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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ist Norris der netteste und umgänglichste. Er ist noch nie schnell in Wut geraten. Er ist mein bester Freund, und ich fürchte, dass er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet hat.«
    »Weist euren Magier an, die Wirkungen seines Experiments aufzuheben.«
    »Wir können ihn nirgends ausfindig machen.« Hamiltons Verzweiflung zeigte sich immer deutlicher. »Wir wissen nicht, wo er wohnt oder wie wir ihn erreichen können.«
    Baxter zog die Stirn in Falten. »Wie seid ihr ihm zum ersten Mal begegnet?«
    »Er hat von sich aus den Kontakt zu uns aufgenommen. Er hat angeboten, uns in speziellen Techniken zu unterweisen, die uns befähigen würden, in direkten Kontakt zu den Mächten der metaphysischen Welt zu treten. Es war alles sehr interessant, und bisher hat es auch großen Spaß gemacht. Aber jetzt ist etwas schiefgegangen.«
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte Baxter leise vor sich hin.
    »Die Dinge sind außer Kontrolle geraten. Ich fürchte, Norris wird den Tagesanbruch nicht überleben.«
    »Reden wir etwa vom kommenden Morgen?« fragte Baxter alarmiert.
    »Ja, morgen früh.«
    »Schick Norris zu Tiles, damit er sich bei ihm entschuldigt. Ich habe den Verdacht, seine Entschuldigung wird akzeptiert werden.«
    »Ich habe schon versucht, Norris dazu zu überreden, aber von einer Entschuldigung will er nichts hören. Er ist nicht mehr er selbst, Baxter. Vor ein paar Minuten hat er mit Miss Ariel getanzt, als hätte er nicht den geringsten Grund zur Sorge. Und doch wird er sich im Morgengrauen mit Tiles duellieren. Es ist der reinste Wahnsinn.«
    Baxter starrte versonnen auf die Lichter des Ballsaals. »Baxter?« Hamilton sah ihn finster an. »Hast du gehört, was ich gesagt habe? Norris wird bei Tagesanbruch seinen Hals riskieren. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.«
    »Wen hat Norris zu seinem Sekundanten ernannt?«
    »Er hat gesagt, da ich sein bester Freund bin, müsste ich ihm sekundieren. Er hat mich beauftragt, den anderen Sekundanten selbst auszuwählen. Er sagt, ihn interessiert das alles überhaupt nicht.«
    »Und hast du den zweiten Sekundanten schon bestimmt?«
    »Nein. Um Gottes willen, nichts liegt mir ferner, als dieses verdammte Duell zu organisieren. Ich habe mich augenblicklich auf die Suche nach dir gemacht. Deshalb bin ich jetzt hier. Du musst mir helfen, Baxter.«
    »Tja, wenn du bisher noch keinen zweiten Sekundanten bestimmt hast, dann vereinfacht das den Fall beträchtlich«, sagte Baxter mit größter Seelenruhe. »Ich werde dir assistieren.«
    Hamilton sah ihn voller Entsetzen an. »Aber ich will das Duell verhindern, ehe es überhaupt stattfinden kann.«
    »Das ist unter Umständen nicht mehr möglich. Der Mesmerismus, den euer Magier angewandt hat, scheint sehr wirkungsvoll zu sein.«
    »Was tun wir jetzt bloß? Wir dürfen nicht zulassen, dass Norris getötet wird.«
    »Es könnte vielleicht doch noch eine Möglichkeit geben, die Resultate dieses Experiments zu beeinflussen.«
    Es war halb vier Uhr morgens, als sie das Klopfen an ihrer Haustür hörte. Charlotte saß allein in ihrem Arbeitszimmer und machte sich eifrig Notizen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Ariel war noch nicht nach Hause gekommen, und Mrs. Witty hatte sich in ihr Schlafzimmer im ersten Stock zurückgezogen und schlief tief und fest.
    Charlotte war völlig aufgewühlt. Sie war unruhig, seit sie von dem Maskenball zurückgekehrt war. Sie wusste nicht, ob es an der Begegnung mit dem Fremden im schwarzen Dominokostüm lag oder ob die Verzweiflung in Hamiltons Gesicht ihr noch größere Sorgen bereitete. Es konnte gut sein, dass beides zusammenkam.
    Als sie das Klopfen hörte, stand sie auf und eilte in die Eingangshalle. Sie warf einen Blick durch die Glasscheibe in der Tür und sah Baxter auf ihrer Türschwelle stehen.
    Sie zerrte an dem Riegel, riss die Tür auf und lächelte ihn an. »Ich hatte gehofft, du würdest noch die Zeit finden, hier vorbeizuschauen, ehe du nach Hause fährst. Ich konnte es kaum erwarten, mit dir zu reden.«
    »Ich wusste nicht, ob ich dich noch wach antreffen würde.«
    Charlotte trat zurück und sah zu, wie er mit einer geistesabwesenden Bewegung seinen Hut auf den Beistelltisch warf. Er wirkte zerstreut und gedankenverloren. Sie wusste, dass sich sein scharfer Verstand im Moment ausschließlich um das Problem kreiste, mit dem Hamilton an ihn herangetreten war.
    »Ist es etwas Ernstes?« Sie schloss die Tür.
    Baxter ging zum Arbeitszimmer. »Heute morgen bei Tagesanbruch soll sich Norris

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