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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ist Baxter?«
    »Meine Mitarbeiter werden mir ein Signal geben, wenn St. Ives wieder zu sich kommt.« Morgan zog eine Pistole aus der Tasche seiner Bundfaltenhose und hielt sie eher achtlos in der Hand, als er über den blutroten Teppich auf den Tisch zuging, auf dem der Cognac stand. »Ich fürchte, er hat eine ziemlich hohe Dosis der Räucheressenzen eingeatmet. Meine Männer stellen sich im Umgang damit nicht besonders geschickt an.«
    »Gütiger Gott.« Was war, wenn Baxter nie mehr aufwachte? Sie konnte nicht vergessen, wie dicht Juliana dem Tod gewesen war.
    Kleine Sorgenfalten umspielten Morgans Stirn. »Ich muss wirklich noch eine Weile mit dieser Mischung experimentieren. Die Wirkungen lassen sich immer noch nicht genau genug berechnen.«
    Sie würde jetzt nicht an all die grässlichen Möglichkeiten denken, sagte sich Charlotte. Sie würde sich ausschließlich auf das konzentrieren, was im Moment zu tun war. Baxter würde schon allein zurechtkommen. Er musste es ganz einfach schaffen.
    Sie verlieh ihrer Stimme bewusst einen verächtlichen Tonfall. »Ich glaube kaum, dass Sie es nötig haben, Ihre Pistole drohend zu schwingen, Mr. Judd.« Sie wies mit einer Kopfbewegung auf ihre gefesselten Handgelenke. »Oder verschafft es Ihnen einen gewissen Lustgewinn, damit durch die Luft zu wedeln?«
    »Verzeihung, Miss Arkendale.« Morgan schenkte sich einen Cognac ein und drehte sich mit einem matten Lächeln zu ihr um. »Es hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun, dass ich meine Pistole gern griffbereit habe.«
    »So sehr fürchten Sie St. Ives?« fragte Charlotte herausfordernd.
    Ärger flackerte in den Reptilienaugen auf. »Ich fürchte mich nicht vor ihm, aber ich habe lernen müssen, mich vor ihm in acht zu nehmen. Dieser Mann ist hinterhältig und weitaus gefährlicher, als er wirkt.«
    »Ich schließe mich Ihrer Meinung durchaus an.« Charlotte fixierte ihn mit einem Blick, von dem sie sich erhoffte, dass er gebieterisch wirkte. »Warum haben Sie uns hierhergebracht?«
    Morgan trank einen Schluck von seinem Cognac. »Ich hätte geglaubt, für eine Frau von Ihrem bemerkenswerten Intellekt läge das auf der Hand. Ich bin dabei, mir ein Schicksal zu weben, und aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen ist es Ihnen und St. Ives anscheinend bestimmt, in dieses Muster eingewirkt zu werden. Ich habe mich bemüht, Sie aus meinem Entwurf zu entfernen, doch als mir das misslungen ist, bin ich zu der Schlussfolgerung gelangt, dass ich diese Stelle noch einmal weben muss«
    An der Tür war eine schnelle Bewegung wahrzunehmen. »Du webst also immer noch an deinem grandiosen Schicksal, Judd?« fragte Baxter trocken.
    Morgans Gesicht verzog sich langsam zu einem Lächeln. »St. Ives.«
    »Baxter.« Charlottes Herz machte bei seinem Anblick einen Satz.
    Er war da, und er sah noch genauso aus wie vor ein paar Stunden, als er den Ballsaal verlassen hatte. Gerade so, wie man es von Baxter erwartete, sagte sie sich. Nicht nach der neuesten Mode gekleidet, sondern ein wenig zerknittert und viel zu seriös für einen Mann von zweiunddreißig Jahren. Doch die Verkleidung, die er sich zugelegt hatte, war ebensowenig wirksam wie Morgan Judds Tarnung. Charlotte konnte die wahre Natur beider Männer nur zu deutlich erkennen.
    Baxter hielt eine Pistole in der Hand. Sein Mantel hing über einem Arm, als sei er gerade von einem Ausritt im Park zurückgekehrt, aber der Schein des Feuers funkelte auf seinen Brillengläsern, und in seinen Augen loderte unbarmherzige Wut.
    Morgan richtete seine Pistole auf Charlotte, während er seinen Cognacschwenker abstellte. »Wie ich sehe, haben mich meine Mitarbeiter im Stich gelassen. Ich muss schon sagen, es ist wirklich verdammt schwierig, zuverlässige Hilfskräfte zu finden. Man hätte mich mit einem Signal verständigen sollen, wenn du wach wirst, St. Ives.«
    »Mach deinen Mitarbeitern keine Vorwürfe«, sagte Baxter. »Ich habe auf dem Weg hierher die Klingelschnur durchgeschnitten. Tatsächlich habe ich sogar den Wandschrank gefunden, in dem sämtliche Signalschnüre miteinander verbunden sind, und ich habe sie allesamt durchgeschnitten. Keiner deiner Leute wird auch nur einen Ton hören, wenn du versuchen solltest, den Mechanismus zu benutzen. Übrigens eine ziemlich raffinierte Erfindung, aber jetzt ist sie völlig zwecklos. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie leicht eine einzige kleine Schwachstelle den klügsten Plan zunichte machen kann.«
    Morgans Kiefermuskeln spannten sich an,

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