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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Leidenschaft anbietet, und er redet von allen möglichen Dingen, die sie tun könne, als wäre sie eine Stute, die man sich kaufen kann.«
    »Nicole...«, begann er.
    Sie kicherte und streckte sich in seinen Armen. »Weißt du eigentlich, daß ich zwanzig Jahre alt bin? Die Hälfte meiner Cousinen waren schon verheiratet, als sie achtzehn wurden. Doch ich bin schon immer anders gewesen. Sie sagten, ich wäre kalt und ohne Gefühl und daß kein Mann sich je für mich entflammen könne.«
    »Sie hatten unrecht. Sobald du von mir befreit bist, werden sich mindestens hundert Männer bemühen und um deine Hand anhalten.«
    »Du hast es so eilig, mich loszuwerden, nicht wahr? Du möchtest lieber deine Träume von Bianca behalten statt mich, nicht wahr? Ich bin dumm. Reizlose, mütterliche, jungfräuliche Nicole, die einen Mann liebt, der nicht einmal weiß, daß sie ein lebendiges Wesen ist.«
    Sie sah zu ihm hoch. Da war noch eine nüchterne Partie ihres Verstandes, die aufmerksam verfolgte, was sie zu ihm sagte. Er lächelte sie an. Er lachte! Ihre Augen schwammen wieder in Tränen. »Laß mich los! Laß mich in Ruhe! Morgen kannst du über mich lachen, aber nicht jetzt!« Sie kämpfte mit ihm, um von seinen Knien herunterzukommen. Er hielt sie fest.
    »Ich lache nicht über dich. Ich lache, weil du dich für reizlos hältst.« Er fuhr mit dem Finger über ihre Oberlippe. »Du weißt es also wirklich nicht, nicht wahr? Ich kann deine Vettern sogar verstehen, daß sie so großen Respekt vor dir hatten. Du bist von einer Intensität, die fast erschreckend ist.«
    »Bitte, laß mich los«, flüsterte sie.
    »Wie kann eine Frau, die so schön ist wie du, sich ihrer Schönheit nicht sicher sein?« Sie wollte etwas sagen; doch er verschloß ihr mit dem Finger die Lippen. »Hör mich an! An jenem Abend auf dem Schiff, als ich dich küßte...« Er lächelte in Erinnerung daran. »Keine Frau hat mich je so geküßt wie du. Du hast nichts gefordert, wolltest nur schenken. Später, als ich sah, wie du dich vor den Hunden fürchtetest, da wäre ich, glaube ich, sogar durch kochendes Öl gegangen, um dir beizustehen. Verstehst du das nicht? Merkst du nicht, wie stark deine Gegenwart auf mich wirkt? Du sagtest, ich hätte dich kein einziges Mal angesehen. Tatsache ist, ich habe nie aufgehört, dich anzusehen. Alle Leute auf der Plantage lachen mich aus meiner lahmen Ausreden wegen, die ich benütze, damit ich jeden Tag in das Haus zurückkehren kann.«
    »Ich glaubte, du wüßtest nicht einmal, daß ich hier wohne. Ist es wahr, daß du mich für hübsch hältst? Ich meine, mein Mund... und eine schöne Frau muß doch blond und blauäugig sein...«
    Er beugte sich vor und küßte sie lange und zärtlich. Er fuhr mit seinen Lippen über ihren Mund, dann mit seiner Zunge und seinen Zähnen. Er berührte mit der Zungenspitze jeden Winkel ihres Mundes, nahm dann ihre Unterlippe zwischen seine Zähne und prüfte ihre reife Fülle. »Beantwortet das deine Frage? Nächtelang habe ich auf den Feldern geschlafen, um nur ein bißchen Ruhe zu finden. Solange ich dich im nächsten Zimmer wußte, fand ich nur eine oder zwei Stunden Schlaf.«
    »Vielleicht hättest du in mein Zimmer kommen sollen«, sagte sie rauh. »Ich glaube, daß ich dich nicht weggeschickt hätte.«
    »Das ist gut«, sagte er, während er ihr Ohr küßte, dann ihren Hals, »denn ich werde dich heute nacht lieben, und wenn ich dir Gewalt antun müßte.«
    Ihre Arme glitten um seinen Hals. »Clay«, flüsterte sie, »ich liebe dich.«
    Er schob seine Arme unter sie, stand auf und trug sie dann zum Bett. Er zündete eine Kerze auf dem Nachttisch an. Ein köstlicher Wachsmyrten-Duft erfüllte das Zimmer. »Ich möchte dich sehen«, sagte er und setzte sie auf das Bett. Das Spitzenleibchen ihres Nachtgewands war mit siebzehn winzigen, satinüberzogenen Knöpfen befestigt. Langsam und behutsam knöpfte Clay sie der Reihe nach auf. Als seine Hände ihre Brüste berührten, schloß sie die Augen.
    »Weißt du, daß ich dich in der Nacht, als ich dich von den Hunden erlöste, ausgezogen habe? Daß ich dich damals allein in deinem Bett zurückließ, war die selbstloseste Tat meines Lebens.«
    »Deshalb lag mein Kleid zerrissen auf dem Boden.«
    Er antwortete nicht, während er ihre Arme aus dem Spitzenleibchen hob, dann den Rest des Nachtgewandes entfernte. Er fuhr mit der Hand an der einen Seite ihres Körpers entlang und hielt an der Rundung ihrer Hüfte inne. Sie war zierlich, aber

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