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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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stieß ihn dabei leicht mit dem Knie an.
    Luzifer nickte dem Herrn zu, der neben Cornelius saß. Er trug einen, wie Cornelius fand, teuer aussehenden dunkelgrauen Designer-Anzug.
    Der Typ hat einen Geschmack wie ein Rindviech , dachte Cornelius beim Anblick seiner bunt-geblümten Krawatte, die so gar nicht zu dem edlen Anzug passte. Sein Alter schätzte er auf etwa 45 und aus irgendeinem Grund war er ihm unsympathisch.
    Nachdem Luzifer auffällig gehüstelt und ihn nochmals eindringlich angesehen hatte, erhob er sich halb von seinem Stuhl und deutete eine Verbeugung an.
    „Ich äh… muss äh… sagen, dass der heutige Tag der… aufregendste in meinem L e ben ist. Entschuldigen sie bitte meine Nervosität… ja, was soll ich noch sagen? Ach ja, ich äh, soll mich ja vorstellen. Mein Name ist Herbert Bruchhagen, ich arbeite für dpa, eine große deutsche Presseagentur.“
    Der neben ihm Sitzende ergriff ohne Aufforderung das Wort: „Jetzt bin ich wohl dran. Gestatten, Ernst Wilhelm von Bergheim, ehemaliger Sprecher der Bundesregi e rung. Im Gegensatz zu Herrn Fischer habe ich das Amt seiner Zeit nicht abgelehnt. Seit zwei Jahren bin ich Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den USA und ich muss sagen, ohne angeben zu wollen, ich verstehe mich sehr gut mit dem Präsidenten. Wir spielen regelmäßig Golf miteinander und…“ er wurde von Luzifer durch ein lautes Husten unterbrochen.
    „Herr von Bergheim, ich denke, das genügt erst einmal. Die Übrigen möchten sich ja auch noch vorstellen. Wir machen mit unseren Gästen auf der anderen Tischseite weiter: Monsignore, bitte!“
    Der Ang esprochene war ein ca. siebzig- jähriger, grauhaariger Mann in einem langen schwarzen Priestergewand. An einer Halskette trug er ein auffälliges silbernes Kreuz und am Ringfinger der rechten Hand einen nicht zu übersehenden goldenen Ring. Er erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl, deutete eine Verbeugung an und verzog dabei das Gesicht, als habe ihm diese Bewegung große Anstrengung und Schmerzen bereitet. Cornelius dachte bei seinem Anblick: Aus welchem Priester-Altersheim haben sie den denn geholt. Gleich sagt er bestimmt, ich hab Rücken. Umso erstaunter war er über den Tonfall seiner Stimme, die eher wie die eines wesentlich Jüngeren klang.
    „Liebe Anwesenden, gestatten sie mir diese allgemeine Anrede. Ich wüsste nicht, wen ich zuerst nennen sollte, ohne ein anderes Mitglied dieser Versammlung zu brüskieren. Ich bin Kardinal Ernesto Calderoni aus Rom, zweiter Vorsitzender der Glaubenskongregation. Ich möchte Herrn Luzifer zustimmen: Diese Versammlung ist ein wirklich historisches Ereignis, von dem die Menschen noch in Jahrhunderten reden werden, sofern die Menschheit noch solange überlebt.“
    Als letzter war Uriel an der Reihe, der sich zu seiner vollen Größe erhob und der Reihe nach alle am Tisch Sitzenden anschaute.
    „Dass ich ein Engel bin, haben mir ja wohl alle sofort angesehen, obwohl ich meine Flügel unter dem Gewand versteckt und mich möglichst unauffällig gekleidet habe. Das mit den Flügeln war natürlich nur ein Scherz. Wir haben genauso wenig Flügel wie die Teufel Hörner. Auf der Erde werde ich wohl trotzdem nie unerkannt spazi e ren gehen könn en, außer ich ziehe Jeans an und setze eine Sonnenbrille auf.“
    Als er die teilweise amüsierten Blicke der Übrigen sah, fuhr er mit ernsterer Stimme fort: „Mein Herr, Gott Vater, der Allmächtige hat mich beauftragt, euch zu grüßen und euch zu versichern, dass er diese Unterredung sehr aufmerksam verfolgen wird.“
    Cornelius fragte sich, ob es wohl so eine Art göttliche Abhöranlage in seinem Haus gäbe oder ob vielleicht Uriel eine kleine Geheimkamera in seinem Gewand versteckt haben könnte. Doch dann s chob er diese Gedanken beiseite. I ch glaube, ich sehe schon wieder Gespenster, wie damals bei Luzia in der Bar.
    Nachdem sich jeder vorgestellt hatte, lud Luzifer zum Essen ein und außer Luzia, Cornelius und Uriel schienen auch alle großen Appetit zu haben. Luzifer hielt sich diesmal sehr zurück, was Cornelius, in Luzias Ohr geflüstert, kommentierte: „Er will wohl in Uriels Gegenwart nicht unangenehm auffallen.“
    Nach etwa einer Stunde wurde das Mahl beendet und Luzifer schlug einen kleinen Verdauungsspaziergang an der frischen Luft vor. Kardinal Calderoni  wollte lieber sitzen bleiben, da ihm jeder Schritt schwer fiel. Uriel blieb ebenfalls im Haus, um ihm Gesellschaft zu leisten.
    Draußen vor dem Haus nahm Cornelius

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