Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
Sache brauchten, und dass sie …
    Aber er hielt sich zurück. Schloss den Mund.
    Freeman versuchte nur, ihn zum Reden zu bringen.
    »Meine Schwester würde Ihnen nie etwas erzählen«, sagte Eliot. »Und Sie können keinen Fünfzehnjährigen in ein Staatsgefängnis schicken.«
    Freeman schrieb auf einen kleinen Block: Schwester . Fünfzehn .
    »Du glaubst ja vielleicht, dass das ein Witz ist«, knurrte Freeman, »aber du hast Glück, dass du heute Nacht nicht ums Leben gekommen bist. Abgesehen davon, dass ihr fast erschossen worden wärt, weil ihr in militärisches Sperrgebiet eingedrungen seid, bist du mit deiner Schwester quer durch ein Raketentestgebiet gelaufen, mitten durch eine Treibstoffablasszone, und direkt in eine Wolke giftiger Dämpfe.«
    Das war eine Lüge. Eliot wusste es – er war sich nicht sicher, woher und warum, aber er wusste es. Nicht, dass sie beinahe erschossen worden wären; das stimmte wahrscheinlich. Aber das mit dem Treibstofftest. Das stimmte nicht.
    Erstens hatte Eliot den Nebel mit seiner Musik hervorgerufen.
    Zweitens klang Freeman unaufrichtig, als er es sagte.

    Aber warum machte er sich überhaupt die Mühe zu lügen? Weil Freeman sich das plötzliche Auftauchen einer Wolke mitten in der Wüste in einer Sommernacht nicht erklären konnte?
    Was war an dem Nebel so wichtig, dass er es wert war, Lügen darüber zu erzählen? 61
    Eliot erinnerte sich, dass er Männer im Nebel hatte schreien hören und dass er allerlei seltsame Dinge gesehen hatte: Klauen und skelettartige Gestalten und gigantische Schatten. »Ist jemand zu Schaden gekommen?«
    »Ja.« Freemans Blick wurde noch finsterer. »Ich habe zwei Mann verloren. Und sie wären gar nicht auf dem Gelände gewesen, wenn sie euch nicht gejagt hätten.«
    Es war Eliots Schuld, aber nicht so, wie Freeman dachte. Eliot versuchte zu schlucken, bemerkte aber, dass seine Kehle zu trocken war.
    Zwei Mann verloren. Hieß verloren »tot«?
    Es war ein Unfall gewesen. Wie hätte er denn wissen sollen, was seine Musik anrichten würde?
    Aber er hatte es gewusst. Er hatte gewusst, dass sie gefährlich sein würde. Doch er hatte nur an die Gefahr, in der Fiona und er schwebten, gedacht. Er hatte nicht darüber nachgedacht, was seine Musik den Leuten um ihn antun würde.
    Freeman sagte zu dem Arzt: »Verlegen Sie sie. Wenn sein Zustand stabil ist, setzen wir dieses Verhör fort.« Er fragte Eliot: »Willst du deine Eltern anrufen?«

    Eliot schüttelte den Kopf.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, murmelte Freeman. »Wir werden sie bald genug finden.«
    Eliot und Fiona hatten vor zwei Jahren im Supermarkt bei dieser Polizeiidentifizierung mitgemacht – man hatte sie fotografiert und ihnen die Fingerabdrücke abgenommen, für den Fall, dass sie je entführt wurden. Freeman würde früher oder später herausfinden, wer sie waren, und Großmutter benachrichtigen.
    Eliot hätte beinahe gelacht. Was für eine Rolle spielte das schon noch? Er dachte wie der alte Eliot Post, machte sich Sorgen, dass er Ärger bekam. Dabei lag Fiona im Sterben.
    Sie würden nie zu diesem Goldenen Apfel gelangen.
    Sein Blick blieb an Frau Morgenröte hängen.
    Oder doch?
    Er konnte die feine Maserung seiner Geige sogar unter den Plastikschichten ausmachen; sie blitzte, als stünde sie in Flammen. Er sah die zusammengerollten Enden der gerissenen Saite. Konnte man überhaupt auf ihr spielen, wenn sie nur drei Saiten hatte?
    Er glaubte, dass er es schaffen konnte. Alles ein bisschen hierhin und dahin verschieben, die Symphonie des Lebens spontan verändern und neu komponieren.
    Freeman und Dr. Miller begannen über die anderen Verletzten zu sprechen, aber Eliots Aufmerksamkeit blieb auf seine Geige gerichtet.
    Es wäre nicht völlig unmöglich, sie mit drei Saiten zu spielen.
    Das war nicht das Problem. Das Problem war er.
    Diesmal würde es, wenn er spielte und den Nebel heraufbeschwor, seine Entscheidung sein – nicht etwas, das ihm in letzter Minute aufgenötigt wurde und das er tat, ohne es zu durchdenken. Er verstand die Konsequenzen seiner Handlungen jetzt vollkommen.
    Er brauchte einen dichteren Nebel. Es gab auf der Basis mehr Leute, vor denen sie sich verstecken mussten; zwei waren im selben Zimmer mit ihm.

    Und dafür würde Eliot tiefer in die Symphonie vordringen müssen, an die dunkleren Stellen, die ihm Angst machten, und … Schreckliches an die Oberfläche holen müssen.
    Leute, die nur ihre Pflicht taten, würden im Nebel gefangen sein, umgeben von den

Weitere Kostenlose Bücher