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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Rand des Kreises.
    »Ich habe Ihnen ohnehin nicht geglaubt«, erwiderte Dean. »Und das tue ich auch immer noch nicht.«
    »Sie würden die Sache anders sehen, wenn Sie die Alternative hätten erleiden müssen. Sie haben Glück gehabt, Mr. Campbell. Das ist alles.«
    Dean musterte ihn. »Warum kümmert Sie das überhaupt? Wegen dieses Wurm-Dings, das von Lysander Besitz ergriffen hat? Sie haben sich darüber aufgeregt, wegen dieser Sache, die das Konsortium mit Ihnen gemacht hat?«
    »Zum Teil. Sie sind wirklich ... mies.«
    »Und welchen Grund gab es noch?«
    Rictor lächelte. »Ich vertraue Ihnen nicht, und der Frau ebenso wenig. Sie beide zusammen verfügen jetzt über sehr viel Macht, aber wenn einer von Ihnen gestorben wäre, hätte sich das Problem erledigt.«
    »Ich halte das für keinen guten Grund, die Person zu töten, die ich liebe.«
    »Für mich ist der Grund aber ausreichend«, antwortete Rictor und trat tiefer in den Schatten. Das Licht glitt von seinem Körper wie Wasser, so dass er verblasste. »Und ich glaube«, sagte er, »Sie werden bald herausfinden, dass ich nicht der Einzige bin, der das denkt.«
    Er verschwand, und im selben Augenblick löste sich der Kreis auf.
    Als Dean die Augen wieder öffnete, befand er sich an einem vollkommen anderen Ort. Über sich sah er eine Zimmerdecke, er roch Brot, Bratenfett und hörte in der Ferne das laute Scheppern von Töpfen und Pfannen. Sowie Stimmen. Sie sprachen eine merkwürdige Sprache, die dem Chinesischen ähnelte.
    Ein leichter Druck lastete auf seinem Körper. Decken. Er lag in einem Bett. Und bemerkte nach einer Weile, dass er nicht allein war.
    Miri lag neben ihm. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig. Er änderte seine Vision und sog das goldene Summen ihres Geistes ein, der wunderbarerweise unberührt von jeder Dunkelheit geblieben war.
    Dean rollte sich auf die Seite und zuckte zusammen, als seine Brust schmerzhaft brannte. Er sah hinunter. Die Brust war bandagiert, und auf dem Verband hatten sich rote Flecken gebildet. Dean warf die Decke zurück und sah Miri an. Sie war ebenso verbunden. Und sie trugen beide nur Unterwäsche.
    »Miri«, flüsterte Dean, aber sie antwortete nicht. Dean biss die Zähne zusammen, gegen den Schmerz, rückte näher und legte sein Ohr an ihre Brust, lauschte ihren Atemzügen. Die schlafende Schönheit. Er küsste sie, aber sie wachte nicht auf.
    »Komm schon«, murmelte er. Er wollte ihre Stimme hören. Er musste in ihre Augen blicken. »Tu mir das nicht an, Bao bei.«
    »Was tue ich dir denn an?«, murmelte Miri schließlich und öffnete ein Auge. Ein helles braunes Auge. Dean unterdrückte ein erleichtertes Schluchzen und berührte mit seinen Lippen ihre warme Schulter.
    »He«, murmelte sie. »Ist es wirklich vorbei?«
    »Keine Ahnung«, antwortete er. »Aber Gott, Miri, tu mir so was nicht noch mal an!«
    »Okay«, sagte sie heiser. »Ich würde dich gern umarmen, aber ich fürchte, dann werde ich ohnmächtig.«
    »Wir haben richtig Prügel bezogen«, erklärte er staunend. »Aber am Ende, glaube ich, haben wir wohl doch gewonnen.«
    »Wir leben jedenfalls noch. Ich denke, das spricht schon für sich.«
    »Das tut es allerdings«, sagte eine fremde Stimme von der anderen Seite des Zimmers her. Dean versuchte sich aufzusetzen, aber bevor er sich selbst wehtun konnte, drückte ihn eine schmale blasse Hand an der Schulter zurück auf das Bett. Er blickte hoch und sah goldene Augen, schwarzes, von silbernen Strähnen durchzogenes Haar und ein vertrautes rundes und runzliges Gesicht.
    »Sie!«, stieß er hervor. Long Nu. Die Drachenfrau. Die selbsternannte Wächterin und Anführerin der Gestaltwandler. Es gab nur einen einzigen Grund, weswegen sie hier sein konnte, und plötzlich erkannte Dean eine furchtbare Logik in all dem Geschehen. Er war nur einfach zu müde, um überrascht oder wütend zu sein.
    »Wendy?«, fragte Miri. »Nein, das kann nicht sein! Was tun Sie denn hier?«
    »Du kennst diese Frau?«, wollte Dean wissen.
    »Ja«, antwortete Miri. »Und du offenbar auch. O Gott. Das kann nichts Gutes bedeuten.«
    »Leider nicht.« Long Nu setzte sich auf den Bettrand. »Ich kann euch sogar garantieren, dass ihr mich umbringen wollt, wenn ich zu Ende gesprochen habe.«
    »Oh, ich möchte Sie jetzt schon umbringen«, sagte Dean. Seine letzte Begegnung mit Long Nu war schon lange her. Mehr als ein Jahr, obwohl er wusste, dass sie gelegentlich im Hauptquartier der Agentur auftauchte und

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