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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hervorragender Qualität. Zuviel Einschlüsse und zu wolkig. Aber immerhin … zerteilt und als Miniware geschliffen auf dem Markt, können sie etwas bringen. Gratuliere …«
    Es stellte sich heraus, daß der gute Mann in Bogota, der Geologe des Staatlichen Institutes, gelogen hatte.
    Denn wenn die Smaragde wirklich in der unteren Qualitätsstufe lagen, hätte es sich nicht gelohnt, daß drei Wochen später in zwei Hubschraubern drei Geologen, Geophysiker und Chemiker in Santa Anna landeten und César Tabora in seinem Haus in den Bergen aufsuchten.
    César, immer ein höflicher Mensch, bewirtete seine ungeladenen Gäste. Er gab ein kleines Sommerfest, bei dem seine indianischen Landarbeiter alte Volkstänze vorführten, und kam dann bei einer guten Zigarre und einem starken Maisschnaps zur Sache. »Die Smaragde sind also doch mehr wert, Señores«, sagte er. »Ihr Aufmarsch beweist es. Was wollen Sie?«
    »Wir möchten in Ihrer Grube Probeschürfungen machen, Don César«, sagte einer der Herren, der sich als Diplomgeologe vorgestellt hatte. »Nur aus wissenschaftlichem Interesse! Einerseits vom Geologischen, andererseits vom Geschichtlichen her, denn wenn es sich um eine alte Indianerhöhle handelt, so wäre das völkerkundlich von größtem Interesse.«
    »Für mich nicht!« hatte César geantwortet. »Weder geologisch noch völkerkundlich. Mich interessiert allein das Kapital, das da im Felsen steckt. Nur das Kapital. Und das hole ich aus dem Berg heraus! Es ist mein Land.«
    Niemand bestritt das.
    Als man nach fünf Tagen Verhandlungen, gutem Essen, Besichtigung des urbargemachten Landes der Taboras – unter Aussparung der Smaragdmine – und nach heimlichen Vermessungen, die weder César noch seine Söhne bemerkt hatten, wieder mit den beiden Hubschraubern abflog, hatten die Geologen etwas in den Aktenkoffern, was das Leben der Taboras grundlegend und endgültig verändern sollte.
    In dem Geologischen Forschungszentrum von Bogota stellte man nämlich anhand der Proben aus den Erdformationen und nach Vermessungen der Nachbargebiete fest, daß die Smaragdmine in einem der abgelegenen Felsentäler durchaus nicht das Wertvollste war, was die Taboras besaßen.
    Wenn alle Berechnungen stimmten, saß diese Familie auf einem riesigen Ölsee, etwa 750 Meter unter der Erdoberfläche. Ein bis dahin völlig unbekanntes Ölgebiet mit schätzungsweise etlichen Millionen Tonnen Rohöl, erfahrungsgemäß bleihaltiger als das arabische Öl, aber trotzdem für das Land Kolumbien und für die Taboras eine Quelle noch nicht errechenbaren, unschätzbaren Reichtums.
    Was damals zur Zeit der Spanischen Katholischen Majestäten der alte Krieger als Geschenk bekommen hatte, erwies sich jetzt, Jahrhunderte später, als Milliardenbesitz.
    Smaragde und Rohöl in der Hand einer Familie … der Taboras.
    Es ließ sich nicht vermeiden: Die Regierung schickte einen Bohrtrupp, um Probebohrungen zu machen.
    César Tabora weigerte sich, pochte auf sein Recht als freier Mensch und Landbesitzer, sperrte das Gebiet ab – es war auch noch ausgerechnet seine beste Kaffeeplantage, wo man bohren wollte – und bewaffnete sich und seine Söhne. Er gab sogar seinen Indianerarbeitern Waffen und rüstete seine Frau Carmencita und seine Töchter Joanna und Reja mit automatischen Feuerwaffen aus.
    Er ließ das Gebiet durch Patrouillen absichern und verkünden, daß ohne Anruf geschossen würde, wenn jemand durch oder über den Drahtzaun kommen würde. Wenn schon hier gebohrt würde, dann wäre das allein die Sache der Familie Tabora.
    Sollte man, so meinte César, fündig werden, so könne man immer noch verhandeln. Schließlich gäbe es genau umrissene Gesetze über Erdölfunde in Kolumbien und über die Verteilung der Erträge zwischen Bodenbesitzern und Staat. Da Kolumbien zu den Ölländern gehöre und eine der Hauptexporteinnahmen das Erdöl sei, hätte man ja genug Beispiele, denen man sich angleichen könne.
    César Tabora war ein kluger, war ein harter Mann – das wußte ganz Santa Anna, und jetzt wußte es auch Bogota. Außerdem war das Gesetz auf seiner Seite.
    Was sich nicht vermeiden ließ, war natürlich die Nachricht vom plötzlichen, sagenhaften Reichtum der Familie im ganzen Land. Smaragde und Öl, und alles auf einem Stück Land, das war schon ein Gottessegen.
    Presse, Rundfunk und Fernsehen fielen per Flugzeug in das Hochland von Córdoba ein oder quälten sich über die engen, löchrigen Bergstraßen nach dem Dorf Santa Anna, das

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