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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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seid ihr Engel nicht unsterblich?“
    „Ja sicher, im Prinzip schon, aber unsere menschliche Hülle, in der wir auf der Erde leben, kann natürlich verletzt werden. Na ja, und an den Körper hier habe ich mich schon seit 350 Jahren gewöhnt . Es steckt auch eine Menge Arbeit drin, auch Engel gehen ins Fitness-Studio.“
    Bo konnte ihr nur zustimmen: „Da hast du völlig Recht, um den Körper wäre es wirklich schade. Deine 350 Jahre sieht man dir überhaupt nicht an.“
    „Ja sicher, ich sehe höchstens aus wie 330. Schluss jetzt mit der Flirterei. Komm, lass uns die Seiten wechseln, ich mache die Tür auf und du stellst dich mit dem Messer auf die andere Seite. Ich habe mich übrigens im Labor auch bedient.“
    Sie zeigte Bo eine große Injektionsspritze mit einer langen Nadel.
     
    Auf den ersten Blick war niemand zu sehen, aber die Ausstattung des Raumes bot die nächste Überraschung. Modernste Computer und andere High-Tech-Geräte w a ren das genaue Gegenteil dessen, was sie im Labor gesehen hatten. Auf den Bil d schirmen wurden die Daten der Patienten angezeigt und es gab Kontrollmonitore, auf denen der Gang und alle anderen Räume zu sehen waren. Bo und Sofia wurde schlagartig klar, dass ihre „Besichtigungstour“ nicht unbemerkt geblieben war, v o rausgesetzt, jemand hatte die Monitore kontrolliert. Mitten im Zimmer stand ein B ü cherregal als Raumteiler. Während Bo noch interessiert die Monitore betrachtete, schlich Sofia zum Ende des Regals und späte um die Ecke. Sie schnippte mit den Fingern, winkte Bo herbei und gab ihm ein Zeichen, leise zu sein.
    Hinter dem Regal stand eine weitere Liege mit einem Patienten . Allerdings fehlten hier die medizinischen Geräte, die im Nachbarraum hinter den Betten standen. L e diglich ein Infusionsständer stand neben d em Bett, aber es hing nichts daran. Wer auf dem Bett lag, war nicht genau zu erkennen, weil das Bettlaken bis zur Nasenspi t ze hochgezogen war. Die Augen des Patienten waren geschlossen und er schnarchte laut.
    Bo klatschte in die Hände , ohne dass eine Reaktion erfolgte. Als auch das zweite Mal nichts bewirkte, trat er neben das Bett, riss ruckartig das Laken weg und rief laut: „Aufwachen, Fleischer, genug geschlafen!“
    Noch während das Laken ans Fußende des Bettes flog, sah Bo die Pistole in der Hand. Fleischer hatte sich blitzschnell aufgerichtet und zielte mit der Waffe genau auf Bos Kopf. Sein Zeigefinger spannte sich um den Abzugshahn, noch ein Millim e ter und die tödliche Kugel würde aus dem Lauf geschossen kommen. Bo warf sich zur Seite und im selben Moment schrie Fleischer laut auf, die Kanüle einer Injekt i onsspritze hatte sich in sein Handgelenk gebohrt. Während sie nochmals zustieß, riss Sofia mit der anderen Hand die Pistole an sich, wobei sich ein Schuss löste, der Bo knapp verfehlte. Vor lauter Schreck ließ sie die Waffe fallen, wodurch noch ein Schuss losging und ihr den Absatz des rechten Schuhs wegsc hoss. Sofia geriet ins Wanke n und hielt sich am Bettgestell fest, um nicht gänzlich umzufallen. Fleischer schrie vor Schmerz laut auf, weil Sofia immer noch mit einer Hand die Spritze fes t hielt, die tief in seinem Arm steckte. Er versuchte sich mit dem anderen Arm zu b e freien und zerrte vergeblich an Sofias Hand . Weil sie immer noch nicht losließ, holte er aus und schlug nach ihrem Kopf. Er erwischte sie genau in d em Moment , als sie sich hochzog und in seine Reichweite geriet. Der Schlag war ein Volltreffer, Sofia ließ los, kippte nach hinten weg und krachte mit dem Rücken gegen das Regal. Inzw i schen hatte sich Bo wieder aufgerappelt. Als er sich zur Seite geworfen hatte, um dem Schuss auszuweichen, war er mit dem Kopf vor die Wand geprallt und hatte für ein paar Sekunden die Besinnung verloren. Nun war er wieder zu sich gekommen, hatte aber noch leichte Sehstörungen. Er sah wie durch einen Schleier, wie Fleischer die Beine aus dem Bett schwang und sich bückte, um die Pistole aufzuheben. Die Waffe lag einen Met er vom Bett entfernt und er streckte den Arm danach aus. Als sich seine Hand um den Griff schloss, schrie er abermals so laut, dass es Bo in den Ohren schmerzte. Der Absatz von Sofias unbeschädigtem Schuh hatte sich in seinen Handrücken gebohrt. Fleischer hob den Kopf und sah gerade noch, wie eine Faust auf ihn zugeflogen kam . Dann wurde alles um ihn herum still und dunkel.
     
    „Das war ja voll auf die Zwölf, gratuliere. Man könnte fast meinen, du hättest auch schon mal Box-Training

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