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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Freiheit gelangten.
    »Miss Duncan, Miss Prudence, Miss Chastity ... Sie gehen schon?« Max drängte sich zwischen den Gästen zu ihnen durch. »Gestatten Sie, dass ich den Wagen für Sie rufe.«
    »Nicht nötig, Mr. Ensor. Ein Diener kann das erledigen.« Constance reichte ihm ihre behandschuhte Hand. »Ich wünsche eine gute Nacht.«
    »Dann erlauben Sie mir wenigstens, dass ich Ihnen die Mäntel hole«, protestierte er, wobei sein Griff um die von Seide umhüllten Finger fester wurde. Er ließ sofort los, als ihm die Hand mit einem Ruck entzogen wurde.
    »Seien Sie versichert, dass dazu nicht die geringste Notwendigkeit besteht«, sagte Constance fest. »Ich weiß, dass Sie sich schon auf Ihr Abendessen freuen.«
    »Wenn Sie das wissen, dann wissen Sie mehr als ich«, sagte er. »Mir war nie weniger nach Essen zumute.«
    »Ach.« Constance schwieg, ehe sie mit Nachdruck wiederholte: »Nun, ich wünsche eine gute Nacht.« Damit strebte sie der Treppe zu.
    »Darf ich den Damen bei Gelegenheit meine Aufwartung machen?«, fragte Max an Prudence gewandt, da er keine Lust hatte, seine Frage an den sich rasch entfernenden Rücken Constances zu richten.
    »Natürlich«, sagte Prudence. »Mittwochs um drei Uhr treffen Sie uns immer zu Hause an.« Sie reichte ihm mit einem nachdenklichen Blick die Hand, ehe sie ihren Schwestern folgte.
    »Was sollte das alles eigentlich?«, fragte Prudence, als sie und ihre Schwestern vor dem Haus auf der Treppe auf Cobham warteten.
    »Was ... alles?« Constance hielt ihren Blick auf die Straße gerichtet.
    »Da weißt du sehr gut. Warum hast du Max Ensor so eiskalt abgewimmelt?«
    »Habe ich nicht. Da ich ihn nicht kenne, kann ich ihn kaum wie einen Busenfreund behandeln.« Sie sah ihre Schwestern an und bemerkte ihre skeptischen Blicke. »Wenn ihr es genau wissen wollt - er ist das arroganteste, aufgeblasenste Mannsbild, mit dem zu sprechen ich das Pech hatte.«
    »Ach, das hört sich sehr interessant an«, erwiderte Chastity. »Was hat er denn gesagt?«
    Constance ließ sich mit der Antwort Zeit, bis sie im Wagen saßen. Erst dann gab sie ihren Schwestern einen kurzen Bericht über ihr Gespräch mit dem Sehr Ehrenwerten Max Ensor.
    »Mutter hätte kurzen Prozess mit ihm gemacht«, bemerkte Chastity mit einem kurzen Auflachen.
    »Wenn er zu unserem Besuchsnachmittag kommt, werden wir uns einen Spaß mit ihm erlauben«, sagte Prudence, deren Augen im Licht der Straßenlampen schimmerten. »Wir werden ihm einen Hinterhalt legen.«
    »Du hast ihn doch nicht etwa eingeladen?«, fragte Constance.
    »Er erkundigte sich, ob er kommen dürfe.«
    Constance verzog das Gesicht. »Nun, wenn er kommt, erwartet ihn ein alles andere als begeisterter Empfang.«
    »Ach, ich denke, wir sollten versuchen, ihn zu bekehren«, sagte Chastity. »Mutter hätte es so gehalten.«
    »Ich glaube nicht, dass sich die Mühe lohnt«, erwiderte Constance. »Nicht einmal Mutter vergeudete ihre Zeit mit hoffnungslosen Fällen.«
    »Er ist aber Unterhausabgeordneter«, hob Prudence hervor. »Bedenke doch, was für ein nützlicher Bekehrter er sein würde.«
    Constance sah ihre Schwestern an. Ihr Blick verriet, dass ihr etwas dämmerte. »Wie Recht du hast«, sagte sie langsam. »Der Abgeordnete für Southwold wird feststellen müssen, dass es in der Londoner Gesellschaft ein paar Frauen gibt, die seinen Vorurteilen nicht entsprechen. Vielleicht kommt er schon nächsten Mittwoch.«
    »Deine Kopfschmerzen sind doch nicht echt, oder?«, fragte Chastity.
    »Die Kopfschmerzen hießen Max Ensor«, lautete Constances Antwort. »Merkwürdig, jetzt sind sie vergangen.«
    »Gut«, sagte Chastity. »Wir müssen nämlich das Inserat für die >Kontakte< entwerfen und das Layout für die nächste Ausgabe endgültig festlegen. Morgen in aller Frühe muss ich es in die Druckerei bringen.«
    »Das erledigen wir, ehe wir zu Bett gehen.«
    Der Landauer fuhr vor dem Haus am Manchester Square vor, und Jenkins öffnete die Tür, ehe Constance ihren Schlüssel in der Tasche suchen musste. »Sie müssen uns gesehen haben«, sagte sie.
    »Ich hielt nach Ihnen Ausschau, Miss Con.«
    »Ist Lord Duncan da?« Pr udence streifte ihre Handschuhe ab, als sie eintrat.
    »Nein, Miss Prue. Er ging in den Klub. Man solle nicht auf ihn warten, sagte er.«
    Die Schwestern nickten.
    Es war nicht ungewöhnlich, dass ihr Vater erst nach Mitternacht nach Hause kam, hin und wieder auch erst im Morgengrauen. Wo er die Nacht verbrachte, war keine Frage, an deren

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