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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Sarazene, und ich reite Crusader, weil er der einzige ist, der es mit dem Rappen aufnehmen kann.“
    Der Stallbursche sagte nichts, obwohl Minella das Gefühl hatte, auch er wollte Einwände machen.
    Ich werde es ihnen schon zeigen! dachte sie trotzig. Lächerlich, daß sie mir nicht zutrauen, eine gute Reiterin zu sein, nur weil sie mich für eine Revuetänzerin halten.
    An der Seite des Grafen ging sie ins Schloß zurück. Ein Lakai wurde angewiesen, Mrs. Harlow zu rufen.
    Als die Haushälterin die Reitkleidung in ihr Zimmer brachte, war Minella schon ausgekleidet und bereit, die Sachen anzuprobieren.
    Es war ein maßgeschneidertes Reitkleid von Busvine, dem besten Hersteller von Reitkleidung, wie Minella wußte.
    Sic band die gestärkte Halsbinde um, steckte das Haar mit vielen Nadeln auf, wie ihr Vater es gemocht hatte, und setzte den kleinen runden Reithut, den Mrs. Harlow ebenfalls mitgebracht hatte, fest auf den Kopf.
    Die Reitstiefel der Schwester des Grafen waren ihr ein bißchen zu groß, aber recht bequem.
    Als sie sich in Windeseile umgezogen hatte, zog sie noch die weißen Strickhandschuhe an, bedankte sich bei Mrs. Harlow und lief aus dem Zimmer.
    „Es war wie für sie gemacht“, bemerkte Mrs. Harlow zu Rose, die beim Ankleiden geholfen hatte. „Sie wirkt wie eine echte Lady, das muß man ihr lassen.“
    „Kein Vergleich zu den anderen“, meinte Rose. „Wie nett sie zu meinem Baby war!“
    „Bestimmt ist das ihre Masche, um Seine Lordschaft auszunehmen“, behauptete Mrs. Harlow. „Schauspielerinnen sind doch alle gleich. Die stehen einander in nichts nach.“
    Vor der Freitreppe warteten bereits die Pferde, als Minella erschien. Der Graf saß schon im Sattel und hatte einige Mühe, sein Pferd ruhig zu halten. Dessen Ungeduld übertrug sich auch auf Sarazene, der unruhig tänzelte.
    „Sie sollten wirklich ein weniger heftiges Tier nehmen“, äußerte der Graf Bedenken.
    Minella überhörte es, trat neben den Hengst und schwang sich ohne Hilfe des Stallburschen in den Sattel, wie sie es von zu Hause aus gewohnt war. Erst als sie das Bein über den Sattelknopf gehoben hatte, sprang ein anderer Stallbursche herbei und half ihr, den Reitrock ordentlich über den Pferderücken zu breiten.
    Inzwischen tat Sarazene es Crusader nach und drängte darauf, loszugaloppieren. Er zerrte nicht am Zügel, sondern bockte ein wenig, um seinen Freiheitsdrang zu demonstrieren, doch Minella zügelte ihn mit energischer Hand und folgte dann dem Grafen, der vorausritt.
    In ihren kühnsten Träumen hatte sie sich nicht vorgestellt, jemals ein so edles Pferd reiten zu können. Sie war entschlossen, dem Grafen zu beweisen, daß sie mit Sarazene fertig wurde, daß sein Verdacht, sie wolle nur vor ihm aufschneiden, nicht berechtigt war.
    Der scharfe Ritt durch den Park, die tiefhängenden Äste, denen sie ausweichen mußten, erforderten ihre volle Aufmerksamkeit und machten eine Unterhaltung unmöglich.
    Sobald sie freies Gelände erreicht hatten, ließen sie die Pferde galoppieren. Erst eine halbe Meile weiter legten sie eine Rast ein.
    „Wo, zum Henker, haben Sie so fabelhaft reiten gelernt?“ fragte der Graf irritiert.
    Minellas Lachen klang übermütig. „Sie haben geglaubt, ich wollte nur aufschneiden, nicht wahr? Dabei habe ich eher Reiten als Laufen gelernt.“
    „Sie überraschen mich immer wieder. Das gilt auch für Ihr Aussehen. Die fremden Federn, mit denen Sie sich geschmückt haben, stehen Ihnen ausgezeichnet.“ Sein Blick streifte auch ihr aufgestecktes Haar und das flott gebundene Halstuch.
    Danach ritten sie zehn Minuten lang schweigend nebeneinander her.
    „Sie verwirren mich, Minella“, ließ der Graf sich dann wieder vernehmen, „und wirken gleichzeitig sehr anziehend auf mich.“
    „Welche Rätsel gebe ich Ihnen denn auf?“
    „Sie entsprechen in keiner Weise dem, was sie zu sein vorgeben.“
    „Freut mich“, erwiderte sie, „anderenfalls hätte ich Sie längst schon gelangweilt, was bei Ihnen häufig der Fall sein soll.“
    Er blieb ihr eine Antwort schuldig, und sie fuhr mit einem Blick auf das Schloß, das noch in der Ferne zu sehen war, fort: „Wie kann man Langeweile haben, wenn man einen so herrlichen Besitz hat?“
    „Typisch Frau. Geld und gesellschaftliches Ansehen sind für Sie gleichbedeutend mit Glück“, stellte der Graf spöttisch fest.
    Minella schüttelte den Kopf. „So töricht bin ich nicht, aber diese Dinge gehören nun einmal dazu. Geldmangel kann sehr bedrückend

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