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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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doch er zuckte lediglich die Achseln. »Du solltest dir deiner selbst nicht so sicher sein, St. Ives. Ich habe Italien überlebt, und ich werde auch heute Nacht triumphieren.« Er wies mit einer kleinen Kopfbewegung auf Baxters Hand. »Leg die Pistole hin, oder ich werde der jungen Dame hier nähertreten. Wir wissen beide, dass dir dieses verdammte Ding auf eine solche Entfernung nichts nützen wird, denn du bist noch nie ein guter Schütze gewesen.«
    »Das ist wohl wahr.« Baxter legte seine Pistole auf einen Tisch in seiner Nähe. Dann sah er Charlotte an. »Ist alles in Ordnung mit dir, meine Liebe?«
    Seine Stimme klang ausgesprochen ruhig und unbeteiligt, doch seine Augen glühten heißer als die Flammen im Kamin.
    Charlotte musste zweimal schlucken, ehe sie seine Frage beantworten konnte.
    »Ja«, flüsterte sie. »Ich bin nicht verletzt. Was ist mit dir, Baxter?«
    »Mir geht es bestens, wie du selbst sehen kannst.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Morgan zu. »Was, zum Teufel, hat das alles zu bedeuten?«
    Morgan seufzte. »Anfangs habe ich deine Einmischung in meine Angelegenheiten als lästig empfunden, aber mit der Zeit habe ich eine faszinierende Herausforderung darin gesehen. Schließlich kann man das selbsttätige Wirken seines eigenen Schicksals wohl kaum ignorieren.«
    »Das ist allerdings wahr.« Baxter trug immer noch seinen Mantel über dem Arm, als er langsam über den Teppich auf das nächste Fenster zuging. Dort blieb er stehen und sah mit einem versonnenen Gesichtsausdruck in die Nacht hinaus. »Übrigens ein interessantes Thema, das Schicksal. Die alten Philosophen haben daran geglaubt, dass der Charakter eines Menschen der Schlüssel zu seinem Schicksal ist.«
    »In der Tat«, murmelte Morgan. »Dieser Auffassung schließe ich mich uneingeschränkt an.«
    Charlotte beobachtete Judd mit Sorge und Anspannung. Er hatte die Pistole zwar noch in ihre Richtung gerichtet, doch seine Aufmerksamkeit galt ausschließlich Baxter.
    In dem Moment drehte Baxter den Kopf und sah sie über seine Schulter an. Seine Gesichtszüge waren unergründlich, doch in seinem Blick lag eine Intensität, die sie faszinierte. Er bemühte sich, ihr eine Nachricht zu übermitteln. Er wollte, dass sie etwas unternahm. Sie konnte es ganz deutlich spüren.
    Aber was war es, das er von ihr erwartete? fragte sie sich. Unter den gegebenen Umständen gab es nicht gerade viel, was sie hätte tun können.
    Außer reden.
    Natürlich. Wenn Baxter einen Plan hatte, und sie war sicher, dass er diesen Raum nicht ohne einen vorgefassten Plan betreten hatte, dann wollte er zweifellos, dass sie Morgan Judd ablenkte, während er sein Vorhaben durchführte.
    »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, uns heute Abend hier herzubringen, Mr. Judd?« erkundigte sie sich in einem betont forschen Tonfall.
    Morgan sah sie kurz an. »Es kommt nicht allzu oft vor, dass man die Gelegenheit hat, ein Gespräch mit Menschen zu führen, die meine wahre Leistung zu würdigen wissen.«
    »Blödsinn. So eitel können Sie doch gar nicht sein, dass Sie uns nur deshalb gefangen halten, damit Sie sich vor uns brüsten können.«
    »Du täuschst dich in ihm, meine Liebe«, sagte Baxter. »Morgans Eitelkeit kennt keine Grenzen. Aber aus dem Grund hat er uns nicht entführen lassen, stimmt's, Morgan?«
    »Wenn es auch noch so wohltuend ist, unter Menschen zu sein, deren Intellekt ausreicht, um die Erhabenheit meiner Pläne zu erfassen«, sagte Morgan, »dann muss ich doch gestehen, dass ich noch einen weiteren Grund dafür hatte, die Mühe nicht zu scheuen und euch beide heute Nacht zu mir bringen zu lassen.«
    »Wir sind dir zu schnell auf die Schliche gekommen, nicht wahr?« Baxter sah ihn mit einem flüchtigen Lächeln an. »Und jetzt willst du wissen, wie wir das angestellt haben.«
    »Das hast du wieder einmal knapp und prägnant ausgedrückt, St. Ives. Ich habe geglaubt, es würde genügen, wenn ich mir diese Heskett vom Hals schaffe. Aber da man sich in solchen Dingen nie hundertprozentig sicher sein kann, habe ich vorsichtshalber jemanden damit beauftragt, ihr Haus zu überwachen. Der Schilderung dieses Mannes konnte ich eindeutig entnehmen, dass du derjenige warst, der in jener Nacht das Haus durchsucht hat. Und als ich dann erfahren habe, dass du dich auf intime Beziehungen mit Miss Arkendale eingelassen hast, ist mir klargeworden, dass sie die Frau gewesen sein muss, die dich in jener Nacht begleitet hat.«
    Baxter nickte. »Dein Mann hat dir

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