Geliebte Feindin
ungehalten.
»Ist alles in Ordnung, Nathan?«
»Ja«, log er, um sie zu beschwichtigen. Sie war so ahnungslos, daß sie nicht wissen konnte, wie verzweifelt er sich danach sehnte, sich zu bewegen. »Ich halte ganz still.«
Ihre Hände fuhren durch sein Haar und strichen über seinen Nacken. Die Hitze, die sein Inneres verbrannte, war unerträglich, und er litt Höllenqualen, weil er sich zurückhalten mußte. Sie konnte nicht aufhören, seine Haut zu streicheln. »Nathan, küß mich.«
Er zog sich ein wenig zurück, um ihre Lippen mit den seinen zu bedecken und stieß langsam wieder vor.
»Du hast dich bewegt!« schrie sie.
Statt einer Erklärung küßte er sie. Als er wieder versuchte, zurückzugleiten, bohrte sie ihre Fingernägel tief in seine harten Schenkel, um ihn festzuhalten. Er ignorierte ihren Protest und schürte die Hitze in ihr. Seine Hand glitt zwischen ihre verschlungenen Körper, und sein Daumen rieb ihre empfindlichste Stelle, bis sie in einer Flutwelle der Leidenschaft ertrank.
Ihr Kopf fiel auf die Kissen, während ihre Hände von ihm abließen. Sie drängte ihm ihre Hüften entgegen und begann instinktiv, sich im gleichen Rhythmus wie er zu bewegen.
Nathan beantwortete ihr Begehren mit kräftigen Stößen, und sie verloren sich in einem uralten Ritual.
Beide strebten dem Höhepunkt entgegen, und Nathan konnte einen Schrei nicht unterdrücken, als er sich in sie ergoß.
Sein Kopf sank auf ihre Schulter, und er fühlte, daß Sara kurz vor der Erfüllung stand. Er stieß immer wieder zu, bis er spürte, daß ihre Muskeln unkontrollierbar zuckten.
Sie schrie … seinen Namen.
Seine Ohren dröhnten, und er sank über ihr zusammen und unterdrückte mit seinem Gewicht ihr Zittern.
Sie blieben lange reglos liegen. Nathan war zu befriedigt, um sich zu rühren, und Sara war zu erschöpft.
Guter Gott, sie hatte sich ihm wirklich ohne Bedenken hingegeben, und es hatte ihr so sehr gefallen, daß sie nicht einmal gemerkt hatte, wie sie die Kontrolle über sich verloren hatte. Es war umwerfend gewesen. Warum in Gottes Namen hatte ihr nie jemand erzählt, wie wundervoll die Liebe sein konnte?
Nathans Herz schlug im gleichen Rhythmus wie das ihre, und sie seufzte glücklich. Jetzt war sie unwiderruflich seine Frau.
»Du kannst mich jetzt nicht mehr Braut nennen«, flüsterte sie an seinem Nacken und berührte seine Haut mit der Zungenspitze. Er schmeckte salzig und männlich – und wunderbar.
»Bin ich dir zu schwer?« fragte er schläfrig.
Als sie ihm gestand, daß er tatsächlich zu schwer war, rollte er sofort auf den Rücken.
Sie war ganz und gar nicht erfreut, daß er so weit von ihr weg war. Sie wünschte sich, daß er sie in seinen Armen hielt und ihr sagte, was für eine wundervolle Frau sie war. Außerdem wollte sie wieder seine Küsse spüren.
Ihre Wünsche blieben unerfüllt. Nathan schloß die Augen, und nach kurzer Zeit sah er aus, als ob er in tiefen Schlaf versunken wäre.
Sie hatte keine Ahnung, welchen erbitterten Kampf Nathan genau in diesem Augenblick in seinem Innern ausfocht. Er versuchte verzweifelt zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Nie zuvor hatte er so vollkommen die Kontrolle über sich verloren. Sie mußte ihn verhext haben. Er war so durcheinander und fühlte sich so verdammt verletzlich, daß er glaubte, durch die Hölle zu gehen.
Sara drehte sich zur Seite. »Nathan?« wisperte sie leise.
»Was ist?«
»Küß mich noch einmal.«
»Schlaf jetzt.«
»Dann gib mir bitte einen Gutenachtkuß.«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Ich möchte dich nicht noch einmal küssen, weil du zu zart und verwundbar bist«, erklärte er und starrte unverwandt an die Decke.
Sie setzte sich auf und spürte ein unbekanntes Unbehagen zwischen ihren Schenkeln. Er hatte recht, offenbar war sie wirklich sehr verwundbar. Aber das war ihr im Moment vollkommen gleichgültig. Das einzige, was sie wollte, war ein Kuß.
»Du selbst hast mich so verwundbar gemacht«, eröffnete sie ihm und stieß seine Schulter an. »Darf ich dich daran erinnern, daß ich dich ausdrücklich gebeten habe, dich nicht zu bewegen.«
»Du hast dich zuerst bewegt, Sara. Das wirst du bestimmt noch wissen«, grollte er.
Eine intensive Röte überzog ihre Wangen, aber sie faßte sich dennoch ein Herz. Er hatte seine Behauptung nicht allzu überzeugend ausgesprochen. Sie schmiegte sich an ihn und wünschte, er würde den Arm um sie legen. »Nathan, ist es nicht wichtiger, nachher genauso zärtlich zu sein wie
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