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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Telefonnotiz überreichte. Ein Party-Service hatte wegen einer noch offenen Rechnung angerufen. Abbey runzelte die Stirn. Sie hatte angenommen, die Rechnung sei schon vor Wochen beglichen worden. Also überprüfte sie als Erstes die Kontoauszüge von Support Systems. Kalter Schweiß zog über ihre Haut, als sie die ausgewiesenen Beträge sah. Ihr Unternehmen wirtschaftete nur noch mit roten Zahlen.
    Als sie Drew danach fragte, reagierte er äußerst ungehalten.
    „Es ist nicht meine Schuld, dass du dir nicht über die finanzielle Lage der Firma im Klaren bist. Du solltest dir die Auszüge vielleicht öfter mal anschauen.“
    Seine Aggressivität überraschte sie. „Schon, aber ich wusste nicht, dass es so schlimm steht. Wie ist das möglich?“
    „Die Betriebskosten sind rasant gestiegen, und wir schleppen eine ganze Reihe von Kunden mit, die noch immer nicht bezahlt haben.“
    „Gib mir die Rechnungen“, sagte Abbey. „Ich sehe zu, dass Zahlungserinnerungen rausgehen.“ Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie nicht besser über die Liquidität der Firma Bescheid wusste.
    Zurück in ihrem Büro, nahm sie sich vor, demnächst einen Abend über den Büchern zu sitzen, um sich auf den aktuellen Informationsstand zu bringen und herauszufinden, wo und wann was falsch gelaufen war. Noch vor wenigen Monaten war es Support Systems glänzend gegangen. Die Vergrößerung schien mehr Probleme gebracht zu haben als angenommen. Seltsam, dass sie rote Zahlen schrieben, wenn die Firma selbst mit dem zusätzlich eingestellten Personal die vielen Aufträge kaum bewerkstelligen konnte.
    Da sie sich mit säumigen Kunden auseinanderzusetzen hatte, blieb ihr kaum Zeit, sich über das Treffen mit Nikolai Arlov Gedanken zu machen. Aber auf dem Weg zu der Londoner Firmenzentrale von Arlov Industries wurde ihr bewusst, dass sie vielleicht nicht mit Nikolai zu tun haben wollte, Support Systems aber tatsächlich jeden Kunden brauchte, den sie bekommen konnten. Von daher verabscheute sie Nikolai umso mehr, dass er die geschäftliche Verbindung nutzte, um ein Treffen mit ihr zu erzwingen. Er war wirklich der allerletzte Mensch auf Erden, den sie wiedersehen wollte.

5. KAPITEL
    Abbey wartete in dem eleganten Empfangsbereich und war sich bewusst, dass sie genau unter die Lupe genommen wurde. Zwei der Frauen, die sie so forschend musterten, kannte sie bereits von der Modenschau – Olya und Darya.
    Nun, sie war auch nur ein Mensch – und somit neugierig. Sie hatte sich im Internet über Nikolai Arlov kundig gemacht und war erstaunt gewesen, wie viel man über einen Menschen schreiben konnte, ohne wirkliche Fakten zu nennen. Über seinen Hintergrund erfuhr man so gut wie nichts, dafür erging man sich in Bewunderung für das Trio der drei russischen Schönheiten, seine persönlichen Assistentinnen, und sprach von ihnen als seinem „Harem“. Sveta, Olya und Darya hatten alle die bestmögliche Ausbildung genossen und waren hoch qualifiziert für die Positionen, die sie in seinem Wirtschaftsimperium besetzten. Ihre Schönheit gab Anlass zu unzähligen Spekulationen über das Verhältnis zwischen ihnen und ihrem mächtigen Arbeitgeber, vor allem, da einige von Nikolais Exfreundinnen sich beklagt hatten, dass sie mit dem Trio um seine Aufmerksamkeit buhlen mussten.
    Wenige Minuten später wurde Abbey in das große Büro geführt, in dem Nikolai sie zusammen mit seinen Assistentinnen begrüßte. „Deine Pünktlichkeit ist anerkennenswert.“
    Aufgewühlt durch die Wirkung, die allein sein Anblick auf sie hatte, gesellte sich zu ihrer Nervosität die Befürchtung, dass man ihr ihre Empfindungen ansehen würde. Sie lief rot an und schalt sich still, dass sie sich benahm wie ein albernes Schulmädchen, wenn es hier doch um ein wichtiges geschäftliches Meeting ging. Als dann noch die unwillkommenen Bilder der letzten Nacht auf sie einstürzten, traten Schweißperlen auf ihre Oberlippe.
    „Alles, was in diesem Raum besprochen wird, ist absolut vertraulich“, warnte er sie.
    „Natürlich“, erwiderte sie.
    Er stellte noch seine Assistentinnen vor, bevor er sie entließ, und Abbey fühlte sich mehr als erleichtert, nicht mehr Objekt der unerbittlichen Musterung von drei durchdringenden weiblichen Augenpaaren zu sein.
    Dafür betrachtete Nikolai sie jetzt anerkennend. Der schwarze Hosenanzug und die blassgelbe Seidenbluse konnten als die übliche Geschäftskleidung gelten, doch Abbey trug die Sachen mit kühler Eleganz. Die rote Mähne hatte

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