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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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mir jetzt nicht mit einem verfluchten >Vielleicht nicht    »Wenn Sie ihn so dringend wiederhaben wollen, dann holen Sie ihn doch selbst zurück! Sie lieben ihn, hab ich recht? Oder haben Sie einfach nur zu viel Angst? Zu viel Angst vor Ihrem alten Herrn, um sich diese Mühe zu machen. Aber ... he, Sie brauchen ja nur uns auf seine Fährte zu setzen, stimmt’s? Toller Plan. Hilft Ihnen das, nachts besser zu schlafen? Keine Schuldgefühle, weil Sie es ja versucht haben? Großer Drachen-Gestaltwandler, meine Fresse! Sie haben einfach kein Herz, Mann, und keine Eier.«
    Bai Shens Augen glühten so hell, dass Miri überzeugt war, etwas oder jemand würde gleich Feuer fangen. Vielleicht glaubte Dean das auch, denn er sprang auf, zog seine Waffe und zielte auf den Kopf des Gestaltwandlers. Koni hockte sich neben Miri und half ihr rückwärtszukrabbeln.
    »Wagen Sie es nicht!«, zischte Dean. »Ich schieße Ihnen den Schädel weg, wenn Sie es versuchen.«
    »Ich wollte Sie nur um Hilfe bitten«, murmelte Bai Shen. »Und ich wollte nur helfen.«
    »Das wissen wir auch zu schätzen. Aber ich glaube, jetzt sollten Sie wirklich gehen. Und zwar sofort.« Miri überlief es kalt, als sie diese Stimme hörte, die aus Deans Mund kam. Sie gehörte einem Mann, der jahrelang viel Hartes erlebt und gesehen hatte; es war eine klare, deutliche Stimme, wie der Fingerabdruck seiner Seele, und sie verriet Miri genau, wie viel er in diesen letzten zwanzig Jahren gelitten hatte.
    Bai Shen dagegen wirkte plötzlich wie das Gegenteil von dem, was Deans Stimme verkörperte. Vielleicht hatte er kein böses Herz, sondern eher ein unreifes. Seine Psyche war weder abgehärtet noch verletzt oder gebrochen worden. Miri wünschte ihm nicht, so etwas erleben zu müssen, das nicht; aber sie erkannte den Unterschied zwischen diesen beiden Männern, und zwar einen grundlegenden Unterschied. Der Unterschied zwischen einem Mann und einem Jungen.
    »Es tut mir leid«, sagte Bai Shen. »Es tut mir so unendlich leid.«
    Mit diesen Worten ging er rückwärts zur Tür und verschwand.
    Niemand rührte sich. Miri hielt den Atem an. Dean starrte auf die Tür, die Waffe nach wie vor erhoben. Dann drehte er langsam den Kopf herum, sah Miri und Koni an und fragte: »Was zum Teufel war das?«
    »Jemand, der es wohl einfach nicht besser wusste«, antwortete Miri. »Ein Kind, das sich Mühe gibt und dabei einiges falsch und einiges richtig macht.«
    »Wollen wir seinem Vater denn nicht helfen?«, erkundigte sich Koni.
    »Ich werde ihm helfen«, sagte Dean und ließ die Waffe sinken. »Wenn ich kann.«
    »Das hättest du Bai Shen sagen sollen«, meinte Miri.
    »Hätte ich ihm Versprechungen machen sollen, die ich vielleicht nicht halten kann?« Dean schüttelte den Kopf. »So etwas tue ich nicht. Außerdem ist er mir auf die Nerven gegangen. Ich habe nichts dagegen, jemandem zu helfen, aber wenn man jemanden liebt, wenn man eine Familie hat, die einen braucht, dann kehrt man ihr nicht den Rücken zu. Man lässt nicht einen anderen die Drecksarbeit für einen selbst machen.«
    Das Letzte sagte er leise, nachdenklich. Miri verstand ihn, streckte die Hand aus, und er nahm sie und drückte sie fest. Dean setzte sich neben sie auf den Boden, und Miri überkam ein seltsames Gefühl: Die vielen tollen Möbel und das alles fühlte sich plötzlich weit weniger sicher an.
    »Ich fühle mich in diesem Augenblick nicht besser als vor zwanzig Minuten«, betonte sie.
    »Geht mir genauso«, gab Dean zu. »Wir haben zwar mehr Informationen als vorher, aber irgendwie ist es doch eher deprimierend.«
    »Und überwältigend«, setzte Koni hinzu.
    »Und absurd«, meinte Miri.
    »Solange wir uns einig sind ...« Dean rieb sich das Gesicht. »Also suchen wir das zweite Jadestück, wenn wir können. Ich glaube, darauf waren wir auch schon selbst gekommen.«
    »Aber ... meine Güte, dieser Druck.« Miri klopfte ihm auf den Schenkel. »Ist schon okay. Wir werden uns was überlegen. Alles wird gut.«
    Dean schüttelte den Kopf. »Entweder glaubst du, dass ich die Nerven verliere, oder du hast dich in eine Optimistin verwandelt.«
    »Ist dir das unheimlich?«
    »Es war wesentlich unheimlicher, als du vorhin ausgeflippt bist. Du hast mir eine Höllenangst gemacht, Baby. Ich befürchtete, dass die Jade bei dir einen Schlaganfall verursacht hätte. Oder vielleicht einen Gehirnschaden.«
    »Gehirnschaden? «
    »Wegen der Art, wie Sie geredet haben«, sagte Koni. »Es war vollkommen sinnloses

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