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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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„und mich entsprechend belehren zu wollen.“
    „Dessen bin ich sicher“, bemerkte der Graf trocken.
    Minella spann den Gedanken weiter. „Zunächst war da die Frau im Zug, die mir etwas zu trinken gab, dann der Gepäckträger, der meinte, ich sei zu jung, um auf mich selbst gestellt zu sein, dann der Droschkenkutscher und schließlich Connie.“
    Erst als sie geendet hatte, wurde ihr bewußt, daß es ein Fehler war, zuzugeben, daß sie gerade erst in London eingetroffen war. Sie zuckte zusammen, als der Graf sie prompt fragte: „Woher kamen Sie denn?“
    Minella dachte fieberhaft nach und kam zu dem Schluß, daß es ein Fehler gewesen wäre, zuzugeben, daß sie aus einem entlegenen Winkel gekommen war.
    „Aus … Birmingham“, antwortete sie, weil ihr diese Stadt gerade in den Sinn kam.
    „Sicher waren Sie auf einer Gastspielreise“, bemerkte der Graf. „Nun, da Sie wieder in London gelandet sind, wäre es ein Jammer, Sie wieder an die Provinz zu verlieren.“
    Wieder gab ihr sein trockener Ton Rätsel auf, und sie wußte nicht, wie er es meinte.
    Um ihre Verlegenheit zu überbrücken, wandte sie sich dem Herrn neben ihr zu, wie ihre Mutter es sie gelehrt hatte, um der Höflichkeit Genüge zu tun, aber es handelte sich um Lord Skelton, der sich leise und in sehr vertraulichem Ton mit Nellie unterhielt und offensichtlich keine Lust verspürte, sich stören zu lassen.
    Der Graf durchschaute ihr Bemühen und erklärte ihr: „Sie werden feststellen, daß hier jeder ausschließlich mit seinem Partner beschäftigt ist und selten ein allgemeines Gespräch zustande kommt. Da Sie mich zum Partner haben, Minella, müssen Sie sich wohl oder übel mit meiner Gesellschaft begnügen.“
    „Sehr gern“, gab Minella zurück. „Ich wollte Sie ohnehin bitten, mir von Ihren Pferden zu erzählen. Von Connie weiß ich, daß Sie über rassige Rennpferde verfügen und das Goodwood -Rennen gewonnen haben.“
    „Sind Sie an Pferden ebenso interessiert wie an Gemälden?“ erkundigte sich der Graf.
    „Sehr interessiert“, erwiderte Minella, „obwohl ich noch nie auf einem der großen Rennen war, nur auf Geländejagdrennen auf dem Land, die ich ungeheuer aufregend fand.“
    Wieder entnahm sie seinem skeptischen Blick, daß sie seiner Meinung nach lediglich Interesse an etwas heuchelte, wovon sie nichts verstand. Weil sie sich darüber ärgerte, erwähnte sie die klassischen Rennen, die in diesem Jahr bereits stattgefunden hatten und die ihr Vater alle besucht hatte.
    Er hatte natürlich mit einer illustren Gesellschaft das Royal Ascot besucht, außerdem das Grand National und das Derby, und nach seiner Rückkehr hatte er ihr den Rennverlauf genau geschildert.
    Um ihm eine Freude zu machen, hatte sie sämtliche Rennsportzeitungen gründlich studiert, die zusammen mit der weniger spannenden „Morgenpost“ regelmäßig ins Herrenhaus geliefert wurden.
    Als das Mahl sich seinem Ende zuneigte, war ganz offensichtlich, daß der Graf die Unterhaltung mit ihr interessant fand und ihre Fragen bereitwillig und ausführlich beantwortete.
    Sie fragte ihn unter anderem auch, ob die Wälder in der Nähe des Schlosses ein gutes Jagdrevier seien, und wieder zeigte er sich überrascht, wie gut sie über Fasanen- und Rebhuhnjagd Bescheid wußte. Minella stellte ihrerseits fest, daß sie sich auf dieser Party besser unterhielt, als sie angenommen hatte.
    Es überraschte sie auch, daß die übrigen Gäste allmählich ziemlich laut wurden und offensichtlich dem Wein reichlich zusprachen.
    Ein Diener hatte ihr Champagner eingeschenkt, aber sie hatte nur einmal an ihrem Glas genippt.
    „Wenn Sie keinen Champagner mögen“, sagte der Graf, „kann ich Ihnen auch einen guten Weißwein oder einen roten Bordeaux servieren lassen.“
    „Was ich gern trinken würde“, sagte Minella, „ist Limonade oder einfach Wasser.“
    Er starrte sie entgeistert an. „Ist das Ihr Ernst?“ fragte er ungläubig.
    „Um ehrlich zu sein, habe ich bisher nur selten Champagner getrunken“, sagte sie, „und da ich heute ziemlich müde bin, wäre es sicher ein Fehler, viel zu trinken.“
    Wieder war da dieser zynische, durchdringende Blick in seinen Augen, als sei er sicher, daß sie ihm etwas vormachte.
    Er ließ ihr ein Glas Limonade bringen, während die Gläser der anderen Gäste ständig nachgefüllt wurden und Minella feststellte, daß Connies Gesicht gerötet war und ihr Lachen immer lauter wurde.
    Sie unterhielt sich ausschließlich mit Archie und

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