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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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nahm sich ein Sandwich. »Haben Sie den richtigen Partner noch nicht gefunden ...«
    »... dann brauchen Sie einen Vermittler«, fiel Constance ihr ins Wort. »Unser Vermittlungsservice hilft Ihnen bei der Partnersuche. Wir garantieren Diskretion und Sicherheit. Sämtliche Anfragen werden persönlich überprüft und persönlich beantwortet. Schicken Sie uns Ihre ...«
    »Nicht so schnell«, protestierte Chastity. »Ich versuche mitzuschreiben.« Sie hielt inne und trank einen Schluck heiße Schokolade.
    Ihre Schwestern warteten geduldig, bis sie wieder zum Bleistift griff. »Also gut. Schicken Sie Ihre ...« Sie blickte fragend auf. »Ihre ... was? Anforderungen. Nein, das klingt gar so steril.«
    »Sehnsüchte?«, schlug Prudence vor und schob ihre Brille zurecht.
    Constance erstickte fast an ihrem Sandwich. »Es handelt sich nicht um Werbung für ein Bordell, Prue.«
    Prudence schmunzelte. »Vermutlich klingt es ein wenig anrüchig.«
    »Und wie wäre es mit Direktheit? Schicken Sie uns eine
    Kurzbeschreibung Ihrer Person und schildern Sie uns, wie Ihr Partner sein soll. Alles andere machen wir.« Chastity kritzelte eifrig, während sie redete.
    »Bravo, Chas. Das ist ja perfekt.« Constance klatschte Beifall. »Jetzt brauchen wir nur noch eine Adresse.«
    »Warum fragen wir nicht Jenkins, ob seine Schwester gewillt wäre, diese Post zu übernehmen? Sie hat einen Eckladen in Kensington, und ich weiß, dass sie Post für Leute in der Nachbarschaft, die aus. irgendwelchen Gründen keine eigene Adresse haben, entgegennimmt. Es wäre ganz einfach, die Briefe von ihr abzuholen.« Prudence brachte das Körbchen mit den Makronen. »Schließlich ist Jenkins bei allem auf unserer Seite.«
    »So wie er auf Mutters Seite war.« Chastity griff nach einer Makrone und biss mit einem kleinen wohligen Laut hinein. »Er hat alle Botengänge die Zeitung betreffend erledigt, wenn wir keine Zeit hatten.«
    »Ich laufe hinunter und frage ihn. Er ist sicher noch nicht zu Bett gegangen.« Constance ging an die Tür. »So können wir die Sache noch heute zu Ende bringen.«
    Jenkins, der sich mit einem Bierkrug in sein Zimmer zurückgezogen hatte, hörte sich das Anliegen mit der üblichen Unerschütterlichkeit an. »Meine Schwester wird sicher einverstanden sein, Miss Con«, antwortete er, als sie mit ihrer Erklärung geendet hatte. »Ich besuche sie wie immer am Sonntagabend und kann ihr die Situation erklären. Gewiss werden Sie die Adresse brauchen.« Er holte ein Blatt Papier von der Kommode und notierte in seiner ordentlichen Handschrift die Anschrift.
    »Das ist wunderbar, Jenkins«, sagte Constance voller Wärme, als sie das Blatt entgegennahm. »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache, Miss Con.«
    Constance lächelte, wünschte ihm gute Nacht und eilte hinauf in den kleinen Salon. »Das wäre geregelt«, sagte sie, als sie die Tür hinter sich schloss.
    »Hielt er das Ansinnen für irgendwie merkwürdig?«, fragte Chastity.
    »Eigentlich nicht. Die Absonderlichkeiten dieser Familie ist er ja gewöhnt«, gab Constance lächelnd zurück. »Da ist die Adresse.«-Sie übergab ihnen den Zettel. »Und jetzt schreibe ich meinen Bericht über den heutigen Abend, während ihr beide das Layout erledigt.« Sie setzte sich an den Sekretär, schob einen Papierstapel beiseite und griff zur Feder.
    Ihre Schwestern gingen ans Werk, während Constance hinter ihnen eifrig schrieb. Es war die übliche Arbeitsteilung, da Constance als versierteste Autorin der drei die meisten längeren Artikel verfasste.
    »Ich hatte noch eine Idee«, sagte Chastity plötzlich. »Es geht dabei um ein ähnliches Thema. Wie wäre es, wenn wir eine persönliche Kolumne bringen, in der sich die Leute mit ihren Problemen an uns wenden. Wir könnten die Briefe veröffentlichen und Ratschläge geben.«
    Constance blickte auf. »Als Ratgeberin sehe ich mich nun wirklich nicht«, sagte sie. »Ich habe genug Probleme, mit meinem eigenen Leben zurechtzukommen.«
    »Ja, weil du nicht entschlussfreudig bist«, erwiderte Prudence. »Nicht nur, dass du bei jeder Frage beide Seiten abwägst, du beziehst immer auch ein paar nicht unbedingt relevante Aspekte in deine Betrachtungen mit ein.«
    »Stimmt«, gab Constance mit spöttischem Aufseufzen zu. »Zumindest, bis ich mich endgültig zu einem Entschluss durchgerungen habe. Dann aber bin ich beständig wie der Abendstern.«
    »Auch das stimmt«, gab Prudence ihr Recht. »Ich bin als Ratgeberin auch nicht ideal, da ich meist gar nicht

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