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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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nicht mehr ständig an ihrer Seite zu wissen war der einzige Wermutstropfen, der Eloises Glück trübte. Cubert würde bei nächster Gelegenheit zu der Insel segeln und die Nachricht vom Tod Flynns überbringen. Ryan schmerzte der Gedanke, wie sehr Betty trauern würde, aber es war die beste Lösung. Was er selbst schließlich aus seinem weiteren Leben machen würde, wusste Ryan noch nicht. Erst musste er die Sache mit seinem Vater klären. Nein, halt, zuerst galt es, etwas anders, etwas viel, viel Wichtigeres zu erledigen …
     
    Eloise sah bezaubernd aus, und die Männer und Frauen, die den Mittelgang der Kirche säumten, hielten ehrfurchtsvoll die Luft an. Hatte sie sich damals bei der bevorstehenden Hochzeit mit David Morgan für ein schlichtes Kleid aus eierschalenfarbenem Brokat entschieden, so trug sie heute ein Gewand aus reiner, weißer Atlasseide, bestickt mit Hunderten von kleinen, schimmernden Perlen. Während Eloise am Arm Trelawnys auf den Altar zuging, nahm sie niemanden um sich herum wahr. Der Einzige, den sie sah, war Ryan, der ihr am Ende des Ganges erwartungsvoll entgegenblickte. Nie zuvor hatte sie sich so unbeschwert und leicht gefühlt. Vor dem Altar legte William Trelawny Eloises Hand in Ryans, und Eloise bemerkte, wie eiskalt seine Hand war und dass sie leicht zitterte. Der Priester begann mit seiner Litanei, aberdie Worte rauschten an Eloises Ohren vorbei. Sie nahm erst wieder Ryans lautes und festes »Ja« wahr, und sie sagte nicht weniger fest ihr «Ja«. Dann legte der Priester ihre Hände ineinander, und sie waren Mann und Frau.
    Natürlich mussten Ryan und Eloise die Ehe in England noch beglaubigen lassen, weil Ryan offiziell als tot galt und keine Papiere hatte, aber das war den beiden im Moment gleichgültig. Sie hatten vor den Augen Gottes versprochen, sich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod sie scheiden würde, und das war das Einzige, was zählte.
    Sir Trelawny und Isobel hatten es sich nicht nehmen lassen, für das Brautpaar einen Empfang in ihrem Haus auszurichten. Es wurde Champagner ausgeschenkt, und köstliche kleine Häppchen standen zum Verzehr bereit. Eloise zwinkerte Ryan wissend zu, als sie bemerkte, wie einige von Ryans einstiger Mannschaft die Champagnergläser unbeholfen in den Händen hielten und skeptisch an dem perlenden Getränk nippten.
    »Ich glaube, sie hätten lieber einen Becher Rum«, sagte Eloise und suchte nach Isobel, um sie zu bitten, ein paar Flaschen Rum auszuschenken.
    Nach einer Ansprache des Gouverneurs spielten drei farbige Männer zum Tanz auf, und Eloise stellte erstaunt fest, wie gut Ryan tanzen konnte. Sie war sicher, das war nicht das Einzige, was sie künftig an ihrem Gemahl entdecken würde und was so gar nicht zu so einem rauhbeinigen Piraten passen wollte. Sobald es schicklich war, zog Ryan Eloise beiseite und deutete mit dem Daumen nach oben. Eloise verstand und nickte. Von den Gästen unbemerkt, schlichen sie in Eloises Zimmer. Kaum, dass die Tür hinter ihnen geschlossen und verriegelt war, konnten sie ihre Leidenschaft nicht mehr zügeln.Wild pressten sich ihre Lippen aufeinander. Ryan hörte nicht auf, Eloise zu küssen, während seine Finger die Schnürung ihres Kleides lösten und es sachte über ihre Schultern streiften. Seine Hände schlossen sich um ihre Brüste und streichelten sanft die Knospen, die sich erwartungsvoll seinen Berührungen entgegenstreckten.
    »Keine Bedenken mehr, mich zu entehren?«, flüsterte Eloise neckisch zwischen zwei Küssen. »Unsere Ehe ist vor dem britischen Gesetz noch nicht gültig …«
    »Sag, dass ich aufhören soll, dann tue ich es.« Seine Stimme war lediglich ein heiseres Flüstern. »Aber sag es jetzt …«
    »Wehe, wenn du es wagen solltest, mich loszulassen!«
    Mit einem Ruck nahm Ryan Eloise hoch und trug sie zum Bett. Als sie mit offenem Haar und nackt vor ihm lag, schien eine Hand sein Herz zusammenzupressen. Obwohl Eloise bewiesen hatte, dass sie mutiger und stärker als die meisten Frauen ihrer Gesellschaftsschicht war, wusste Ryan, dass er sie für immer und ewig beschützen würde. Niemals sollte ihr ein Leid geschehen. Erwartungsvoll streckte sie die Arme nach ihm aus, und Ryan schlüpfte rasch aus seinen Kleidern. Es war noch hell, und der Kontrast von Eloises zarter, wie Porzellan schimmernder Haut gegen seinen tief gebräunten Körper war wie von einem Maler kunstvoll in Farben festgehalten. Er umschlang sie und drückte sie immer wieder an sich, ihre Brustspitzen rieben

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