Geliebte Teufelin
zusammen, prosteten sich zu und tranken. Plötzlich hatte er eine Idee: Mal sehen, wie sie darauf reagiert.
„ Wollen wir Brüderschaft trinken? Ich meine, wir duzen uns einfach so, ohne die nötigen Formalitäten erledigt zu haben.“ Er schaute sie erwartungsvoll an. Sie sah einen Moment verblüfft aus oder vielleicht sogar verärgert? Er wusste nicht recht, wie er ihren Gesichtsausdruck interpretieren sollte.
Dann lachte sie, „Du willst bloß knutschen, gib´s zu. Aber nur ausnahmsweise, weil du heute Geburtstag hast.“ Sie streckte ihm den Arm mit dem Glas entgegen. Einen Moment zögerte er, mit dieser Reaktion hatte er nicht wirklich gerechnet. Dann streckte auch er den Arm aus und beide umschlangen ihre Unterarme. Nachdem sie getrunken hatten, küsste ihn doch tatsächlich Heidi Klum auf den Mund. Er war vö l lig platt und wieder hatte er das unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden. Heidi schaute ihn mit einem leichten Grinsen an. „Na, hat es geschmeckt?“
„Was, wie bitte?“ Passiert das wirklich? Die Situation begann ihn langsam zu überfo r dern. Erst Sandra Bullock mit dem Telegramm, dann küsste ihn Heidi Klum. B e stimmt klingelt gleich der Wecker und ich wache auf .
„Hat dich der Kuss so umgehauen oder hat er nicht geschmeckt. Ich habe doch ke i nen Mundgeruch, oder?“ Sie tätschelte seine recht e Wange.
„Hallo, lebst du noch oder muss ich dich wiederbeleben?“
Diese Berührung brachte Cornelius wieder in die Realität zurück. „Entschuldige bi t te, ich war einen Moment geistig weggetreten. Was hast du gesagt?“
„Ich habe dich gefragt, ob der Kuss geschmeckt hat. Na und, hat er oder hat er n icht? “
„Ehrlich gesagt, ich war so verblüfft, dass du mich tatsächlich geküsst hast, dass ich auf den Geschmack nicht geachtet habe. Dafür war der Kuss auch zu kurz.“
„Na dann komm her, du. Das ist aber wirklich nur, weil du Geburtstag hast. Und pass jetzt besser auf, ja!“ Sie nahm ihm sein Glas aus der Hand , stellte beide Gläser auf die Arbeitsplatte, dann ging sie auf ihn zu und umarmte ihn. Ihr Körper schmiegte sich eng an ihn und ihre Lippen berührten seinen Mund. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, diesmal wollte er es bewusst genießen. Der Kuss war lang und intensiv und er meinte auch kurz ihre Zungenspitze zu sp ü ren. Dann war es aber vorbei und er öffnete vorsichtig die Augen. Er hatte immer noch Angst, aus einem Traum zu erwachen.
„Na, was sagst du?“ Sie umarmte ihn immer noch und ihr Gesicht war so nahe, dass er sie nur unscharf sah.
„Könnten wir vielleicht nochmal, ich bin mir immer noch nicht ganz sicher.“ Er hatte sich wieder gefangen und wurde langsam übermütig.
„Na, nun ist aber gut, wir wollen es mal nicht übertreiben ! “, sagte sie gespielt entrü s tet und drückte ihn energisch von sich. „Außerdem habe ich noch einen Termin und muss mich verabschieden.“ Plötzlich hatte sie das Telegramm in der Hand und hielt es ihm vor die Nase.
„Du musst noch den nächsten Namen auf den Brief schreiben“.
Den Brief hatte er ganz vergessen. Ja, richtig, ich darf mir ja noch andere Gäste wünschen. Könnte ich nicht einfach noch einmal Heidi Klum eintragen. Mal sehen, was dann passiert, o der soll ich lieber… ?
Er nahm den Kugelschreiber, schrieb einen Namen auf und gab Heidi den Brief z u rück. „Ich habe mich sehr über deinen Besuch gefreut, schade, dass du schon gehen musst.“ Er war gespannt, was jetzt passieren würde. Musste auch sie noch zur Toile t te und kam der nächste Besuch wieder aus dieser Tür? Sie berührte mit dem rechten Zeigefinger ihre Lippen und drückte dann den Finger auf seinen Mund.
„Einen Abschiedskuss gibt es nicht mehr, genug ist genug. Viel Spaß noch und noch viel interessante Gäste. Du kannst mir mal eine Mail schreiben, wie der Rest des T a ges war.“ Mit diesen Worten ging sie zur Wohnungstür, zögerte kurz und gab ihm dann doch noch einen flüchtigen Abschiedskuss auf die rechte Wange. Im nächsten Augenblick war sie auch schon hinausgegangen und in der Aufzugstür verschwu n den.
Er musste sich dringend hinsetzen und verschnaufen, dies war der aufregendste G e burtstag seines Lebens. Er trank beide Gläser leer, Heidis Glas mit besonderem G e nuss, am Rand klebten noch ihre Lippenstiftreste. Auf einmal verspürte er selbst das dringende Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen. Nachdem er sich erleichtert hatte, untersuchte er den ganzen Raum, konnte aber nichts
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