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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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war einfach da! Rückfragen wurden nicht beantwortet. Der Sender schaltete nach der Durchgabe ab.«
    »Und wenn das ein ganz übler Scherz ist?«
    Die Verbindung zum Kriegsministerium war hergestellt.
    Oberst Marcos gab den Funkspruch durch und meldete, daß sechs Jäger startbereit seien.
    Im Kriegsministerium von Tegucigalpa war man sehr vorsichtig. »Lassen Sie die Staffel aufsteigen, aber noch keine Aktionen! Wir werden in Belize nachfragen, ob es dort überhaupt so ein Flugzeug gibt. Wenn Ihre Leute die Cessna tatsächlich gestellt haben, sollen sie so lange im Begleitflug bleiben, bis neue Befehle eintreffen.«
    Nun erwachte auch die kleine Regierungshauptstadt Belmopan in Belize aus ihrem gemütlichen Trott. Für ein paar Augenblicke war so etwas wie Weltpolitik in den Amtsstuben zu verspüren … aber dann brach die Spannung rasch zusammen.
    Die Regierung von Belize meldete, daß nach den vorliegenden Registrierungen viele Wasserflugzeuge bekannt seien, davon 25 regierungseigene, die anderen seien Privatmaschinen von Chartergesellschaften, die vorwiegend im Touristenverkehr eingesetzt würden. Daß eines dieser Flugzeuge Selbstlenkraketen an Bord haben könnte, hielt man schlicht für ein Märchen.
    »So etwas gibt es nicht!« drahtete man aus Belize lakonisch. »Sie sind einem Scherz aufgesessen.«
    In Honduras nahm man diese Auskunft mit Zufriedenheit zur Kenntnis. Oberst Marcos auf der Militärflugbasis von La Lima schickte zwar seine sechs Abfangjäger in die Luft, aber ohne Angriffsbefehl. Eine plötzliche Übung! Ziel: eine zweimotorige Schwimmcessna mit dem Hoheitszeichen von Belize …
    So hatte Fernando Dalques noch einmal Glück.
    Da es inzwischen dunkelte, flog er nach Belize zurück und landete im Hafenbecken III von Belize City mit Scheinwerferlicht. Hinter dem sich auflösenden blutroten Himmel erschien rasch das tiefe Nachtblau mit dem herrlichsten Sternenhimmel.
    Dr. Casillas erwartete Dalques am Hafen in dem großen amerikanischen Wagen. Mißmutig ließ sich Fernando in die Lederpolster fallen.
    »Nichts!« sage er einsilbig.
    »Die berühmte Nadel im Heuhaufen.«
    »Ihre dämlichen Sprüche können Sie sich sparen, Casillas! Was meldet McDonald?«
    »Nichts …«
    »Was heißt das?«
    »Das gleiche, was Ihr Nichts bedeutet. Er ist ausgelaufen und meldet sich nicht mehr.«
    »Keine Positionsangabe?«
    »Bis zur Stunde nicht. Ich halte das für klug.«
    »Inwiefern?«
    »Wenn Mary-Anne den Funkverkehr abhört, weiß sie genau, wo McDonald liegt.«
    »Das stimmt.«
    Fernando blickte eine Minute schweigend in den wundervoll klaren Sternenhimmel.
    »Fahren Sie los, Casillas. Morgen früh, beim Morgengrauen, steige ich wieder auf.«
    »Und wenn Sie in einer völlig falschen Richtung suchen, Don Fernando? Wenn die beiden doch auf dem Weg zu den Cayman Islands sind?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt.«
    Dalques nahm eine Pappschachtel aus dem Handschuhfach und holte eine lange dünne Zigarre heraus. Er steckte sie umständlich an und blies den Rauch mit gespitzten Lippen gegen das Autodach.
    »In ihrem Zustand wäre sie auch dazu fähig. Ich werde morgen die Maschine bis zum letzten Tropfen Sprit volltanken und zu den Caymans fliegen.«
    »Da sind Sie aber in der schlechteren Position, Don Fernando. Das kann für Sie schief ausgehen. Auf Grand Cayman ist eine britische Flugbasis.«
    »Ich muß sie vorher kriegen. Auf offener See, mitten im Yukatanmeer. Auch wenn sie Tag und Nacht fahren … sie müssen in der Weite der See sein …«
    Dalques zog zufrieden an seiner Zigarre. »Casillas, das war mal eine gute Idee von Ihnen.«
    Sie standen alle drei auf der Brücke, als sie sich der Küste von Ambergris Cay näherten. Die weißen Hotels am Palmenstrand von San Pedro wurden gerade von der untergehenden Sonne vergoldet.
    Boote der Chartergesellschaften kehrten aus den Haigebieten zurück; zwischen den Korallengärten tuckerten noch die kleineren Boote mit den gläsernen Böden herum, durch die man von seinem Sitz aus den faszinierenden Blick auf den Meeresboden werfen konnte. Von hier aus sah man die bizarren Korallenwälder, die bunten Fischschwärme und die Überreste versunkener Schiffe, die man der Touristen wegen aus dem Sandboden ausgegraben und wie Kulissen hergerichtet hatte. Seht, so war es damals …
    Goldschiffe, Seeräuber, Stürme, die große Fregatten zerfetzten … da unten liegen sie. Jahrhunderte werden wach gegen ein paar Dollar Eintritt …
    »Wir werden im ›Ambergris

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