtig erklären, was es ist.«
    »Wenigstens redest du nicht in unverständlichen Sprachen. «
    Er verzog das Gesicht. »Das war eine üble Szene. Bist du sicher, dass du nicht genauer beschreiben kannst, was da geschehen ist?«
    »Wenn ich das könnte, würde ich es tun.« Miri zögerte und berührte den Stein. Sie tippte mit dem Finger dagegen, ganz kurz nur. Nichts geschah. Sie nahm den Stein und hielt ihn in ihrer Hand. Ihr Arm wurde warm, und die Hitze sammelte sich schwer in ihrer Brust. Sie berührte ihr Brustbein mit der anderen Hand.
    »Miri?«, fragte Dean leise.
    »Ich spüre eine Verbindung zu dem Stein«, erklärte sie. »Aber ich kann sie nicht erklären.«
    »Versuch’s.«
    Miri zögerte. »Es kommt mir so vor, als wäre er ein Teil von mir, Dean. Als sollte er genau dort liegen, wo Owen ihn in der Mumie gefunden hat.« Sie tippte gegen ihre Brust. »Genau hier.«
    »Wirklich?« Dean berührte seine Brust. »Das Gefühl scheint recht verbreitet zu sein.«
    »Du empfindest dasselbe, wenn du die Jade berührst?«
    »Ich weiß nicht, möglicherweise. Ich glaube, dass alles, was ich empfinde, irgendwie mit dieser Wunde über meinem Herzen zu tun hat.«
    Miri zog sanft an dem Kragen seines Hemdes. Dean runzelte die Stirn, doch statt ihr zu helfen, bog er sich so weit von ihr weg, dass er sich das Hemd über den Kopf streifen konnte. Miri schluckte und versuchte ihn mit klinischem Interesse zu betrachten. Sie hatte ihn schließlich auch im Memorial Park schon nackt gesehen, aber das war im Dunkeln gewesen und unter höchst stressigen Umständen. Da war Intimität das Letzte gewesen, woran sie gedacht hatte.
    Aber hier, jetzt ...
    Seine Brust war glatt und blass, die Haut jedoch von Narben übersät. Von denen sie nicht alle kannte. Miri berührte eine Stelle über seinen Rippen, eine lange Narbe, die über seine gesamte Seite verlief.
    Dean erschauerte. »Eine Armeeübung, die schiefging.«
    »Und das?« Sie berührte eine andere verheilte Narbe auf seinem Bauch.
    »Ein Kidnapper in Brasilien, den ich in die Enge getrieben hatte. Ich habe ihn überrumpelt, und er hatte keine Pistole. Also ist er in die Küche gerannt und hat sich ein Messer gegriffen.«
    »Wen hatte er entführt?«
    »Den jungen Sohn eines dort ansässigen Arztes, von dem er Geld erpressen wollte. Wir waren zufällig wegen eines anderen Falls in der Gegend und hatten durch einen Kontaktmann von dem Verbrechen erfahren. Es hat nicht viel Mühe gekostet, etwas in der Sache zu unternehmen.«
    »Nicht viel Mühe? Das muss eine schlimme Verletzung gewesen sein, Dean.«
    »Zu schade, dass ich damals nicht unzerstörbar war.«
    Miri schüttelte den Kopf. Es gab noch andere Narben, aber sie fragte nicht weiter nach. Sie wusste nicht, ob sie schon für eine Liste all der Gelegenheiten bereit war, da er in Lebensgefahr geschwebt hatte.
    Es wird niemals aufhören. Dafür liebt er seinen Job viel zu sehr. So ist er jetzt, die Waffen und das alles gehören zu ihm. Glaubst du, dass du damit leben kannst?
    Natürlich hatte ihr niemand diese Frage gestellt. Aber wenn sie an ein Leben ohne ihn dachte, daran, nicht mit ihm zusammen zu sein ...
    Sie schluckte und konzentrierte sich auf die halbmondförmige Wunde über seinem Herzen. Es war ein sauberer, schmaler Schnitt. Sie konnte die Hautränder sehen, die

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