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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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flüchtig zu sehen bekommen hatte, befanden sich zusammen mit einem weiteren gutaussehenden Herrn, der ihr als „Sam“ vorgestellt worden war, im zweiten Brougham.
    Als sie losfuhren, sagte Archie zu Connie: „Du siehst reizend aus heute abend, Liebling. Ich bin stolz auf dich.“
    „Danke, Liebster.“
    Sie schien kein bißchen verlegen wegen seiner vertraulichen Anrede, und Minella überlegte, ob die beiden vielleicht in absehbarer Zeit heiraten wollten. Für die Tochter eines Landpfarrers wäre er zweifellos eine glänzende Partie. Andererseits wäre es Connie vielleicht peinlich, Archie die kleine Pfarrei zeigen zu müssen, die sie früher schon als schäbig und langweilig empfunden hatte.
    Wie gründlich sie sich irrte, erfuhr sie kurz bevor sie den Bahnhof erreichten.
    „Du hattest hoffentlich keine Schwierigkeiten, dich für dieses Wochenende freizumachen?“ hörte sie Connie mit gedämpfter Stimme fragen.
    „Es hat ihr ganz und gar nicht gefallen“, gab Archie im gleichen Tonfall zurück. „Ich mußte einen Besuch bei meiner Mutter vorschützen.“
    „Und wenn sie nun dahinterkommt?“
    Minella spürte, wie der Mann neben ihr die Achseln zuckte.
    „Du mußt vorsichtig sein!“ mahnte Connie. „Eifersüchtige Ehefrauen können ganz schön Ärger machen, und wer wäre bei einem tollen Mann wie du es bist nicht eifersüchtig, liebster Archie!“
    Einen Augenblick lang glaubte Minella, sich verhört zu haben, und dann versuchte sie sich einzureden, es stünde ihr nicht zu, die Freundin zu kritisieren.
    Immerhin, so gestand sie sich ein, war es nicht gerade schicklich für eine Pfarrerstochter wie Connie, mit einem verheirateten Mann auf so vertrautem Fuß zu stehen.

4
     
     
    Das Schloß wirkte auf sie riesengroß und respekteinflößend. Ein Butler geleitete sie die Freitreppe hoch in die Empfangshalle. Dort begrüßte sie die Haushälterin, Mrs. Harlow, würdevoll in einem raschelnden schwarzen Taftkleid und mit riesigem Schlüsselbund am Gürtel.
    Sie gab sich sehr zugeknöpft und bedachte die Gäste mit verächtlichem Bück.
    Sie führte sie einen Korridor entlang, öffnete da und dort eine Tür und sagte: „Das ist Ihr Zimmer, Miß.“
    Minella stellte fest, daß Connie, Nellie und Gertie keine nebeneinanderliegenden Gästezimmer angewiesen bekamen, und sie bildete sich ein, in den angrenzenden Räumen Kammerdiener gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher.
    Schließlich war sie als einzige übrig. Die Hausdame führte sie ans Ende des Ganges zu einer großen, wuchtigen Doppeltür. Sie öffnete eine Hälfte davon und sagte ausdruckslos: „Da werden Sie schlafen, Miß Denman.“
    Im ersten Augenblick glaubte Minella an eine Namensverwechslung und wollte die Frau darüber aufklären, doch dann sagte sie sich, daß diese Katy offenbar so hieß und sie da etwas richtigzustellen hatte.
    „Ich bin nicht Miß Katy Denman“, klärte sie die Hausdame auf, als sie das Zimmer betraten.
    „Sie ist leider krank geworden, und ich habe ihren Platz eingenommen.“
    „Nach allem, was ich über sie gehört hatte, kamen Sie mir auch reichlich jung vor“, bemerkte die Haushälterin.
    Bewundernd sah Minella sich um und entdeckte, daß neben dem Frisiertisch eine Kammerzofe auf sie wartete.
    „Das ist Rose“, stellte die Haushälterin das Mädchen vor. „Sie steht Ihnen zu Diensten.“
    „Vielen Dank“, sagte Minella verwirrt.
    „Ich hoffe, daß Sie sich wohl fühlen, Miß …“. Die Haushälterin sah sie fragend an.
    Ängstlich darauf bedacht, keinen Fehler zu machen, beeilte sich Minella, den falschen Namen zu nennen: „Moore, Minella Moore.“
    Die Haushälterin quittierte die Vorstellung mit flüchtigem Kopfnicken und verließ wortlos das Zimmer.
    „Ihr Gepäck wird gleich hier sein, Miß“, sagte Rose. „Sie brauchen sich wohl nicht mehr umzuziehen, oder?“
    „Nein, ich bin im Abendkleid gekommen“, erwiderte Minella.
    Sie hakte den Samtmantel auf, und Rose half ihr beim Ausziehen. Dann band Minella das Chiffontuch ab und setzte sich vor den Frisierspiegel, um die etwas plattgedrückte Frisur aufzulockern.
    „Lassen Sie mich das machen, Miß“, schlug Rose vor.
    Sie ordnete mit geschickten Fingern Minellas Haar. Zwei Diener tauchten auf und brachten den Koffer und die Hutschachtel. Sie lösten die Lederriemen und zogen sich wieder zurück.
    „Haben Sie irgendeine Kopfbedeckung dabei, Miß?“ erkundigte sich Rose.
    „Reiherfedern“, erwiderte Minella ohne Begeisterung.
    Als Rose den

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