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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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streifen.
    Ein beinahe schmerzhaftes Verlangen durchströmte ihn. Er wollte seine braunen Hände um die sahneweißen Hügel legen und sich satt sehen an dem Kontrast zwischen dunkler und heller Haut. Fast konnte er das weiche Fleisch mit seinen Fingern fühlen.
    Als Kathryn sich den Säugling an die andere Brust legte und Guy die milchfeuchte Brustspitze sah, hätte er beinahe laut aufgestöhnt. Heiß und drängend strömte ihm das Blut in die Lenden.
    Die Kleine schlief schneller ein, als es ihrer Mutter recht war.
    Guy neigte sich nieder, schob seine Hände unter das Kind und streifte dabei mit den Fingerknöcheln Kathryns Bauch. Ihr stockte der Atem vor Erregung; trotzdem wollte sie instinktiv protestieren, als Guy seine Tochter hochhob. Ein Blick aus seinen silbergrauen Augen genügte jedoch, um ihren Widerspruch im Keim zu ersticken.
    Kathryn bedeckte ihre Blößen rasch wieder und sah zu, wie Guy Brenna in die Wiege zurücklegte. Was würde er wohl als nächstes tun? Ihr Herz hämmerte wild. Würde er gehen? Würde er bleiben? Und was wäre ihr eigentlich lieber?
    Nachdem er die Kleine zu seiner Zufriedenheit verpackt und zugedeckt hatte, richtete er sich auf und drehte sich um. Einen Moment, eine scheinbare Ewigkeit lang sprach oder bewegte sich niemand. Guy und Kathryn starrten einander an, und dann tobte die Schlacht aufs neue.
    Guy lächelte spöttisch über die argwöhnische Miene seiner Gemahlin. „Was!" höhnte er. „Wollt Ihr mich denn nicht ange-messen begrüßen, nachdem wir nunmehr endlich allein sind?
    Eure Haltung erscheint mir in der Tat recht eigenartig, Madam. Ich hatte gedacht, Ihr hättet mich vermißt." Sein Lächeln wurde immer böser. „Oder könnte es etwa sein, daß Ihr den Eurem Gemahl zustehenden Willkomm bereits einem anderen Mann geboten habt?"
    „Ich nehme an, mit dem anderen Mann meint Ihr Roderick", sagte sie kühl.
    „Ah ja, Roderick. Jetzt, da Ihr ihn erwähnt, Liebste, muß ich gestehen, daß es mich kaum verwundert hat, ihn so bequem in meinem Haus untergebracht zu finden - mit meiner Gemahlin als zuvorkommendste Bedienung."
    „Herrgott!" rief sie wütend aus. „Er ist doch eben erst eingetroffen. Ich habe ihm nur die Gastlichkeit und Fürsorge angedeihen lassen, die ich jedem anderen Verwundeten auch geboten hätte."
    Sie erregt sich so überzeugend. Sie ist so rechtschaffen beleidigt. Ist ihre Empörung echt oder nur gespielt? fragte sich Guy.
    „Ach ja? Und welche Fürsorge habt Ihr Eurem Gatten angedeihen lassen, dessen Herz verwundet ist, weil Ihr ihn zugun-sten eines anderen ignoriert?"
    „Euch ignorieren! Ein verwundetes Herz! Herr, Euer Herz trägt einen eisernen Panzer! Muß ich Euch daran erinnern, daß Ihr Euch aus diesem Gemach zurückgezogen habt und nicht hierher zurückgekehrt seid?"
    „Und muß ich Euch daran erinnern, daß Ihr meine Gattin seid? Es ist mein Recht, zu beanspruchen, was mir gehört - und das werde ich jetzt auch tun."
    Zornbebend sprang Kathryn auf. Der Earl hatte sich nicht geändert; er war so überheblich wie eh und je. Sie versuchte, an ihm vorbeizuschreiten, doch er packte sie und zog sie so fest zu sich heran, daß ihre und seine Hüften zusammenstießen.
    Und danach konnte Kathryn nur noch fühlen, wie ungeheuer erregt er war.
    Sie zitterte vor Verlangen, obwohl alles in ihr die verräterischen Reaktionen ihres Körpers verleugnen wollte. Es war so lange her, seit sie Guy zum letztenmal gesehen hatte und seit er sie so umarmt hatte. Doch sie sehnte sich nach seiner Zärtlichkeit, nach einem Zeichen seiner Zuneigung, und sei es auch noch so klein. In seinen Augen vermochte sie indessen dergleichen nicht zu entdecken; sie sah ausschließlich das harte Licht der Leidenschaft.
    „Tragt Eure Wollust anderswohin, edler Earl. Wie wäre es mit London und dem letzten Bett, in dem Ihr gelegen habt? Am Hof wird es doch gewiß eine Frau geben, die nicht gar so heikel ist wie ich."
    Er faßte Ihre Arme fester und starrte ihr in die Augen. Einen Wimpernschlag lang meinte sie, in seine Seele blicken zu können und dort die gleichen Qualen zu entdecken, die auch sie marterten.
    „Seit jenem lange vergangenen Tag in Ashbury, an dem ich Euch zum erstenmal sah, habe ich bei keiner anderen Frau mehr gelegen. Erfreut Euch das, Liebste?"
    Diese Eröffnung verschlug Kathryn die Sprache.
    „Ihr seid diejenige, die mich in meinen Träumen verfolgt, die das Feuer in mir entfacht und die eine grenzenlose Leidenschaft in mir entflammt. Ihr bewegt Euch

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