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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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stürmte an ihr vorbei zur vorderen Haustür, riss sie auf und schloss sie genauso schnell hinter sich.
    Auf dem winzigen Rasenstück standen Männer und Frauen mit Kerzen und Laternen, zwischen Abfall und den Spuren des zerstörerischen Unwetters. Rasch zählte er fünfzehn Köpfe. Nur seinetwegen hatten sie sich versammelt. Ganz was Besonderes. Die übliche Party - willkommen daheim.
    In seinem Gehirn begann es zu pochen, und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, ihnen mitzuteilen, sie sollten sich zum Teufel scheren. Aber kein Laut kam über seine Lippen.
    »Das habe ich euch ja gesagt, er ist wieder da.« Eine Nachbarin kam näher, die er sofort wiedererkannte - eine selbst ernannte Voodoo-Priesterin. In Wirklichkeit war sie eine Betrügerin und verkaufte Leitungswasser
als »Wundersaft«. Nun begann sie wieder zu singen, im Cajun-Französisch, irgendeinen Quatsch, der Flüche verscheuchen sollte. Als ob sie ihm tatsächlich helfen wollte.
    An Flüche hatte er nie geglaubt. Und jetzt würde er nicht damit beginnen.
    » Arète sa! Ihr habt zwei Minuten Zeit, um den Mund zu halten und abzuhauen«, erklärte heiser. »Danach fange ich zu schießen an.«
    Da erstarb der Gesang zu einem leisen Flüstern, fast völlig übertönt vom Knacken der Zweige unter den Füßen, als ein paar Leute zurückwichen - obwohl er keine Waffe in den Händen hielt. Auch ein paar andere Nachbarn erkannte er, die mit ihm zur Schule gegangen waren, im Bayou Teche geboren und aufgewachsen. Stets hatten sie sich geweigert, woandershin zu ziehen. Er beobachtete sie, bis eine starke Stimme erklang und Remy verfluchte, den Mob erneut anspornte, und plötzlich verschwammen ihre Gesichter. In seinem Kopf drehte sich alles. Es kribbelte auf seiner Haut, der Wind frischte auf, der Gesang schwoll an.
    »Remy.« Haley stand neben ihm und berührte ihn am Arm. In diesem Moment begann es zu regnen - große, schwere Tropfen landeten prasselnd und zischend im Gras, Dampf stieg auf. Vor seinen Augen verwischten sich die Bilder. So viele Worte stürmten gleichzeitig auf ihn ein.
    »Ah, T-Remy hat sich eine Frau genommen.«
    » Bonne chance, chérie. Mit einem solchen Mann werden Sie viel Glück brauchen.«
    »Sicher wird er Sie umbringen. Das hat er schon mal getan …«

    »Verschwindet!«, rief Haley, in ruhigem, entschiedenem Ton. Verdammt nochmal, sie konnte genauso gut Befehle erteilen wie er selber. Vielleicht noch besser, denn plötzlich verstummten sie alle, und das Summen in seinem Gehirn verhallte.
    »Vielleicht sollten Sie lieber ihn rauswerfen, Lady!«, empfahl ihr ein Mann im Hintergrund der Menge. Und da entdeckte Remy die vertrauten Gris-Gris-Beutel, die an allen Hälsen hingen, um sich vor den bösen Geistern zu schützen, die - da waren sie sich sicher - in seinem Körper hausten.
    Hier und jetzt mochten sie möglicherweise gar nicht so Unrecht haben. Doch das war ihm inzwischen egal. Die Augen geschlossen, war er darauf gefasst, sie weitermachen zu lassen, bis sie ihm den Teufel aus dem Leib gesungen hatten. Aber Haley versetzte ihm einen kräftigen Stoß. Da hob er die Lider und starrte sie an. Das Kinn verkniffen, die Lippen zu einem grimmigen Strich zusammengepresst, erwiderte sie seinen Blick.
    »Lass dir das nicht gefallen!« Sie umklammerte die Schrotflinte, die neben der Vordertür gehangen hatte, solange er denken konnte. In ihren Augen las er nicht Hass oder Angst, wie in den Blicken seiner abergläubischen Nachbarn. Stattdessen sah er tiefes Verständnis, doch daran musste das schwache Licht schuld sein, das ihm einen Streich spielte.
    Überhaupt war das alles ein gottverdammter Streich, den man ihm spielte. »Geh hinein, Haley.« Irgendetwas traf seine Brust - wahrscheinlich ein Beutel voller Kräuter und Knochensplitter, gefolgt von Zweigen und allem möglichen Zeug, das der Mob zwischen die Finger bekam.
Auf diese Weise wollten die Leute ihn ins Haus zurückscheuchen, damit sie ihren Exorzismus beenden konnten.
    »Nein, ich lasse dich nicht allein hier draußen.« Haley postierte sich vor ihm und versuchte ihn ins Haus zu drängen. Aber er hielt entschlossen seine Stellung, die nackten Füße auf der feuchten Veranda. Als ein Stein von seiner Schulter abprallte, schrie sie die Leute an: »Was zum Teufel treibt ihr eigentlich?«
    »Wir bewerfen T-Remy mit Zaubermitteln, Süße. Haben Sie nichts von dem Fluch gehört, der auf ihm lastet?« Eine der Frauen schlenderte mit schwankenden Hüften in abgeschnittenen Jeans auf die

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