Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
dürfen mich ruhig Blue nennen. Das reicht.«
    Obwohl ihr vor Furcht übel war und ihre Nerven bis aufs äußerste gespannt waren, ließ Carly sich von der alten Frau die  Knöpfe im Rücken ihres perlmuttgrauen Kleides öffnen. Blue half ihr, es abzulegen sowie die Unterröcke abzustreifen und öffnete ihr Korsett. Auf das gute Zureden der Frau hin zog sie auch ihr Unterhemd und die lange Hose aus. Wie erstarrt stand sie da, als die Indianerin mit den gebeugten Schultern ihr das weiße Seidennachthemd über den Kopf stülpte. Blue löste Carlys Haar und glättete es behutsam mit einer weichen Bürste. Schließlich lächelte die alte Frau sie offen an, so daß Carly sehen konnte, wieviel Zähne ihr fehlten.
    »Ich werde Don Ramon ausrichten, daß Sie fertig sind.« Sie wich zurück, huschte leise aus dem Zimmer und ließ Carly allein in der Stille zurück.
    Ramon hob seinen schweren, kristallenen Cognacschwenker, ein Familienerbstück, das sie aus Spanien mit in die Neue Welt gebracht hatten, an die Lippen und leerte das Glas. Noch immer war er so zornig wie in den letzten drei Tagen.
    Er konnte es nicht fassen, daß er verheiratet war. Und dabei in die Falle getappt war wie ein unreifer Schuljunge. Doch am wenigsten konnte er begreifen, daß die Frau, die das getan hatte, Caralee McConnell, Fletcher Austins Nichte war. Schlimmer noch jedoch fand er, daß sie eine gringa war.
    Am liebsten hätte er sie erwürgt.
    Sein Lächeln war kalt und verbittert. Zumindest würde sie ihm jetzt das Bett wärmen. Er wollte sie so nehmen, wie er es sich gewünscht hatte, als er ihr das erste Mal begegnet war. Leidenschaftlich und tief wollte er in sie dringen und sie stoßen, bis er seine Lust an ihr befriedigt hatte. Seine Lenden verspannten sich bei der Vorstellung, und seine Erregung war deutlich zu sehen. Das Blut rauschte durch seine Adern, ließ ihn anschwellen und hart werden, bis ihm ganz heiß war.
    Carly hatte ihn zu der Ehe gezwungen. Sie hatte ihn benutzen wollen, um sich selbst zu retten. Nun, jetzt war sie seine Frau, und jetzt würde er sie benutzen.
    Er stellte den Cognacschwenker auf den Tisch, hörte kaum den starken Regen, der inzwischen auf das Dach prasselte, und riß die Tür auf, die zur Terrasse führte. Ein kalter Wind drang durch seine Kleidung, aber er war zu aufgebracht und zu erregt, um das wahrzunehmen. Er klopfte nicht an, als er sein Zimmer erreichte, hob nur den schmiedeeisernen Riegel und riß die schwere Eichentür auf.
    Sie stand neben dem Bett und trug das weiße Seidennachthemd, das seine Tante ihr als Hochzeitsgeschenk genäht hatte. Ihr Haar war offen und glänzte in dem Licht der Lampe wie poliertes Kupfer. Ein leichtes Beben rann durch ihren Körper, als er hereinkam und sie ihn mit großen, grünen Augen erschrocken anschaute.
    Sie sah so schön aus, daß ihm der Atem stockte und er glaubte, sein Herz würde stehenbleiben. Wärme breitete sich in seinem Innern aus, und die Kälte, die er ihr gegenüber empfand, schmolz ein wenig. Er hatte das weiße Seidennachthemd gesehen, als seine Tante es genäht hatte. Er wußte, daß es außergewöhnlich schön war, aber er hätte sich niemals träumen lassen, wie wunderbar Carly darin aussehen würde. Er hätte sich nicht ausmalen können, wie herrlich ihr Haar glänzen und wie das Weiß des Nachthemds die Blässe ihrer Haut und das Grün ihrer Augen hervorheben würde.
    Ebensowenig hätte er jemals geahnt, wie ihre sinnlichen, rubinroten Lippen vor Unsicherheit beben würden, auch wenn sie stolz ihr Kinn vorreckte.
    Ein eigenartiger Schmerz erfaßte ihn und bedrückte ihn sehr. Er hatte das Gefühl, sein Hals sei wie ausgetrocknet. Das gefiel ihm nicht, so wenig wie er sich damit abfinden mochte, daß allein Carlys Anblick ihn derart nachhaltig berührte.
    Er zwang sich, seinen Blick tiefer gleiten zu lassen, ihre weiblichen Rundungen zu betrachten. Bei den dunklen Rändern ihrer Knospen hielt er inne, und seine Erregung verstärkte sich.
    Er musterte ihre schmale Taille, das schemenhaft durchschimmernde Dreieck zwischen ihren Schenkeln, und das Blut floß noch rascher durch seine Adern.
    »Ich sehe, du hast dich in das gefügt, was kommen wird. Das ist gut.« Sie sagte nichts, als er sein Hemd aufknöpfte und auszog, sagte auch nichts, als er sich in den Sessel setzte und die Stiefel abstreifte. Der Regen trommelte heftig auf das mit roten Ziegeln gedeckte Dach, aber es kam ihm nicht lauter vor als das Klopfen seines Herzens.
    Er sprang auf und

Weitere Kostenlose Bücher