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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich zu einem Lächeln. »Janie behauptet dasselbe.«
    »Sehen Sie, so ist es schon besser. Erinnern Sie sich an meine Worte und versuchen Sie, sich auf Amerika zu freuen.«
    »Das will ich tun. Undvielen Dank«, erwiderte Nicole, drehte sich um und betrat ihre Kajüte.
    Der Doktor blieb noch einen Moment vor der Tür stehen. Seiner Meinung nach war Armstrong ein Dummkopf, wenn er diese Frau einem anderen Mann überließe.
    »Sie sind ja so lang fortgeblieben!« sagte Janie, als Nicole in ihre Kajüte kam. Dann wurde ihre Stimme schrill: »Was ist mit Ihrem Kleid geschehen? Was haben sie Ihnen angetan?«
    Nicole fiel auf ihr Bett, legte sich zurück und bedeckte ihre Augen mit dem Arm.
    Plötzlich faßte Janie nach ihrer linken Hand und betrachtete den blanken goldenen Ehering. »Ich war dabei, als Clay diese Ringe kaufte. Er besorgte sich fünf verschiedene Größen, damit einer davon auch wirklich paßte. Ich wette, der Kapitän behielt die anderen Ringe, nicht wahr?«
    Nicole antwortete nicht. Sie streckte die Hand aus und betrachtete zusammen mit Janie den Ehering. Was bedeutete er nun wirklich? Hielt dieser schmale Goldreif sie an das Versprechen gebunden, das sie eben gegeben hatte? Einen Mann zu lieben und zu ehren, den sie gar nicht kannte?
    »Was trieb Sie dazu, in die Trauung einzuwilligen?« fragte Janie und berührte Nicoles Hals an der Stelle, wo sich ein häßlicher roter Fleck bildete.
    Nicole zuckte zusammen. Es war die Stelle, wohin Frank sie gebissen hatte.
    Janie richtete sich auf. »Sie müssen es mir nicht erzählen. Ich kann erraten, wie es dazu kam. Der Kapitän wollte um jeden Preis das Geld kassieren, das Clay ihm versprach«, sagte sie und preßte die Lippen zusammen. »Zum Teufel mit diesem Clay Armstrong! Entschuldigen Sie; doch er ist schuld an diesem verworrenen Zustand. Wenn er nicht so vernagelt wäre, ein so unverbesserlicher Dickkopf, wäre das alles nicht geschehen, aber niemand kann seinen Starrsinn brechen. Nein, er wollte seine Bianca haben, und nichts in der Welt konnte ihn davon abhalten. Wissen Sie, daß er vier Schiffskapitäne aufsuchte, ehe er einen fand, der sich dazu herabließ, eine Frau zu entführen? Undnun sehen Sie sich die Bescherung an! Hier liegen Sie nun, ein unschuldiges kleines Ding, das von einer Horde schmutziger Männer mißhandelt wurde, auf die scheußlichste Art bedroht, dazu gezwungen, jemanden zu heiraten, den Sie nicht einmal kennen und den Sie vermutlich nach all diesen Schändlichkeiten gar nicht kennenIernen wollen.«
    »Bitte, Janie, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Der Doktor sagte, wir würden von den Männern nicht belästigt werden, da ich nun mit Mr. Armstrong verheiratet bin, und ich weiß, daß sie Ihnen nichts tun werden. Ich bin sicher, die Ehe kann annulliert werden, sobald wir nach Amerika gekommen sind.«
    »Mir!« sagte Janie wütend. »Ich hätte wissen müssen, daß dieser Abschaum mich dazu verwenden würde, Sie unter Druck zu setzen. Und Sie kennen mich nicht einmal!« Sie legte eine Hand auf Nicoles Schulter. »Was Sie auch von Clay verlangen -eine Annullierung, eine Entschädigung -, ich werde dafür sorgen, daß Sie es bekommen. Ich werde ihm den Kopf waschen, wie er das noch nie erlebt hat. Ich schwöre, daß er das alles an Ihnen gutmachen wird - den Zeitverlust der doppelten Ozean-Überquerung, das Geld, das Sie für den Modeladen gespart haben, und...« Plötzlich hielt sie mitten im Satz inne und blickte mit einem kleinen Lächeln auf das Gepäck an der Wand.
    Nicole richtete sich in eine sitzende Stellung auf. »Was ist? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Janies breites Gesicht bekam Dutzende von verschmitzten Lachfältchen. »>Kaufe nur das Beste, Janie<, sagte er zu mir. Dann stand er auf dem Kai, betrachtete es, wie er alles betrachtet: als gehöre es ihm; und er sagte mir, ich solle nur das Beste kaufen.«
    »Wovon sprechen Sie eigentlich?«
    Janie sah hoch, als wäre sie in Trance, starrte auf die Koffer und Kisten, als wäre sie davon hypnotisiert. Sie machte einen Schritt darauf zu. »Er sagte, ihm wäre für seine Frau nichts zu schade«, murmelte sie, und das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde immer breiter. »Oh, Clayton Armstrong, du wirst für diesen Streich teuer bezahlen!«
    Nicole schwang ihre Beine über den Rand der Koje und blickte Janie verwirrt an. Wovon redete sie eigentlich?
    Während Janie die Stricke um die Koffer löste, redete sie in einem fort: »Clay gab mir einen Beutel mit Gold und trug mir

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