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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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mit einem spöttischen Lächeln fort: »Oder soll ich besser Anführer einer schändlichen Verbrecherbande sagen? Mein Verlobter wird sofort alle verfügbaren Schiffe auf Euch hetzen, und Ihr werdet alle am Galgen baumeln.«
    Cubert stieß einen Seufzer aus. Da hatte er sich ja etwas Schönes eingehandelt – gleich zwei Frauen, die offenbar keine Angst hatten. Er hatte die beiden spontan und auf eigenen Entschluss mitgenommen, da er mit einem Blick gesehen hatte, dass die Jüngere aus einem vermögenden Haus stammte und sicher ein gutes Lösegeld einbringen würde. Dass sie verlobt war, erleichterte die Sache ungemein, denn der Bräutigam war sicher bereit, eine große Summe Geldes springen zu lassen, daher sagte er an Eloise gewandt: »Wie heißt Ihr, und wie lautet der Name Eures Verlobten? Wart Ihr auf dem Weg zu ihm?«
    Trotzig verschränkte Eloise die Arme vor der Brust und entgegnete: »Das werde ich Euch sicher nicht sagen, da könnt Ihr lange warten.« Mit einer Drohgebärde trat Cubert vor, aber Eloise wich keinen Schritt zurück. »Was wollt Ihr mituns machen? Uns auspeitschen und foltern? Bitte sehr, tut Euch keinen Zwang an, aber Ihr alle werdet Eure gerechte Strafe erhalten.«
    »Ach, Ihr könnt …« Zum Glück beendete Cubert den Satz nicht, sondern drehte sich um und stapfte aus der Kajüte. Die beiden Frauen hörten, wie sich der Schlüssel im Schloss zweimal drehte.
    In Kate stiegen Zweifel wegen ihres Verhaltens auf.
    »Wir sollten uns den Piraten gegenüber vielleicht etwas kooperativer zeigen«, gab sie zu bedenken. »Wer weiß, was sie uns antun werden.«
    In Eloise überwog immer noch der Zorn.
    »Kooperativ? Ich soll mit Captain Dark Flynn zusammenarbeiten? Pah! Ich freue mich bereits darauf, diesem Scheusal gegenüberzustehen, und wenn ich könnte, würde ich ihn eigenhändig erwürgen!«
    »Eloise!« Kate zog erschrocken über den Ausbruch die Luft ein. »Er kann dich mit einem Handschlag töten!«
    »Dann soll er mich ermorden! Ebenso umbringen, wie er Ryan getötet hat, dann wäre ich wenigstens wieder mit ihm vereint.«
    Kate nahm Eloise in die Arme und drückte sie fest an ihre Brust.
    »Du meinst die Worte nicht ernst, mein Mädchen. Ich verstehe deine Wut auf den Piratenkapitän, trotzdem müssen wir alles tun, um unser Leben zu retten.«
    Eloise schluckte, dann hob sie den Kopf. Ihre grünen Augen, die an die einer Katze erinnerten, schimmerten feucht.
    »Du hast ja recht, liebste Kate. Dark Flynn hat uns entführt, um Lösegeld zu erpressen. Nun, ich hoffe doch sehr, David wird bezahlen, und ich bin mir sicher, er wird nichtsunversucht lassen, uns zu befreien und diesen Verbrecher zur Strecke zu bringen.«
    Sie zog grübelnd die Unterlippe zwischen ihre schneeweißen Zähne und fuhr nach einer Weile fort: »Ich verstehe allerdings nicht, warum die Piraten die
Queen Beth
einfach so weitersegeln lassen. Ich habe immer gedacht, Piraten versenken die gekaperten Schiff mit Mann und Maus, um ihre Spuren zu verwischen.«
    »Da Dark Flynn daran interessiert ist, Lösegeld für dich zu erhalten, musste er Captain Carrick ziehen lassen, damit Sir David so bald wie möglich von der Entführung erfährt.«
    Eloise nickte.
    »Damit wirst du recht haben, Kate. Erinnerst du dich an die
Marejke
, den niederländischen Segler? Das Schiff und die Mannschaft hat der Pirat ebenfalls verschont, auch wenn ich nicht weiß, warum.«
    Kate zuckte mit den Schultern.
    »Ich schätze, wir werden es bald erfahren. Solange bleibt uns nicht anderes übrig, als abzuwarten.« Sie sah sich in der kleinen Kajüte um. »Nun ja, nicht gerade luxuriös, aber es scheint tatsächlich recht sauber zu sein.«
    Eloise trat zu dem Bullauge und blickte aufs Meer. Das Schiff hatte inzwischen volle Fahrt aufgenommen und pflügte durch das Wasser.
    »Hast du gehört, Kate, dass dieses Schiff hier tatsächlich
Liberty
heißt? Das ist für ein Piratenschiff äußerst passend«, bemerkte Eloise spöttisch. »Ganz besonders, wenn man Gefangene an Bord hat. Ich freue mich schon sehr auf das Gespräch mit dem Captain und bin gespannt, wie ein solcher Mörder aussieht.«
     
    Zur selben Zeit richtete sich der Piratenkapitän überrascht auf, stemmte die Handflächen auf den Tisch und herrschte sein Gegenüber verärgert an: »Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?«
    Der große, bullige Cubert senkte verlegen den Blick.
    »Es tut mir leid, Captain, aber ich dachte, in deinem Sinn zu handeln.«
    »In meinem Sinn?« Des Captains

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