Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
ein paar Tropfen, die ihm ins Gesicht gespritzt waren, und führte ihn zu seinen Lippen.
»Mmmm … gar nicht schlecht«, machte er sich über sie lustig.
Eileen betrachtete immer noch ihr persönliches Scheusal, den Dämon der Hölle, ihren Todesengel.
»Ich bevorzuge deines«, antwortete Caleb schließlich und machte einen Schritt auf sie zu. »Komm her.«
Eileen schüttelte den Kopf und sah ihn voller Entsetzen an.
»Wag es nicht«, sagte sie mit dünner Stimme und wich einen Schritt zurück.
»Hab keine Angst vor mir. Nicht mehr. Jetzt weiß ich, dass du unschuldig bist, ich werde dir nicht wehtun.«
Eileen entspannte sich, erwiderte trotzdem prompt: »Findest du nicht, dass es dafür zu spät ist? Komm ja nicht näher. Und verzieh dich aus meinem Kopf.« Sie hob die Hände zu den Schläfen.
Nervös blickte sie sich nach allen Seiten um und fand den Metallständer als mögliche Waffe. Sie ergriff ihn mit beiden Händen und stellte ihn zur Verteidigung zwischen sich und Caleb, als wäre er eine Lanze.
»Werde ich mich in eine von euch verwandeln?« Hasserfüllt sah sie ihn an. »Du hast mich gebissen … Ihr seid Vampire.«
»Du wirst dich nicht verwandeln, Eileen«, klärte Caleb sie auf und hob beschwichtigend eine Hand.
»Schau an, schau an, was für eine Kämpferin …«, ertönte Cahal.
»Halt die Klappe«, erwiderte Caleb trocken und ohne den Blick von Eileen abzuwenden.
»Wie lange habe ich geschlafen, seitdem …?« Es fiel ihr schwer, darüber zu sprechen, was passiert war.
»Circa sechs Stunden«, lautete Calebs Antwort.
Eileen zog ihre Lippe leicht nach oben, als plante sie etwas. Sie spürte einen vor Wut und Zorn brodelnden Vulkan in ihrem Innersten.
»Worüber machst du dich lustig, Eileen?«
»Raus aus meinem Kopf, habe ich gesagt …«, schrie sie ihn an, die geröteten Augen weit aufgerissen.
»Caleb …«, sagte Daanna. Sie sah, dass Eileen sich beruhigen musste. Wenn Caleb ihr erlaubte, telepathisch mit ihr zu sprechen …
»Nein«, erwiderte ihr Bruder.
Caleb runzelte die Stirn. Er sollte nicht in ihre Gedanken eindringen, hatte sie gesagt? Was glaubte sie, mit wem sie redete? Er konnte mit ihr tun, was er wollte. Seitdem er sie durch das Fenster ihres Hauses gesehen hatte, war Eileen zu seinem Eigentum geworden. Unter anderen Umständen hätte er ihr bereits gezeigt, wer das Sagen hatte. Okay, das hatte er bereits getan, fiel ihm bedauernd ein. Doch so konnte er sich ihr gegenüber nicht mehr verhalten. Nicht nach dem, was passiert war und was er entdeckt hatte. Es ging einfach nicht mehr.
»Was wirst du damit anstellen? Du glaubst doch nicht etwa, dass wir mit dir kämpfen wollen«, fragte Cahal amüsiert.
»Kämpfen?«, wiederholte Eileen und umklammerte die Metallstange fester. »Nein, du arbeitsloser Playboy. Ich werde nicht kämpfen.«
Cahal versteifte sich plötzlich, und Menw und Daanna warfen die Köpfe in lautem Gelächter in den Nacken.
»Du würdest mir gefallen«, sagte Daanna nickend.
Eileen warf ihr einen verächtlichen Blick zu, den Daanna ignorierte. Sie lachte weiterhin.
Warum verhielten sich alle so, als ob das, was sie ihr angetan hatten, nicht schrecklich war? Warum waren sie so ruhig? Sie hatten vielleicht die Macht, doch der Überraschungseffekt war auf ihrer Seite.
Caleb zögerte einen kurzen Moment, ehe er sich wieder in ihre Gedanken begab (obwohl sie es ihm verboten hatte), um herauszufinden, was sie vorhatte. Ein paar endlose Sekunden, die ihm nicht ausreichten, um Eileen zurückzuhalten, als sie über das Sofa sprang, zum verdunkelten Fenster rannte und den Metallständer gegen die Scheibe warf.
Die Scheibe zersplitterte und ließ das Sonnenlicht ins Haus eindringen.
Überrascht von der Kühnheit der jungen Frau versteckten sich die vier Vanir hinter der Bar der Wohnküche. Die Sonnenstrahlen fielen nicht bis dorthin, auch wenn sie den riesigen Salon ausleuchteten.
Das Mädchen musste mit viel Kraft geworfen haben, damit diese Scheiben so schnell zerbarsten, außerdem hatte die Kleine es sehr geschickt angestellt herauszufinden, wie lange sie schon hier war. Sechs Stunden, hatte Caleb gesagt. Als sie angekommen waren, war es noch nicht einmal vier Uhr morgens. Also war sie davon ausgegangen, dass es jetzt etwa elf Uhr sein dürfte.
Eileen schirmte die Augen mit dem Handrücken ab und versuchte durch halb geöffnete Augen zu erkennen, wo sie sich befand. Als ihre großen Katzenaugen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, stützte sie
Weitere Kostenlose Bücher