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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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seinem Laboratorium umsah.
    »Hier führst du also deine chemischen Experimente durch.«
    »Ja.« Er beobachtete, wie sie auf die Fensterbank zuging.
    »Was hast du in diesen drei Töpfen gesät?«
    »Samen von Gartenwicken. Ich führe ein Experiment durch, um die Wirksamkeit gewisser mineralischer Zusätze zu testen. Die Erde, der sie beigemengt werden, ist bereits zu häufig dazu verwendet worden, etwas anzupflanzen, und von sich aus bringt sie nichts mehr hervor.
    Charlotte berührte die Erde in einem der Töpfe mit den Fingerspitzen. »Die Samen haben nicht gekeimt.«
    »Nein«, sagte er. »Es kann sogar gut sein, dass sie nie Keime treiben werden. Man kennt das von vielen solcher Experimente. Worum geht es bei der Geschichte, die du mir erzählen wolltest?
    »Es ist wirklich eine ganz erstaunliche Geschichte.« Sie drehte sich zu ihm um, und ihre Augen glänzten vor Aufregung. »Ich kann eigentlich ebenso gut mit dem Anfang beginnen. Heute morgen hatte ich Besuch von einer Dame, die behauptet hat, sie sei von dir schwanger.«
    »Was?«
    »Mach dich auf einiges gefasst, Baxter. Es wird noch viel interessanter.«

10
    »Du bist dieser Frau zu ihrem Haus gefolgt?« Baxter war fassungslos. »Und du hast sie in ihrem eigenen Salon zur Rede gestellt? Ich kann es einfach nicht glauben. Was für eine verrückte und leichtsinnige Idee.«
    »Ganz im Gegenteil. Unter den gegebenen Umständen war es die einzig logische Verhaltensweise«, sagte Charlotte beschwichtigend. »Ich musste dringend dahinterkommen, was Miss Post im Schilde führt. Das kannst du doch sicher verstehen.«
    »Verdammt noch mal.« Unter seinem Zorn konnte Baxter deutlich eine heftige, quälende Angst spüren. Er unternahm einen vergeblichen Versuch, den hochexplosiven Gefühlscocktail für sich zu behalten. Er wusste, dass er nicht übermäßig rational reagierte, aber er konnte sich einfach nicht bremsen. »Wie konntest du es wagen, ein solches Risiko einzugehen? Hast du den Verstand verloren?«
    Charlotte schien über seine Entrüstung aufrichtig verblüfft zu sein. »Es war kein Risiko. Ich habe mich doch nur mit ihr unterhalten.«
    »Du hättest mit mir reden sollen, ehe du dich auf ein derart gefährliches Unterfangen einlässt.« Er vollführte eine schwungvolle Handbewegung. »Schließlich sind wir in dieser Angelegenheit Partner. Und außerdem bin ich auch noch dein Leibwächter, zum Teufel noch mal.« U nd dein Geliebter , wollte etwas in seinem Innern mit einer lauten, klaren Stimme hinzufügen. Schließlich bin ich dein Geliebter, verdammt noch mal.
    »Aber ich hätte doch gar keine Zeit gehabt, dich zu benachrichtigen. Ich musste schnell handeln, denn sonst hätte ich Miss Posts Kutsche aus den Augen verloren.«
    »Es ist einfach unglaublich. Du bist ihr in einem Blumenkarren gefolgt, den irgendein Fremder kutschiert hat, von dem sich durchaus hätte herausstellen können, dass er ein Schurke von der gefährlichsten Sorte ist.«
    »Ich bin ganz sicher, dass er nichts weiter als ein Junge vom Lande war. Ich habe den Verdacht, dass nur die allerwenigsten Gauner mit Blumenwagen durch London fahren.«
    »Du hast dich geradewegs in das Haus der Frau begeben, die gerade erst versucht hatte, dir eine grandiose Lüge aufzubinden. Besitzt du denn keinen Funken gesunden Menschenverstand?« Baxter starrte finster vor sich hin, als er an der Waage vorbeilief, die am Rand einer der Werkbänke stand. Gütiger Gott, er lief tatsächlich in seinem Laboratorium auf und ab. Er lief unruhig umher, obwohl das sonst nicht seine Art war.
    Diese Erkenntnis verfinsterte seine Stimmung noch mehr. Bedauerlicherweise blieb ihm gar nichts anderes übrig, als weiterhin durch die schmalen Gänge zwischen den Werkbänken zu laufen. Er wusste ganz genau, dass er dem Drang erliegen würde, den nächstbesten gläsernen Destillierkolben zu packen und ihn an die Wand zu schmeißen, wenn er auch nur einen Moment lang stehenblieb.
    Charlotte hatte kein Recht, derartige Risiken einzugehen. Bestimmt würde sie ihn um den Verstand bringen, ehe diese ganze Geschichte ausgestanden war. Ihr unabhängiges und unberechenbares Naturell stellte eine ernstliche Bedrohung für seine hart erkämpfte Gemütsruhe dar. Er war kein Dichter, er war Chemiker, und mit derart heftigen Gefühlsaufwallungen konnte er nicht umgehen.
    Letzte Nacht hatte er sich eingeredet, er hätte eine Möglichkeit gefunden, mit der Flut rastlosen Verlangens umzugehen, die Charlotte in ihm wachrief. Er hatte sich zu

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