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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und hielt nach Max Ausschau. Nur ein paar Männer waren anwesend, einige ohne Begleitung, andere mit Frauen. Constance war erleichtert, als es sich zeigte, dass der Saal sich füllte, da es peinlich, ja für ihre Sache verheerend gewesen wäre, wenn Max eine spärlich besuchte Versammlung erlebt hätte.
    Zufällig war sie in ein Gespräch mit einer Bekannten vertieft und verpasste seine Ankunft.
    »Bekomme ich auch eines?«
    Beim Klang der sonoren Stimme hinter ihr zuckte sie zusammen. »Ach, ich wurde abgelenkt, während ich nach dir Ausschau hielt.« Sie reichte ihm ein Flugblatt. »Wenn du möchtest, bekommst du natürlich eines.«
    »Danke.« Er nahm es und warf einen Blick darauf. »Ein Marsch auf Westminster?«
    »Die Präsentation einer Petition«, sagte sie. »Wenn du hereinkommst, wirst du mehr darüber hören. Wir fangen gleich an.«
    Er nickte und folgte ihr in den Saal. Constance blieb an einem Tischchen stehen, an dem eine Mitstreiterin mit der Anwesenheitsliste saß. »Geraldine, das ist der Sehr Ehrenwerte Max Ensor. Max, darf ich dich mit der Ehrenwerten Mrs. George Brand bekannt machen.«
    Geraldine reichte ihm die Hand. »Guten Abend, Mr. Ensor. Willkommen.«
    »Unterschreibst du hier, oder ziehst du es vor, deine Anwesenheit nicht zu dokumentieren?«, fragte Constance, sehr darauf bedacht, ihre Frage nicht wie eine Herausforderung klingen zu lassen. »Wir bestehen nicht darauf.«
    »Ich habe keine Einwände«, sagte er und trug sich in das Buch ein. »Warum sollte ich?«
    »Ich sehe auch keinen Grund«, meinte Constance.« Ich setze mich neben dich. Normalerweise ist mein Platz auf der Tribüne, diesmal aber nicht.«
    Er lächelte. »Ich fühle mich sehr geehrt, Madam.«
    »Keine Ursache«, erwiderte sie. »Ich will nur sicher sein können, dass du bis zum Ende bleibst.«
    Er schüttelte spöttisch und vorwurfsvoll den Kopf und folgte ihr nach vorn.
    Es war eine lebhafte Versammlung. Christobel besaß die Gabe, ihr Publikum anzufeuern, wie ihre Mutter es nie gekonnt hätte. Sie sprach mit so viel Kampfgeist, dass die Zuhörer ihr anhaltend Beifall spendeten. Als sie geendet hatte, kamen zahlreiche und spontane Anfragen. Die ruhig dasitzende Constance, die Max' Nähe deutlich spürte, trug nichts zur Debatte bei. Auch er enthielt sich jeglicher Äußerung, ließ aber keine Unruhe, keine Ungeduld oder gar Feindseligkeit erkennen. Sie warf ihm etliche Seitenblicke zu, konnte seiner Miene jedoch nichts entnehmen. Die Versammlung endete pünktlich um Viertel nach acht. Es waren viele Frauen anwesend, die nach den zwei Stunden zwischen Tee und Abendessen, die ihnen als freie Zeit zugestanden wurden, wieder im Haus ihrer Herrschaft sein mussten.
    Als Constance aufstand, warf sie einen Blick hinter sich und sah Amelia hinten im Saal stehen. Sie musste später gekommen sein. Und sie hatte gesagt, wie selten sie es zu einer Versammlung schaffte. Auch Max war aufgestanden, und Constance hatte plötzlich das Gefühl, dass er, der mit Kopf und Schultern alle Anwesenden unübersehbar überragte, wie die Verkörperung männlicher Macht und Privilegien wirkte. Sie drängte sich mit unziemlicher Eile an ihm vorbei und versuchte, im Mittelgang angelangt, Amelias Blick zu erhaschen. Diese aber hatte den Bruder ihrer Herrin bereits erspäht. Sekundenlang ruhte ihr erschrockener und fragender Blick auf Constance, dann drehte sie sich um und eilte aus dem Saal auf die Straße und in die zunehmende Dämmerung.
    Noch eine Komplikation, die es zu erklären gilt, dachte Constance. Sie hielten es für besser, Amelia nicht im Voraus zu verraten, dass sie Max als Henrys künftigen Chef ausersehen hatten. Es genügte, wenn sie es erfuhr, nachdem der Plan geklappt hatte.
    »Warum diese Eile?«, fragte Max, als er es schließlich geschafft hatte, sich aus der Reihe und in den Mittelgang zu drängen.
    »Verzeih, aber ich glaubte, jemanden gesehen zu haben, mit dem ich sprechen wollte. Ich wollte die Dame einholen, ehe sie mir entwischen konnte, doch ich stellte fest, dass sie es gar nicht war.« Sie lächelte ihm zu. »Na, was hältst du von unserer Bewegung?«
    »Ich weiß nicht recht...«, sagte er. »Ich brauche Zeit, um alles zu verarbeiten.«
    »Möchtest du Emmeline und Christobel kennen lernen? Ich sagte ihnen, dass du hier sein würdest.«
    »In welcher Eigenschaft?«
    »Als neutraler Beobachter«, erwiderte sie.
    »Das entspricht der Wahrheit ziemlich genau. Also ... >Frisch zu, McDuff.<«
    »Ein sehr bildungsfähiger

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