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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Freiheit zu behalten, werden alle für eine blütenreine Weste sorgen.«
    »Aber du! Du wirst immer, wenn du mich anschaust, im stillen denken: Sie war eine Piratin!«
    »Wenn ich dich anschaue, werde ich immer denken: So eine Frau wird es nie wieder geben …«
    »Das stimmt! Aber im negativen Sinn …«
    In diese Stimmung hinein kam die Meldung von der Brücke: »Miss Tolkins, wir werden per Funk gerufen.«
    Mary-Anne blickte Dr. Rainherr fast triumphierend an. »Da hörst du es. Nur meine Leute kennen die Frequenz.«
    »Melde dich nicht«, sagte Rainherr eindringlich. »Du bist einfach nicht mehr da.«
    »Juan, ich übernehme hier unten!« rief sie zur Brücke hinauf. »Wir bleiben auf Kurs.«
    »Okay, Miss Tolkins.«
    Sie stand auf, ging zu dem unteren Funkgerät und drückte einige Hebel. Plötzlich war McDonalds Stimme im Raum – dunkel und laut.
    »HA I kommen! HA I kommen! Kommen! HA I …«
    »Was ist los, Jim?« fragte Mary-Anne ruhig.
    Aus dem Lautsprecher ertönte ein Jubelschrei.
    »Jungs! Wir haben sie!« Für eine Weile knallte es nur im Lautsprecher.
    Die Mannschaft klatschte Beifall.
    Dann wieder Jims Stimme: »Käpten, wir sind es. Wir sind auf See. Kurs entlang der Küste von Honduras zu den Bahía Islands. Wo stecken Sie?«
    »Das möchtest du wohl gern wissen, Jim, was?« fragte Mary-Anne spöttisch.
    »Ja, Käpten.«
    »Auf welchem Boot fahrt ihr denn?«
    »Auf der ›Annette‹ des Doktors.«
    »Mein Schiff!« rief Rainherr. »Jim, du Saukerl …«
    »Guten Tag, Doktor!« McDonalds Stimme hatte fast einen Klang von Rührung. »Wie gut, daß Sie bei dem Käpten sind. Wer steht am Ruder? Juan? Sehr gut! Ich habe Ihren lahmen Kahn wieder hingekriegt. Neues Aggregat, neue Funkeinbauten und volle Ausrüstung an Bord! Das Schiff liegt gut, auch bei Rauhwasser, aber für unsern Beruf viel zu träge!«
    »Was willst du, Jim?« fragte Mary-Anne Tolkins. »Ihr könnt suchen, soviel ihr wollt – ihr werdet uns nicht finden!«
    »Don Fernando ist in der Luft mit einer zweimotorigen See-Cessna.«
    »Das weiß ich.«
    »Aber was Sie nicht wissen, Käpten: Er hat drei Luft-Wasser-Raketen an Bord. Selbstlenkend! Damit erwischt er Sie überall …«
    »Das stimmt«, sagte Dr. Rainherr leise. »Aber, eine Frage, Jim: Warum erzählst du uns das alles?«
    »Wir möchten zu Ihnen stoßen, Sir! Die ganze Mannschaft ist sich einig. Wir lassen nicht zu, daß unser schönes Boot vernichtet und unser Käpten auf Grund geschickt wird. Wir haben abgestimmt, jeder von uns verzichtet auf die zehntausend Dollar Prämie! Stimmt das, Jungs?«
    Ein donnerndes »Ja, Käpten!« hallte aus dem Lautsprecher.
    Mary-Anne hatte sich zu Rainherr umgedreht.
    Ihre Augen glänzten, als halte sie mühsam die Tränen zurück.
    »Das sind meine Jungens«, sagte sie gerührt. »Und die soll ich einfach wegjagen?«
    »Es kann alles ein übler Trick sein«, flüsterte Rainherr. »Laß sie weiter in der entgegengesetzten Richtung suchen.«
    »Hör zu, Jim!« rief Mary-Anne. »Das ist jetzt ein Befehl! Ihr kreuzt weiter in der Nähe der Bahía Islands und wartet neue Order ab. Und wenn es sechs Wochen oder ein halbes Jahr dauert … ihr könnt euch auf Bahía versorgen.«
    »Käpten, wir möchten aber doch zu Ihnen!« antwortete McDonald verzweifelt. »Was sollen wir um die Bahías kreisen? Außerdem bleibt Don Fernando bestimmt kein halbes Jahr in der Luft! Er kann Sie in der nächsten Minute gesichtet haben! Wenn Sie in unsrer Nähe sind, Käpten, laufen Sie zu uns. Bitte …«
    McDonald gab die genaue Position der ANNETTE I durch. Sie war weit weg von der ALTUN HA.
    »Jim, du hörst wieder von uns«, sagte Mary-Anne. »Und wenn Fernando dich anpeilt, richte ihm aus: Ich werde die Luftwaffe von Honduras informieren, daß ein privates Seeflugzeug, Typ Cessna, mit drei Raketen an Bord auf Mordkurs fliegt. Fernando kann es dann meinthalben auf einen Luftkampf ankommen lassen. Uns sieht er nie!«
    Sie stellte den Sender ab und setzte sich auf einen Lederhocker neben das Funkgerät.
    »Zufrieden, Herr Dr. Rainherr?«
    »Du rufst jetzt das Luftkommando von Honduras an?«
    »Ja.«
    »Sie werden ihn abschießen.«
    »Ja, er hat es verdient. Er will dich doch töten! Dich und mich! Drei Selbstlenkraketen! Es ist aussichtslos, ihm davonzulaufen, wenn er uns entdecken sollte. Sieh mich nicht so an, Andres: Wenn wir überleben wollen, müssen wir ihn beseitigen.«
    Sie ließ den Kopf sinken und schlug beide Hände vor das Gesicht.
    »Und das alles nur,

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