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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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euch töten, alle beide. Um dich, Eloise, tut es mir fast ein wenig leid. Unter anderen Umständen hätten wir sicher eine glückliche Ehe führen können. Und danach hat Trelawnys letzte Stunde geschlagen. Wahrscheinlich brauche ich nicht einmal selbst Hand anzulegen, denn allein dass er Euch, Flynn, hat entkommen lassen, wird ihm das Genick brechen.«
    Erleichtert atmete Eloise auf. Da war es – das Geständnis!Trelawny und natürlich auch Ryan hatten sich vehement gegen Eloises Plan, sie würde mit Morgan sprechen und ihn dazu bewegen, die Verschwörungs- und Mordpläne zu gestehen, gewehrt. Ihre Behauptung, Peabody habe gestanden, war eine Lüge gewesen. Der Mann befand sich zwar in Haft, schwieg bisher aber beharrlich. Er würde bestimmt zu sprechen anfangen, wenn er erfuhr, dass sein Auftraggeber gestanden hatte.
    »Dann wolltest du William Trelawny tatsächlich töten, um seinen Platz einzunehmen?«, fragte Eloise zur Sicherheit, und Morgan sah keinen Grund, weiterhin zu lügen.
    »Sicher doch, der alte Fettsack hat es nicht anders verdient. Natürlich hätte ich mir nicht selbst die Finger schmutzig gemacht, dafür gibt es schließlich Leute, die für ein paar Pennys alles tun. Ich konnte ja nicht ahnen, welch ein Weichei dieser Peabody ist …«
    »Das genügt, Morgan!« Wie Donnergrollen ertönte die Stimme des Gouverneurs in seinem Rücken, und Morgan fuhr erschrocken herum. Hinter Trelawny traten vier kräftige und bewaffnete Männer aus dem Dickicht hervor, und Morgans Unterkiefer klappte nach unten.
    »Das war eine Falle!«
    »Richtig erkannt, mein Lieber, und jetzt werft den Degen fort«, rief Ryan spöttisch. »Es ist zu Ende.«
    Mit einer so schnellen Bewegung, dass Ryan nicht rechtzeitig ausweichen konnte, sprang Morgan auf ihn zu und schlitzte mit der Degenspitze sein Hemd am Oberarm auf. Eloise schrie, als der Ärmel sich von Ryans Blut rot färbte. Die Männer zogen ihre Waffen, Morgan hätte gegen die vier keine Chance gehabt, aber Ryan rief: »Wartet! Der Mann gehört mir!«
    Er hob nun seinerseits den Degen. In Morgans Augen stand blanker Hass, während sich in Ryans Gesicht eher Verachtung zeigte.
    »Ihr haltet euch zurück, egal, was geschieht«, wies Ryan die Männer an. »Das ist eine Sache, die ich selbst zu Ende bringen muss.«
    Mit der freien Hand riss er sich die Maske vom Gesicht und warf sie achtlos auf den Boden. Überrascht sah Morgan, dass das Gesicht des Piraten in keiner Weise verletzt oder gar entstellt war, aber jetzt war nicht der richtige Moment, um sich darüber Gedanken zu machen. Er hob den Degen.
    »Du willst also den Kampf Mann zu Mann? Gut, das kannst du haben.«
    Morgan wusste, er hatte keine Chance, trotzdem war er fest entschlossen, dem Piraten das Leben zu nehmen – und wenn es das Letzte war, was er auf dieser Welt tun würde. Mit wütendem Gebrüll stürzte sich Morgan auf Ryan, der den Angriff geschickt parierte und seinerseits begann, auf Morgan einzuschlagen. Eloise schrie vor Schreck auf, als Morgans Klinge Ryans Brust berührte, ihn aber nicht verletzte. Ryans Attacken erfolgten in immer kürzeren Abständen. Er war ein hervorragender Kämpfer, dazu jünger und durchtrainierter als sein Gegner.
    »Gib auf!«, keuchte Ryan zwischen den Hieben, aber Morgan lachte nur höhnisch.
    »Niemals! Wenn ich schon zur Hölle fahre, dann wirst du mich begleiten.«
    Das Wissen über die Ausweglosigkeit seiner Situation schien Morgan übermenschliche Kräfte zu verleihen. Immer schneller, immer heftiger erfolgten seine Schläge. Ryan hatte Mühe, die Angriffe zu parieren, und musste zurückweichen.Die Männer bewegten sich auf das Plateau des Wasserfalls zu, und Eloise, die ihnen atemlos folgte, dröhnte das Rauschen des Wassers in den Ohren. Die Steine am Flussufer waren nass und glitschig, und als Ryan einem Hieb nur knapp entkam, indem er sich duckte, glitt er aus. Entsetzt sah Eloise, wie Ryan stürzte und dabei seinen Degen verlor. Mit einer raschen Fußbewegung kickte Morgan die Waffe aus Ryans Reichweite, dann setzte er die Spitze seines Degens an Ryans Hals. Eloise schrie, so laut sie konnte, aber der Wasserfall übertönte ihr Rufen, außerdem waren die Männer zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Für einen Moment wünschte sich Eloise, die Leute würden nicht immer so bedingungslos Ryans Befehlen folgen.
    Morgan bewegte die Lippen, und Eloise vermutete, er sagte etwas in der Art von »Fahr zur Hölle!« zu Ryan, aber dann gelang es Ryan, Morgan am

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