Geliebte Teufelin
Scherz.“ Cornelius hob beschwichtigend die Hand, kon n te sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
„Wir sind aber ganz vom Thema abgekommen. Ich wollte eigentlich von Luzifer wissen, was für eine geheimnisvolle Versammlung gleich (er sah auf die Uhr) ich meine, in fünf Minuten stattfinden wird.“
„So spät ist es schon, meine Güte, ich muss mich noch umziehen und schminken. Wenn ich eher gewusst hätte, dass noch Besucher kommen, hätte ich gar nicht erst den Jogginganzug angezogen.“
Sie sah ihren Vater an. „Welcher Stil wird denn gewünscht? Eher seriös und dezent oder mehr sexy?“
„Bloß nicht sexy“, Luzifer schüttelte den Kopf, „es ist auch ein Vertreter des Vatikans dabei.“
„Was, ein Vertreter des Vatikans?“ Cornelius war vollends verblüfft.
„Nu guck nicht so dumm, wir haben keine Zeit mehr für lange Erklärungen. Wenn alle Gäste da sind, wird dir schon klar werden, worum es geht. Du solltest dir vie l leicht auch noch etwas anderes anziehen. Ich hoffe, du hast nicht nur Jeans und Hemden dabei.“
Cornelius stand auf und ging zur Treppe ins Obergeschoss.
„Ich glaube, ich habe noch eine dunkle Hose und ein Sakko im Schrank. Ein weißes Hemd und eine Krawatte müssten auch da sein.“
„Na dann beeile dich bitte, ich höre schon den ersten Wagen vorfahren“, sagte Luz i fer mit einem Blick zum Fenster.
Auf halber Treppe schaute Cornelius durch ein Fenster im Treppenhaus. Er sah einen dunklen Wagen, der gerade von der Landstraße auf den Feldweg zu seinem Haus abgebogen war. Er war noch ungefähr 500 Meter weit entfernt und Luzifer konnte ihn unmöglich schon gehört haben, zumal alle Fenster im Haus geschlossen waren. Andererseits hatte er Cornelius aus fast zwei Kilometern Entfernung im Wald en t deckt. Wahrscheinlich hatte er nicht nur Augen wie ein Adler, sondern auch Ohren wie ein Luchs.
Oben angekommen hörte er Luzia in ihrem Zimmer hin und herlaufen und leise vor sich hin fluchen. Er steckte den Kopf durch die Tür, auf Bett und Fußboden lagen alle möglichen Kleidungsstücke wild durcheinander. Luzia wühlte in einem Koffer und knurrte: „Ich habe nichts anzuziehen, überhaupt nichts. Wenn ich das eher gewusst hätte…“
Cornelius klopfte vorsichtig an die Tür. „Darf ich hereinkommen?“
Statt einer Antwort bekam er ein Kleidungsstück ins Gesicht. Er sah sich das Wur f geschoss mit glänzenden Augen an, es war ein schwarzer Spitzen-BH.
„So etwas Schönes hat mir noch keine Frau ins Gesicht geworfen. Darf ich das als Andenken behalten?“
„Cornelius, ich habe im Moment keine Zeit für deine Scherze. Sag mir lieber, was ich anziehen soll. Ich habe überhaupt nichts Passendes dabei.“
Cornelius betrachtete das Durcheinander im Zimmer und schüttelte den Kopf. „I r gendwie seid ihr Frauen doch alle gleich. Ihr stöhnt immer, dass ihr nichts anzuzi e hen habt, selbst wenn der Kleiderschrank bis zum Platzen voll ist. Kannst du dir nicht etwas selbst… zusammen… äh…“ Er wusste nicht recht, wie er es ausdrücken sollte. Zaubern wie Harry Potter konnte sie ja angeblich nicht.
„Nein, kann ich nicht. Ich kann kein Kleidungsstück aus dem Nichts erschaffen. Das einzige was ich kann, ist Sachen, die ich am Körper trage, zu verändern. Größe, Farbe und so.“
Cornelius schaute auf den BH in seiner Hand. „Du meinst zum Beispiel, den BH der Körbchen-Größe anpassen.“ Luzia nickte nur und suchte weiter.
Als Cornelius beiläufig aus dem Fenster schaute, bemerkte er zwei weitere Fahrze u ge, die sich dem Haus näherten.
„Dir wird schon etwas einfallen, ich muss mich auch noch umziehen. Es sind schon drei Autos vorgefahren.“ Mit diesen Worten ließ er Luzia in ihrem Chaos alleine und ging in sein eigenes Schlafzimmer. Als er nach fünf Minuten die Treppe hinunter ging, betrat gerade einer der Gäste das Haus.
Cornelius konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, weder Gesichtszüge noch sonstige Körpermerkmale ließen einen eindeutigen Schluss zu. Die Person war groß, Cornelius schätzte sie auf etwa 1,95 Meter, schlank und in ein bodenlanges weißes Gewand gekleidet. Sie hatte sehr weiche Gesichtszüge und lange blonde Haare, die offen über ihren Schultern hingen. Cornelius wusste instin k tiv, dass es sich um einen Engel handeln musste. Seine ganze Erscheinung hatte e t was Leuchtendes, Strahlendes und seine Aura erfüllte den gesamten Raum. Luzifer begrüßte den Gast mit einer leichten Verbeugung
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